BAYER LEVERKUSEN:

LEVERKUSEN: Leverkusens Angriff auf den Titel. Von wegen Vizekusen. Bayer gibt intern deutlich wie nie die Meisterschaft als Ziel aus. Grund der Angriffslust ist, ein reiferer Kader und Erfolgshunger.
In Leverkusen sind sich alle einig. 2022/23 hat der Klub seine beste Mannschaft seit langer Zeit. In diesem Sommer konnten alle Stars gehalten werden. Spielmacher Wirtz und Torjäger Schick verlängerten gar ihre Verträge. Dazu ist die Mannschaft reifer geworden und es herrscht großer Erfolgshunger, da noch niemand was großes gewonnen hat. Die Achse steht und dazu hat die Werkself personell nachgelegt. Von Sparta Prag kommt Top-Talent Hlozek, der in seiner tschechischen Heimat als kommender Superstar gepriesen wird. Alario wurde dagegen zu Eintracht Frankfurt abgegeben, aber dessen Abgang kann im hochwertigen Offensivbereich mehr als abgedeckt werden. Der Wechsel an der Vereinsspitze von Manager Völler zu Nachfolger Rolfes ging geräuschlos über die Bühne. Für Trainer Gerardo Seoane und Bayer gilt, für den Meisterangriff, jetzt oder nie.

Trainer: seit 1. Juli 2021 Gerardo Seoane (Schweiz)

Neuzugänge: Hlozek (Sparta Prag), Eze (eigene Jugend) / Leihe: Hudson-Odoi (FC Chelsea London) / Leih-Ende: Amiri (CFC Genua), Azhil (RKC Waalwijk)

Abgänge: Alario (Eintracht Frankfurt), Baumgartlinger (FC Augsburg), Pohjanpalo (Venezia FC) / Leihe: Grill (Union Berlin), Fofana (1. FC Nürnberg)

Trainingsauftakt: 25. Juni

Testspiele: MSV Duisburg (6:1), Panathinaikos Athen (0:0), Udinese Calcio (2:1)

Trainingslager: 14. Juli bis 22. Juli in Zell am See/Kaprun/Österreich

RB LEIPZIG (P):

LEIPZIG: Bei den Bullen ist man auf den Geschmack gekommen. Nach dem ersten Titelgewinn hat RB Appetit auf weitere Erfolge. Für den Klub ist sogar die Meisterschaft drin.
Auf den ersten Titel der Vereinsgesichte ist man besonders stolz. Der DFB-Pokal wird im Verein stolz präsentiert und ist gleichzeitig Ansporn, es nicht dabei zu belassen. Nach einer miesen Hinrunde wurde man in der Rückrunde unter Trainer Domenico Tedesco die beste Mannschaft. Um das über die ganze Saison zu schaffen, und damit den Bayern wirklich gefährlich zu werden, fehlte bislang die Konstanz. Die Hoffnung ist groß, dass die sich langsam einstellt. Alle wichtige Spieler konnten im Gegensatz zur Vergangenheit gehalten werden. Schlager kommt vom VfL Wolfsburg und gilt als sogenannter Königstransfer. Der Österreicher mit Bullen Vergangenheit wird nicht viel Zeit brauchen, sich im Leipziger Pressing zurecht zu finden. Nach einer harten Vorbereitung ist man für die kommende Spielzeit gerüstet. Damit es vielleicht nicht nur beim DFB-Pokal bleibt.

Trainer: seit 9. Dezember 2021 Domenico Tedesco (Italien)

Neuzugänge: Schlager (VfL Wolfsburg), Blaswich (Heracles Almelo), Raum (TSG Hoffenheim), Werner (FC Chelsea London) / Leihe: Diallo (Paris SG) / Leih-Ende: Mvogo (PSV Eindhoven)

Abgänge: Raebinger (Greuther Fürth), Adams (Leeds United), Martel (1. FC Köln), Mukiele (Paris SG), Brobbey (Ajax Amsterdam), Hartmann (Sligo Rovers), Lookman (Atalanta Bergamo), Wosz (SC Verl), Bonnah (Austria Klagenfurt), Tschauner (Karriereende) / Leihe: Ibrahimi (Eintracht Braunschweig), Martinez (CFC Genua), Borkowski (Dynamo Dresden), Jäkel (Arminia Bielefeld), Krauß (FC Schalke 04), Schreiber (Holstein Kiel), Angelino (TSG Hoffenheim)

Trainingsauftakt: 26. Juni

Testspiele: FC Southampton (3:1), FC Liverpool (0:5)

Trainingslager: 10. Juli bis 17. Juli in Aigen/Österreich

UNION BERLIN:

BERLIN: Kontinuierlich auf Europa Tour. Union Berlin hat sich Jahr für Jahr gesteigert. Doch Boss Zingler mahnt zur Vorsicht, hat vor allem den Klassenerhalt im Blick. Viel spricht dafür, dass es mehr wird.
Die Fans von Union reiten seit 2019 auf einer Welle der Euphorie, dennoch bleiben die Verantwortlichen mit beiden Beinen auf den Boden. Trotz des Aufstiegs 2019, den Klassenerhalt 2020, Platz sieben 2021 und gar Rang fünf 2022 und damit der zweiten internationalen Qualifikation am Stück bleibt man bescheiden und gibt erneut das Ziel Klassenerhalt heraus. Trotz eines erneuten Umbruch im Kader, dass es Trainer Urs Fischer es auch diesmal gelingt, die Mannschaft schnell auf Kurs zu bringen, ist jeder überzeugt. Torjäger Awoniyi (Nottingham), der über 20 Millionen Euro Ablöse brachte und Prömel (Hoffenheim) hat man erneut zwei Stammspieler verloren. Mit Siebatcheu (YB Bern) kommt der aktuelle Torschützenkönig aus der Schweiz. Im Mittelfeld hat man sich mit Seguin (Fürth), Haberer (Freiburg) und Pantovic, den Kunststützen aus Bochum, in der Breite klug verstärkt. Mit dem Kader sollte der Klassenerhalt relativ sicher klappen, vielleicht ist auch wieder mehr drin.

Trainer: seit 1. Juli 2018 Urs Fischer (Schweiz)

Neuzugänge: Pantovic (VfL Bochum), Skarke (Darmstadt 98), Doekhi (Vitesse Arnheim), Haberer (SC Freiburg), Seguin (Greuther Fürth), Leweling (Greuther Fürth), Siebatcheu (Young Boys Bern), Thorsby (Sampdoria Genua) / Leih-Ende: Schneider (Kuopion Palloseura), Puchacz (Trabzonspor), Maciejewski (Austria Klagenfurt) / Leihe: Grill (Bayer Leverkusen), Baumgartl (PSV Eindhoven), Diogo Leite (FC Porto)

Abgänge: Awoniyi (Nottingham Forest), Moser (KAS Eupen), Luthe (1. FC Kaiserslautern), Prömel (TSG Hoffenheim), Abdullahi (IFK Göteborg), Oczipka (Arminia Bielefeld), Ujah (Eintracht Braunschweig), Voglsammer (FC Millwall) / Leihe: Endo (Eintracht Braunschweig), Heintz (VfL Bochum), van Drongelen (Hansa Rostock)

Trainingsauftakt: 20. Juni

Testspiele: Viktoria Berlin (3:1), 1. FC Magdeburg (4:1), Eintracht Braunschweig (0:1), Bohemians Dublin (2:1), SK Dynamo Budweis (1:0), Udinese Calcio (3:3), Nottingham Forest (1:0)

Trainingslager: 23. Juni bis 26. Juni in Bad Saarow/Deutschland und 11. Juli bis 20. Juli in Neukirchen am Großvenediger/Österreich

SC FREIBURG:

FREIBURG: Mit viel Freude in die Doppelbelastung. Nach der furiosen Saison 21/22 startet der SC in Europa. Anders als bei der Premiere 2013 ist Freiburg besser gewappnet, um nicht in Abstiegsgefahr zu geraten.
Die vergangene Saison wird man im Breisgau nicht so schnell vergessen. Zum ersten Mal erreichte man das Pokalfinale und spielte bis kurz vor Schluss um die CL. Trainer Christian Streich war dennoch hochzufrieden. Auf die Dreifachbelastung ist man diesmal besser vorbereitet als 2013. Vor allem in puncto Qualität und Erfahrung, hat der Sport Club nach dem Verlust von Schlotterbeck (BVB) mit der Rückkehr von Verteidiger Ginter (ablösefrei aus Gladbach) ein Ausrufezeichen gesetzt. Mit dem FC Augsburg tauschte man jeweils die Spieler Gregoritsch (neu) und Demirovic (weg). Mit dem Schwung aus der vergangenen Saison will Freiburg mit viel Freude in die kommende Spielzeit gehen. Das Ziel ist der schnelle Klassenerhalt und ein besseres Abschneiden in der EL. 2013 war schon nach der Gruppenphase Schluss.

Trainer: seit 2. Januar 2012 Christian Streich (Deutschland)

Neuzugänge: Ginter (Borussia Mönchengladbach), Doan (PSV Eindhoven), Kyereh (FC St. Pauli), Wagner (eigene U 23), Gregoritsch (FC Augsburg), Röhl (FC Ingolstadt 04)

Abgänge: Haberer (Union Berlin), Schlotterbeck (Borussia Dortmund), Thiede (SC Verl), Itter (Greuther Fürth), Demirovic (FC Augsburg)

Trainingsauftakt: 27. Juni

Testspiele: SV Elversberg (0:0), FC St. Gallen (4:3), Rayo Vallecano (3:0), Stade Rennes (1:0), Racing Straßburg (3:3)

Trainingslager: 6. Juli bis 15. Juli in Schruns/Österreich

1. FC KÖLN:

KÖLN: Trainer Steffen Baumgart überstrahlt die Geldsorgen. Kölns neuer Boss Keller hat den FC als Sanierungsfall bezeichnet. Dem Coach verdoppelte er trotzdem das Gehalt, weil alle Hoffnungen an ihm hängen.
Das wichtigste Zeichen kommt vor der Saison von Baumgart selbst. Der Hoffnungsträger verlängerte den Vertrag um ein Jahr bis 2024. Er bekommt dazu mit 1,8 Millionen Euro das doppelte Salär. Das ist eher ungewöhnlich. Denn Corona hat dem FC enorm zugesetzt und Sportchef Keller hat angekündigt, Gelder sparen zu wollen. Der Etat wird massiv zurückgefahren. Die 5 Millionen Euro Ablöse, die die Geißböcke für den Abgang von Özcan zu Borussia Dortmund bekommen, tun sehr gut. Im Gegenzug kam mit Tigges vom BVB ein Wunschtransfer. Die weiteren bekannten Neuzugänge sind Adamyan (Hoffenheim) sowie Maina, der aus der 2. Liga von Hannover 96 kam. Es sind Spieler, die zum laufintensiven Baumgart-Fußball passen. Es ist interessant zu beobachten, ob der 1. FC Köln mit der Dreifachbelastung klar kommt.

Trainer: seit 1. Juli 2021 Steffen Baumgart (Deutschland)

Neuzugänge: Adamyan (TSG Hoffenheim), Martel (RB Leipzig), Pedersen (Birmingham City), Tigges (Borussia Dortmund), Huseinbasic (Kickers Offenbach), Dietz (eigene Jugend), Maina (Hannover 96), Soldo (Lokomotiva Zagreb) / Leih-Ende: Limnios (Twente Enschede)

Abgänge: Adamczyk (VfL Osnabrück), Öczan (Borussia Dortmund), Schaub (Hannover 96), Ostrak (St. Louis City), Jannes Horn (VfL Bochum), Modeste (Borussia Dortmund), Ehizibue (Udinese Calcio), Hauptmann (Dynamo Dresden) / Leihe: Obuz (Holstein Kiel

Trainingsauftakt: 27. Juni

Testspiele: TuS Mondorf (12:1), Austria Lustenau (4:0), Grasshoppers Club Zürich (1:1), AC Mailand (1:2), Kickers Offenbach (2:0), NEC Nijmegen (5:0)

Trainingslager: 3. Juli bis 10. Juli in Donaueschingen/Deutschland

FSV MAINZ 05:

MAINZ: Das Mainzer Ziel trägt keine Überschrift. Die 05er wollen nach einer Saison, die fast in Europa endete, nicht nach oben schielen. Vor allem auswärts muss sich die Mannschaft verbessern.
Die vergangene Spielzeit war ein Erfolg. Die 46 Punkte bedeuteten Platz acht und somit die viertbeste Saison in 16 Jahren Bundesliga. Unter Trainer Bo Svensson erinnern die Rheinländer wieder an die alte schöne Zeit unter Tuchel oder Klopp. Gerade zu Hause ist Mainz wieder eine absolute Macht. Für die kommende Saison gilt es, dass auch auswärts häufiger zu zeigen. Da liegt der Hase im Pfeffer. Für die neue Saison gilt es einen Umbruch zu absolvieren. Die Innenverteidiger St. Juste (Sporting Lissabon) und Niakhate (Nottingham) und dazu der langjährige Chef Brosinski (ohne Verein) verließen die Mainzer. Im Gegenzug kamen Leitsch aus Bochum und da Costa (Frankfurt). Caci (Straßburg) kann in der Abwehr alle Positionen spielen. Das Ziel heißt, zu Hause weiter begeistern und auswärts besser werden.

Trainer: seit 4. Januar 2021 Bo Svensson (Dänemark)

Neuzugänge: Leitsch (VfL Bochum), da Costa (Eintracht Frankfurt), Barkok (Eintracht Frankfurt), Caci (RC Straßburg), Fulgini (Angers SCO) / Leih-Ende: Mustapha (Admira Wacker), Fernandes (Young Boys Bern)

Abgänge: Stöger (VfL Bochum), Nemeth (FC St. Pauli), St. Juste (Sporting Lissabon), Niakhate (Nottingham Forest), Lavalee (KV Mechelen), Meier (Dynamo Dresden), Boetius (Hertha BSC), Brosinski, Abass (beide unbekannt) / Leihe: Nebel (Karlsruher SC), Pierre-Gabriel (Racing Straßburg), Papela (SV Sandhausen), Lucoqui (Hansa Rostock)

Trainingsauftakt: 21. Juni

Testspiele: 1. FC Kiedrich (21:0), Wormatia Worms (4:0), Besiktas Istanbul (0:1), Newcastle United (1:0), Athletic Bilbao (1:1)

Trainingslager: 13. Juli bis 20. Juli in Grassau/Deutschland

TSG HOFFENHEIM:

SINSHEIM: Der Auftrag ist klar. Die Saison über die Ziellinie bringen. Nach dem desaströsen Absturz zum Saisonende sortiert sich die TSG mit dem neuen Trainer Andre Breitenreiter für den nächsten Angriff auf den Europapokal.
In den letzten neun Saisonspielen blieb die TSG ohne Sieg, der Europacup wurde verspielt. Das kostete Ex-Coach Hoeneß den Job. Sein Nachfolger ist Breitenreiter, der zuletzt in der Schweiz mit dem FC Zürich völlig überraschend Meister wurde. Er ist der erste Trainer seit Stevens 2015, der nicht im Kraichgau als Bundesliga-Trainer debütiert. Seine Stärken junge Spieler zu entwickeln, passt zur Philosophie. Er hat einen guten Kader bekommen. Star Kramaric verlängerte bis 2025. Becker (St. Pauli) und Prömel (Union) kamen als Neuzugänge. Mit Raum (Leipzig) hat nur ein Stammspieler den Klub verlassen. Der Kern ist eingespielt. Somit heißt es intern im Klub, dass das internationale Geschäft das Saisonziel ist. Sollte es nicht wieder zum Absturz kommen, ist dies absolut drin.

Trainer: seit 1. Juli 2022 Andre Breitenreiter (Deutschland)

Neuzugänge: Becker (FC St. Pauli), Prömel (Union Berlin), Asllani (eigene U 23), Kabak (FC Schalke 04), Nsoki (FC Brügge) / Leih-Ende: Elmkies (Admira Wacker) / Leihe: Quaresma (Sporting Lissabon), Angelino (RB Leipzig)

Abgänge: Otto (FC St. Pauli), Klauss (St. Louis City), Adamyan (1. FC Köln), Gacinovic (AEK Athen), Raum (RB Leipzig), Grillitsch (Ajax Amsterdam), Nordtveit (unbekannt) / Leihe: Beier (Hannover 96), Adams (FC Basel), John (Greuther Fürth), Bogarde (PEC Zwolle), Posch (FC Bologna) / Leih-Ende: Richards (FC Bayern München)

Trainingsauftakt: 25. Juni

Testspiele: FC Astoria Walldorf (4:0), 1. FC Heidenheim (2:0), Puskas Akademia FC (2:0), US Salernitana (2:2), Hellas Verona (3:2), FC Arminia 03 Ludwigshafen (9:0)

Trainingslager: 11. Juli bis 17. Juli in Kitzbühel/Österreich