Schwaches Spiel, verdiente Pleite.
BERLIN: Pokalsieger Borussia Dortmund hat das 55. und letzte Pflichtspiel des Jahres 2021 verloren. Nach einer über weiten Teilen wackligen Rückrunde, marschierte die Truppe unter Coach Terzic zu 7 Siegen am Stück, die erneute Qualifikation der CL und dem Pokalsieg im Mai. Danach übernahm Rose. Ergebnistechnisch liegt man im Soll, auch aufgrund vieler verletzter Profis sieht jedoch der Fußball nicht wirklich schön aus. Der BVB steht vor allem auf Rang zwei, weil man über genügend individuelle Qualität verfügt und klarer Schwächen der Konkurrenz (die anderen CL-Teilnehmer Leipzig und Wolfsburg sind im Niemandsland der Tabelle). Dazu schied man in einer absolut schaffbaren CL-Gruppe absolut unnötig aus. Die Hinrunde unter Rose kann man ungefähr so bewerten: In der Tabelle passt es, in vielen anderen Dingen jedoch nicht wirklich. Am 17. Spieltag kassierte man bei Hertha BSC mit dem 2:3 (1:0) die bereits fünfte Saisonniederlage.
Julian Brandt (31. Minute) brachte einen nicht überzeugenden BVB in Front. Die Hauptstädter waren bissiger und glichen durch Ishak Belfodil (51.) verdient aus. Der Doppelpack von Marco Richter (57./69.) stellte auf 3:1 Berlin. Dem Dortmund-Anschlusstreffer von Steffen Tigges (83.) folgte kein Tor mehr.
Dortmund überwintert mit 34 Punkten und 41:26 Toren auf dem 2. Platz.
BVB-Trainer Marco Rose nahm nach dem 3:0 gegen Fürth gleich fünf Wechsel vor.
Hitz ersetzte im Tor den erkrankten Kobel. In der Innenverteidigung rückten Witsel und Pongracic für Hummels (ebenfalls krank) und Zagadou (Bank) ins Team. Dazu spielten Can und Dahoud für Bellingham (Gelb-Sperre) sowie Hazard (Bank).
Hertha-Coach Tayfun Korkut reagierte gegenüber dem 0:4 in Mainz gleich sechsmal.
Pekarik, Torunarigha, Mittelstädt, Richter, Ekkelenkamp und Maolida kamen für Zeefuik, Plattenhardt, Tousart (alle Bank), Kapitän Boyata, Serdar und Jovetic (alle verletzt) neu in die Mannschaft.
Vor 5.000 Zuschauer im Olympiastadion hatte auf tiefem, schwer bespielbarem Rasen die Spieler beider Mannschaften Probleme. Gerade für die Defensiven schien es schwierig, buchstäblich Fuß zu fassen und nach schnellem Antritt am Gegenspieler zu bleiben. So ließen beide Abwehrreihen viel mehr zu als ihren Trainern lieb war. Und so war es kein technisch hochstehendes, aber abwechslungsreiches Spiel mit einigen Torraumszenen, was auch daran lag, dass beide Teams das Mittelfeld mit Steilpässen schnell zu überbrücken versuchten.
Borussia wirkte zunächst gefälliger und geradliniger. Stark verhinderte in der 9. Minute das mögliche 0:1, als er Meuniers auf Haaland gedachtes Zuspiel im Fünfmeterraum blockte. Auf der anderen Seite hatte Ekkelenkamp zuvor nach Belfodils Zuspiel freie Bahn, scheiterte aber am stark reagierenden Hitz (6.) und ließ nach genau einer Viertelstunde die Riesenchance aufs 1:0 aus, als er aus kurzer Distanz am Tor vorbeischoss. Wenig später vergab Reus auf der Gegenseite erst frei vor Schwolow (11.), um direkt danach am Tor vorbei zu köpfen (13.).
Das Not-Duo Witsel und Pongracic in der Innenverteidigung der Gäste hatte durchaus etwas zu tun, weil die Herthaner nach überstandener druckvoller BVB-Anfangsphase voller Offensivpressing selbst Ansprüche anmeldeten. Erste Chancen inklusive.
Die Korkut-Elf haderte, als ein nach Pekarik-Pass und Maolida-Abschluss gefallener Treffer (15.) nach VAR-Eingriff wieder aberkannt wurde (18.).
Schiedsrichter Fritz hatte die Bilder selbst studiert und kam letztlich zur nachvollziehbaren Erkenntnis, dass der leicht im Abseits stehende Belfodil in dieser Szene den eventuell noch retten hätte könnenden Witsel geblockt hatte.
Glück für den BVB, der trotz vieler Wackler in der Defensive nach einer halben Stunde über die eigene Führung jubeln durfte.
Dahoud spielte im Zentrum nach kurzem Antritt steil auf Haaland, der im Dribbling kein Durchkommen gegen zwei Berliner fand, aber Glück hatte, das Hertha-Verteidiger Stark das Leder zu Brandt spitzelte. Der Nationalspieler hob das Zuspiel links am Fünfer gefühlvoll an Schwolow vorbei ins lange Eck (31.). 1:0 für den BVB!
Kurz vor der Pause legte Witsel das vermeintliche 0:2 nach, aber er stand ebenfalls im Abseits.
Daher ging es mit einem 1:0 für Dortmund zum Pausentee.
Nach dem Seitenwechsel agierten die Westfalen, die im Verlauf auch den humpelnden Kapitän Reus ersetzten mussten (Hazard übernahm), allerdings mit der Führung im Rücken viel zu passiv, was sich direkt gegen mutige Berliner rächen sollte.
Der gar nicht attackierte Darida chippte die Kugel gleich mal elegant in den Rücken der Abwehr zum nicht im Abseits stehenden Belfodil. Der algerische Nationalspieler hing im Anschluss den zu langsamen Witsel eiskalt ab und traf mit der Spitze flach ins linke untere Eck. Sein erstes Bundesliga-Tor seit Mai 2019, damals noch im Dress von 1899 Hoffenheim (51.). 1:1-Ausgleich für die Hertha!
Doch damit nicht genug. Weil die Westfalen in dieser Phase komplett den Faden verloren und völlig neben sich standen, folgten gleich weitere Rückschläge.
Maolida setzte sich gegen Witsel und Brandt locker durch und bediente Richter. Der Neuzugang aus Augsburg knallte den Ball links oben ins Tor (57.). 2:1 für die Hertha!
Wenig später lag das Spielgerät zum sechsten Mal im Tor, zum dritten Mal wurde wegen Abseits die Anerkennung verweigert. Haaland stand Millimeter im Abseits und scheiterte an Schwolow, dessen Abpraller Hazard über die Linie drückte. Aber nicht das 2:2.
Dann kam Malen über rechts, passte nach innen. Dahoud schloss direkt ab, verpasste das 2:2 aber um wenige Zentimeter (65.). Stattdessen setzten sich die Gastgeber mit zwei Toren ab.
Nach einem schweren Ballverlust des wilden Brandt kam erst Belfodil zum Abschluss. Hitz parierte stark, den Nachschuss aber knallte Richter kurz hinter der 16-Meter-Linie humorlos ins Netz (69.). 3:1 für die Hertha!
Es folgte ein Dreifachwechsel: Guerreiro, Zagadou und Wolf ersetzten Schulz, Witsel und Meunier. Dortmund wackelte und musste aufpassen von der wie entfesselnd agierende Hertha nicht komplett überrollt zu werden. Nach dem Seitenwechsel waren die Westfalen komplett zusammen gebrochen. Unerklärlich, wie dies wieder mal passieren konnte. Ein seltsamer Tabellenzweiter.
Praktisch aus dem Nichts kamen die Gäste nochmals heran.
Nach einer kurz ausgeführten Ecke stach der Dortmunder Joker sofort. Dahoud und Guerreiro bauten hierbei auf. Letzterer flankte am Ende perfekt in die Mitte, wo sich Tigges hochschraubte und mit einem äußerst präzisen Kopfball zu seinem zweiten Saisontor vollstreckte (83.). 3:2-Tor für den BVB!
Trotz anschließend großen Druck der Rose-Mannschaft kamen sie zu keiner nennenswerten Aktion mehr.
Am Ende der fünfminütigen Nachspielzeit knallte Berlins Plattenhardt einen Freistoß in die Dortmunder Mauer und direkt danach pfiff Fritz ab und beendete somit das Fußballjahr 2021.
Dortmund verliert bei Hertha BSC mit 2:3!
Nach der Winterpause muss der BVB am Samstag, den 8. Januar 2022 um 18:30 Uhr bei Eintracht Frankfurt zum Rückrundenauftakt ran.
Hertha empfängt am Sonntag, den 9. Januar um 15:30 Uhr den 1. FC Köln.
Statistik:
Tore: 0:1 Brandt (31.), 1:1 Belfodil (51.), 2:1/3:1 Richter (57./69.), 3:2 Tigges (83.)
Hertha:
Schwolow – Pekarik (55. Zeefuik), Torunarigha, Stark, Mittelstädt – Darida (71. Tousart), Ascibar – Richter (71. Gechter), Ekkelenkamp (87. Plattenhardt) – Belfodil (87. Selke), Maolida
Trainer: Tayfun Korkut
BVB: Hitz – Meunier (71. Wolf), Witsel (71. Zagadou), Pongracic, Schulz (71. Guerreiro) – Can – Brandt (81. Tigges), Dahoud – Reus (58. Hazard) – Haaland, Malen
Trainer: Marco Rose
Gelbe Karte: Pongracic (BVB)
Torschüsse: 12:11 (249:196)
Ecken: 1:5 (92:70)
Chancen: 7:6 (157:96)
Ballbesitz: 43:57
Schiedsrichter: Marco Fritz (Korb)
Zuschauer: 5.000
Hertha – Dortmund 3:2 | Highlights Bundesliga 17. Spieltag | SPORT1
Über einfache Fehler Gegentore hergeschenkt" | Pressekonferenz mit Marco Rose | Hertha - BVB 3:2
Samstag, 18. Dezember 2021 um 18:30 Uhr in Berlin, Olympiastadion:
voraussichtliche Aufstellungen:
Hertha: Schwolow – Pekarik, Boyata, Stark, Plattenhardt – Darida, Ascibar – Richter, Mittelstädt – Belfodil, Selke
Trainer: Tayfun Korkut
BVB: Hitz – Meunier, Witsel, Zagadou, Schulz – Can – Brandt, Dahoud – Reus – Malen, Haaland
Trainer: Marco Rose
Schiedsrichter: Marco Fritz (Korb)
Assistenten: Schaal (Tübingen) + Pelgrim (Bocholt)
Vierter Schiedsrichter: Siewer (Olpe)
VAR: Müller (Löchgau)
Ersatzbank:
Hertha: Christensen (Torwart), Dardai, Gechter, Torunarigha, Zeefuik, Boateng, Ekkelenkamp, Jastrzembski, Tousart, Maolida, Piatek
BVB: Bürki (Torwart), Guerreiro, Passlack, Pongracic, Reinier, Wolf, Hazard, Knauff, Tigges
Ausfälle:
Hertha: Jarstein (Reha), Jovetic (Wadenverletzung), Klünter (Aufbautraining), Serdar (Knochenstauchung)
BVB:
Akanji (Knie-OP), Bellingham (Gelb-Sperre), Hummels (Erkältung), Kobel (Erkältung), Morey (Knieverletzung), Moukoko (Muskelfaserriss), Reyna (Aufbautraining), Schmelzer (Reha)
Zum Spiel:
Hertha: Die Hertha wurde zuletzt mit 0:4 in Mainz demontiert und steckt weiter tief im Abstiegskampf. Trainer Korkut muss auf Stürmer Jovetic (Wade) und Mittelfeld-Antreiber Serdar (Knie) verzichten, dafür steht Selke erstmals unter dem neuen Trainer in der Startelf. Nach zwei guten Leistungen in Stuttgart (2:2) und gegen Bielefeld (2:0), ging Hertha in Mainz (0:4) erstmals unter Neu-Trainer Korkut richtig unter. Dadurch ist das Selbstvertrauen wieder weg, Hertha wird sich gegen den BVB deshalb hinten reinstellen, den Laden versuchen dichtzumachen. Das ging aber schon gegen andere Top-Teams nicht auf, deshalb haben die Berliner auch 33 Gegentore auf dem Konto. Auf der Problemposition hinten rechts könnte Routinier Pekarik, der zuletzt wegen einer Oberschenkelblessur fehlte, zurückkehren.
BVB: Dortmund konnte sich am Mittwoch gegen Fürth einmal mehr auf Haaland verlassen, der beim 3:0-Sieg einen Doppelpack schnürte. Die Borussen sind nach dem glanzlosen Arbeitssieg am frühen Samstagabend (18:30 Uhr) im Berliner Olympiastadion zu Gast. Guerreiro und Wolf (beide muskuläre Probleme) verpassten das Spiel gegen Fürth. Erst kurzfristig wird sich entscheiden, ob sie in Berlin eine Alternative sein können. BVB-Trainer Rose hat gegen Berlin als Bundesliga-Trainer noch nie verloren (1 Sieg/3 Remis). Senkrechtstarter Bellingham brummt die 5. Gelbe ab. Für ihn rückt Can in die Startelf. Bitter für Rose: Er muss auf zwei Leistungsträger verzichten. Der BVB ist ohne Torhüter Kobel und Abwehrchef Hummels, jeweils mit einer Erkältung raus, zum Auswärtsspiel bei Hertha BSC gereist.
Bilanz: 68 Spiele. Hertha 18 Siege, 18 Unentschieden, BVB 32 Siege. 90:123 Tore.
Besser spielen als am Mittwoch!“ | PK mit Marco Rose | Hertha BSC – BVB
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