Michael Olscha
Michael Olscha

2:3! BVB verliert den Anschluss.

Dortmund nun mit vier Punkten Rückstand auf die CL-Plätze.


DORTMUND: Borussia Dortmund hat am 14. Spieltag seine dritte Saisonniederlage kassiert und droht in der Tabelle immer mehr den Anschluss auf die Top-Vier zu verlieren.
Gegen RB Leipzig verlor der BVB mit 2:3 (1:1).
Für Dortmund trafen Niklas Süle mit seinem ersten Saisontor (45. Minute) und Niclas Füllkrug mit seinem fünften Saisontor (90.). Für Leipzig waren die Torschützen der Dortmunder Ramy Bensebaini mit einem Eigentor (32./ET), Christoph Baumgartner (54.) und Yussuf Poulsen (90.). Zudem sah der Dortmunder Mats Hummels aufgrund einer Notbremse früh im Spiel die rote Karte (15.).
Dortmund liegt mit 25 Punkten und 28:23 Toren auf dem 5. Platz.


Der Fünfte Dortmund (25 Punkte) traf auf den Vierten Leipzig (26 Zähler). Nur Bayer und Bayern hatten seltener verloren als der BVB (zwei Niederlagen), der jedoch von den vorangegangenen fünf Partien in der Liga nur eine gewinnen konnte (gegen Gladbach). Mehr Auswärtsniederlagen als in Dortmund (vier in sieben Partien) hatte Leipzig bei keinem anderen Bundesligisten hinnehmen müssen.


BVB-Trainer Edin Terzic nahm nach der 0:2-Niederlage und dem Pokal-Aus beim VfB Stuttgart fünf Wechsel vor.
Bensebaini, Meunier, Reus, Brandt und Füllkrug fanden sich anstelle von Adeyemi (Bank) sowie den verletzten Ryerson, Wolf, Sabitzer und Moukoko in der Startelf wieder.
Leipzig-Coach Marco Rose ließ nach dem 2:1-Heimerfolg gegen den 1. FC Heidenheim am vergangenen Bundesliga-Spiel einen Wechsel vornehmen.
Lukeba durfte statt Poulsen (Bank) ran.


Vor 81.365 Zuschauer im ausverkauften Signal-Iduna-Park kehrten die Schwarz-Gelben zurück zur 4-2-3-1-Formation, abermals mit Brandt auf der Zehn sowie Reus rechts und Bynoe-Gittens auf dem linken Flügel. Die Sachsen, im 3-4-2-1, erweiterten ihrer Dreierkette in der Abwehr bei Dortmunder Ballbesitz zur Viererkette, als fünfter Mann rechts davor Henrichs. Bis zum Platzverweis agierte Leipzig abwartend, ließ den BVB bis zur Mittellinie ungestört aufbauen und stellte dann die Wege zu.


Mit der Chance am direkten Konkurrenten in der Tabelle vorbeizuziehen ging Dortmund ins Topspiel gegen Leipzig.
Der BVB begann hochkonzentriert und spielbestimmend, nach kurzer Zeit jedoch kam ein großer Rückschlag.
Meunier verlängerte an der Mittellinie beim Versuch des Weggrätschens einen Pass von Schlager in den Lauf von Openda. Der Angreifer war durch, Hummels eilte hinterher und brachte den Leipziger mit einer Grätsche zu Fall. Im Strafraum sagte Schiedsrichter Jablonski. Elfmeter für RB. Der VAR meldete sich anschließend. Der Elfmeter wurde revidiert, das Foul war nach Ansicht des VAR außerhalb. Zunächst hatte Hummels Gelb gesehen, nachdem es keinen Elfmeter gab, änderte Jablonski wegen Notbremse auf Rot. Dortmund knapp 75 Minuten in Unterzahl (15.).
In der Folge schnürte RB den BVB phasenweise ein. Kobel verhinderte gegen Fernschüsse von Simakan (19.) und Haidara (21.) den Rückstand. Henrichs verfehlte aus kurzer Distanz das Tor (25.). Allerdings gelang den Sachsen trotz der spielerischen Überlegenheit im letzten Drittel längst nicht alles.
Doch wieder half ein in Schwarz-Gelb Gekleideter.
Eine Raum-Ecke köpfte Bensebaini ins eigene Tor (32.). 1:0 für Leipzig!
Mit der Führung im Rücken ließen es die Gäste etwas ruhiger angehen und so durfte sich auch der BVB öfter in der gegnerischen Hälfte aufhalten. Nach etwas Anlaufzeit musste dann auch RB-Keeper Blaswich das erste Mal ernsthaft eingreifen. Gegen Meunier war der Torhüter im kurzen Eck genauso aufmerksam (45.), wie bei Özcans Kopfball kurz darauf (45.).
Trotzdem konnte auch er den Ausgleich nicht verhindern.
Die Brandt-Ecke boxte Blaswich vor den Strafraum, wo Can nach links verlagerte. Von dort flankte Brandt butterweich an den zweiten Pfosten, wohin Süle durchgelaufen war und die Kugel technisch sauber mit der Innenseite im Tor unterbrachte (45.). 1:1-Ausgleich für den BVB!
Direkt danach war Halbzeit.
Zur Pause stand es zwischen Dortmund und Leipzig 1:1.
Mit Leidenschaft und großen Kampf ging Borussia auch den zweiten Durchgang an, hielt den Gegner weitgehend fern vom eigenen Tor. Die Rose-Mannschaft kam durch Openda zum ersten Abschluss der zweiten Hälfte (49.).
Und fünf Minuten später zur erneuten Führung.
Baumgartner leitete die Szene mit einem Tempolauf ab dem Mittelkreis ein, im Strafraum passte er nach links zu Simons, wo dieser nach ein paar Haken schließlich abschloss. Kobel bekam die Finger dazwischen, konnte aber nur nach vorne abwehren, Baumgartner staubte ab (54.). 2:1 für Leipzig!
Dann ließen die Sachsen es aber wieder etwas schleifen, die letzte Konsequenz aufs dritte Tor zu gehen, fehlte. Trotzdem hätte Simakan treffen können, Schlotterbeck verhinderte es mit einer eingesprungenen Grätsche (65.). Baumgartner scheiterte zudem am Pfosten (73.).
In der Schlussphase nahm Terzic beide Außenverteidiger raus, brachte in Malen und Reyna zwei Offensive. Mit Dreierkette, hohem Pressing, viel Risiko und Mut dominierte nun der BVB, trotz Unterzahl. Adeyemi (77.), Füllkrug (82.) sowie Malen (88.) hatten Chancen auf den Ausgleich, da fehlte die letzte Präzision.
Im Gegenzug schlugen die roten Bullen nochmal zu.
Der BVB riskierte, RB nutzte die Räume. Forsberg legte nach einem schnellen Umschalten über Sesko links im Strafraum nach rechts, wo Poulsen Gegenspieler Schlotterbeck mit einer Körpertäuschung zu leicht aussteigen ließ und über die rechte Hand von Kobel hinweg einschoss (90.). 3:1 für Leipzig!
Es roch nach der Entscheidung, die es aber nicht war.
Zunächst klärte Blaswich gegen Malen zur Ecke. Brandt zog sie in den Fünfer, wo Füllkrug vor Blaswich mit dem Kopf dran war. Der Keeper sah nicht gut aus, der BVB war wieder dran (90.). 2:3-Tor für den BVB!
Dortmund stürmte, Leipzig schwamm nun und hatte Glück, dass Süles Abschluss neben das Tor abgefälscht wurde (90.). Die letzte Dortmunder Chance machte Blaswich gegen den eingewechselten Reyna zunichte (90.). Großes Kompliment, wie die Hausherren, trotz langer Unterzahl einen großartigen Kampf lieferte.
Dann war aber nach sechs Minuten Nachspielzeit Schluss.
Borussia Dortmund verliert gegen RB Leipzig mit 2:3!
Durch den zweiten Sieg in Folge distanzieren die Sachsen den BVB in der Tabelle erst einmal, für den BVB war es das dritte Spiel in Folge ohne Sieg.
Weiter geht es unter der Woche mit dem 6. Spieltag und dem Abschluss in der CL-Vorrunde.
Dortmund empfängt am Mittwoch um 21 Uhr Paris St. Germain.
Leipzig spielt am Mittwoch um 18:45 Uhr zu Hause gegen die Young Boys Bern.



Statistik:


Borussia Dortmund – RB Leipzig 2:3 (1:1)


Tore: 0:1 Bensebaini (32./ET), 1:1 Süle (45.), 1:2 Baumgartner (54.), 1:3 Poulsen (90.), 2:3 Füllkrug (90.)


Rote Karte: Hummels (BVB) (15.)


BVB: Kobel – Meunier (82. Reyna), Hummels, Schlotterbeck, Bensebaini (82. Malen) – Can, Öczan – Reus (71. Adeyemi), Brandt, Bynoe-Gittens (19. Süle) – Füllkrug
Trainer: Edin Terzic


Leipzig: Blaswich – Simakan, Klostermann, Lukeba – Henrichs, Haidara (82. Kampl), Schlager, Raum – Baumgartner (75. Forsberg), Simons (75. Sesko) – Openda (75. Poulsen)
Trainer: Marco Rose


Gelbe Karten: Öczan – Simakan, Simons, Openda


Torschüsse: 18:24 (201:205)
Ecken: 6:6 (63:71)
Chancen: 10:10 (106:93)
Ballbesitz: 53:47


Schiedsrichter: Sven Jablonski (Bremen)
Zuschauer: 81.365 (ausverkauft)

Highlights vom Leipzig-Spiel

PK nach dem Leipzig-Spiel


Bundesliga 2023/24: 14. Spieltag:


Samstag, 9. Dezember 2023 um 18:30 Uhr in Dortmund, Signal-Iduna-Park:


Borussia Dortmund – RB Leipzig



voraussichtliche Aufstellungen:


BVB: Kobel – Meunier, Hummels, Schlotterbeck, Bensebaini – Can, Öczan – Reus, Brandt, Bynoe-Gittens – Füllkrug
Trainer: Edin Terzic


Leipzig: Blaswich – Henrichs, Klostermann, Simakan, Raum – Haidara, Schlager – Baumgartner, Simons – Openda, Poulsen
Trainer: Marco Rose


Schiedsrichter: Sven Jablonski (Bremen)
Assistenten: Thielert (Buchholz in der Nordheide) + Koslowski (Berlin)
Vierter Schiedsrichter: Dankert (Rostock)
VAR: Müller (Freudental)



Ersatzbank:


BVB: Meyer (Torwart), Blank, Morey, Papadopoulos, Süle, Reyna, Adeyemi, Malen, Brunner


Leipzig: Gulacsi (Torwart), Bitshiabu, Lenz, Kampl, Carvalho, Lukeba, Seiwald, Forsberg, Sesko



Ausfälle:


BVB: Duranville (Aufbautraining), Haller (Knieverletzung), Moukoko (Muskelfaserriss), Nmecha (Hüftverletzung), Ryerson (Innenbandverletzung), Sabitzer (Wadenprobleme), Wolf (Wadenprobleme)


Leipzig: Olmo (Schultereckgelenksperrung), Orban (Aufbautraining), Werner (Adduktorenbeschwerden)



Zum Spiel:


BVB: Verfolgerduell am Samstagabend. Borussia Dortmund hat sich am vergangenen Wochenende zu einem Remis gegen Spitzenreiter Leverkusen gemauert und will nun die eigene Heimstärke wieder unter Beweis stellen. Aus den vergangenen 22 Bundesliga-Heimspielen gab es 18 Siege und nur eine Niederlage. Dazu muss man nach dem ganz schwachen 0:2 in Stuttgart und dem Aus im DFB-Pokal Wiedergutmachung betreiben, sonst wird es auch um Cheftrainer Terzic unruhig. Bensebaini ist wieder eine Startelf-Option, ebenso Reus, Füllkrug und Brandt. Die zuletzt erkrankt fehlenden Süle und Reyna könnten zumindest in den Kader zurückkehren. Duranville, Haller, Moukoko, Nmecha, Ryerson, Sabitzer und Wolf sind keine Option. U-17-Weltmeister Brunner wird erstmals im Kader stehen.


Leipzig: Leipzig kehrte gegen Heidenheim in die Erfolgsspur zurück, trifft nun aber auf den RB-Schreck schlechthin. In zehn Duellen legte Dortmunds Reus fünf Tore auf und netzte selbst fünfmal, keinem anderen Spieler gelangen so viele Scorerpunkte gegen die Sachsen seit deren Aufstieg. Erobert RB aber die Dortmunder Festung, würde Leipzig Sieg Nummer 21 in diesem Kalenderjahr feiern und damit den Vereinsrekord von 2019 einstellen. In Dortmund könnte die gleiche Formation auflaufen wie zuletzt beim 2:1 gegen Heidenheim. Denkbar ist aber auch, dass Kampl oder Forsberg eine Chance erhalten. Olmo, Orban und Werner stehen Trainer Rose nicht zur Verfügung.


Bilanz: 14 Spiele. BVB 7 Siege, 2 Unentschieden, Leipzig 5 Siege. 24:22 Tore.

PK vor dem Leipzig-Spiel

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