Trotz schwachen Spiel und klaren Rückstand punktet Dortmund.
FRANKFURT: Borussia Dortmund hat am 9. Spieltag zum dritten Mal in der Saison unentschieden gespielt und hat nun vier Zähler Rückstand auf den aktuell so überragend spielenden Tabellenführer Bayer Leverkusen.
Bei Eintracht Frankfurt kam der BVB zu einem wilden 3:3 (1:2).
Für die SGE traf Omar Marmoush (8. Minute per HE/24.) doppelt sowie Fares Chaibi (68.). Dortmund kam durch das jeweils erste Saisontor von Marcel Sabitzer (45.) und Youssoufa Moukoko (54.) nach 0:2-Rückstand zum 2:2. Den 3:3-Endstand besorgte Julian Brandt (82.) mit seinem vierten Saisontor.
Dortmund liegt mit 21 Punkten und 20:11 Toren auf dem 4. Platz.
Der Vierte Dortmund (20 Punkte) traf auf den Siebten Frankfurt (13 Zähler). Auf den Tag genau vor einem Jahr hatten die Gastgeber ihre bislang letzte Partie im eigenen Stadion verloren (mit 1:2 gegen Borussia Dortmund) und traten mit der Bilanz von nur einer Niederlage aus den vorangegangenen elf Ligaspielen an. Die Schwarz-Gelben waren saisonübergreifend seit 16 Spieltagen ungeschlagen. Eine derartige Serie hatte es zuletzt vor über elf Jahren gegeben.
BVB-Trainer Edin Terzic wechselte im Vergleich zum 1:0 bei Newcastle United in der CL zweimal.
Öczan und Reyna spielten für Can (Schlag aufs Knie) und Nmecha (muskuläre Probleme).
SGE-Coach Dino Toppmöller tauschte indes nach dem 6:0 gegen HJK Helsinki in der UECL fünfmal.
Trapp kehrte anstelle von Grahl (Bank) zwischen die Pfosten zurück, während davor Pacho, Max, Larsson und Buta für Smolcic, Nkounkou, Götze und Dina Ebimbe (alle Bank) aufliefen.
Vor 56.500 Zuschauer im Deutsche-Bank-Park wechselte der BVB vom in Newcastle praktizierten 4-1-4-1 zurück auf ein 4-2-3-1 mit Reus im Zentrum der offensiven Dreierreihe, flankiert von den Flügelspielern Malen (rechts) und Reyna (links). Frankfurt staffelte sich gegen den Ball in einer 5-4-1-Grundordnung, löste die Fünferkette auf ein 3-4-2-1 bei Ballbesitz auf, setzte auf lange Bälle, vornehmlich über die rechte Seite. Oder sie bauten langsam auf und banden mit drei Akteuren eng beisammen auf einer Linie in vorderster Front die Dortmunder Vierkette, ganz rechts aber postierte sich ein weiterer Akteur.
Es entwickelte sich von Beginn an bei strömenden Regen ein rasantes Spiel zweier Mannschaften, die sich wenig schenkten. Dortmund presste hoch, störte die SGE immer wieder im Spielaufbau und verbuchte über Malen auch den ersten nennenswerten Abschluss (3.).
In Minute fünf der erste absolute Aufreger gefolgt von Tor eins des Spiels.
Nach Chaibis Rücklage parierte Kobel glänzend gegen Larsson, der aus acht Metern zum Abschluss kam. Knauff und Wolf setzten dem Ball nach. Knauff war zuerst am Leder und schoss es Wolf aus kurzer Entfernung an den leicht abgespreizten linken Arm. Unnatürlich war die Körperhaltung gewiss nicht, Schiedsrichter Schröder ließ auch weiterspielen, doch VAR Dankert meldete sich. Schröder schaute sich die Szene an und entschied auf Handelfmeter, den Marmoush sicher in die Mitte verwandelte (8.). 1:0 für Frankfurt!
Danach wurde die Eintracht immer besser, mit hoher Laufintensität machten sie das Spielfeld immer wieder eng, rissen bei Kontern über die rechte Seite immer wieder Lücken und kamen auch zu Chancen, besonders auffällig war, dass das Zusammenspiel zwischen Bensebaini und Reyna auf links beim BVB so gut wie gar nicht funktionierte. Ein überforderter und müde wirkende BVB kam erst in der 23. Minute zu einer nächsten Gelegenheit, nach Malen-Flanke köpfte Bensebaini vorbei.
Im Gegenzug erhöhte eine griffige und bissigere Frankfurter Eintracht absolut verdient.
Knauff und Larsson zogen auf links einen toll anzusehenden Angriff auf. Letztgenannter legte die Kugel auf die verwaiste rechte Wiese zu Buta. Der hatte allen Platz der Welt, Bensebaini wollte noch retten, konnte den Frankfurter aber nicht am Abschluss hindern. Kobel parierte großartig, der abgewehrte Ball landete erneut bei Buta, der direkt abzog. Schlotterbeck fälschte ab, Kobel rettete abermals, nun aber war Marmoush zur Stelle und drückte das Leder über die Linie (24.). 2:0 für Frankfurt!
Zu allem Überfluss kam hinzu, dass unmittelbar danach die Partie für Kobel bereits gelaufen war. Der Schweizer Schlussmann hatte es zwar nach einem Ellenbogentreffer von Schlotterbeck ins Gesicht probiert, musste dann aber passen. Es kam Ersatzkeeper Meyer (26.).
Der rückte dann etwas später in den Fokus, als es nach seiner Rettungstat gegen Marmoush zum VAR-Check kam. Die Bilder zeigten, dass Marmoush zuerst am Ball war und auch, dass Meyer den Frankfurter mit der Hand am Fuß traf.
Schröder sah sich die Szene länger an und entschied sich zum Unmut der Frankfurter gegen einen Elfmeter. So viel Pech der BVB beim ersten Strafstoß hatte, weil unbeabsichtigtes Handspiel, so viel Glück hatte er in dieser Szene (36.).
So blieben die Westfalen im Spiel und kamen sogar noch vor der Pause wieder ran.
Füllkrug legte im Strafraum Wolfs Hereingabe zurück auf Sabitzer, der aus genau 16 Metern verkürzen konnte (45.). 2:1-Tor für den BVB!
Doch im Gegenzug hätte Marmoush den Zwei-Tore-Abstand wieder herstellen können. Er traf aber nur den Pfosten. Acht Minuten gab es oben drauf und noch eine weitere Chance für den BVB. Reus legte ab für Hummels, der es aus 15 Metern mit dem Außenrist versuchte, aber knapp verzog (45.).
Mit einem rasanten 2:1 für Frankfurt ging es in die Halbzeit.
Terzic reagierte mit einem Doppelwechsel, brachte Moukoko und Adeyemi für Malen und Reyna und formierte sein Team nun im 4-4-2, wobei Adeyemi gegen den Ball tief in der eigenen Hälfte wirkte und die in der ersten Halbzeit brach liegende äußere linke Abwehrseite besetzte.
Die erste Doppel-Gelegenheit hatten allerdings die Gastgeber, die weiterhin am Drücker blieben. Knauff scheiterte aber an Meyer, Marmoush setzte den Abpraller neben den Kasten (47.).
Auf der anderen Seite stachen die Gäste abermals praktisch aus dem Nichts erneut zu.
Buta wehrte eine Wolf-Flanke nicht weit genug ab, Moukoko schaltete in zentraler Position im Strafraum am schnellsten und jagte die Kugel in die Maschen. Die Eintracht reklamierte den vermeintlich im Blickfeld von Torwart Trapp im (passiven) Abseits stehenden Füllkrug. Doch das Tor zählte (54.). 2:2-Ausgleich für den BVB!
Damit war alles wieder auf Null gestellt. Dortmund bekam nach dem 2:2 besseren Zugriff aufs Spiel. Reus hätte gar die Führung erzielen können, sein Abschluss in der 62. Minute wurde zur Ecke geklärt. Wenig später war für ihn Schluss, der zuletzt angeschlagene Brandt kam.
Die Eintracht entfachte nicht mehr so viel Gefahr, ging jedoch erneut in Front.
Brandt verlor den Ball im Aufbau, weil seine Weiterleitung per Hacke in die Frankfurter Beine geriet. Skhiri spielte direkt in die Spitze auf Chaibi, der sich gegen Bensebaini durchsetzte und zur erneuten Führung traf (68.). 3:2 für Frankfurt!
Die Toppmöller-Truppe war somit erneut vorne und wurde von den Fans nach vorne gepeitscht. Dortmund hatte sich das selbst zuzuschreiben, zu keiner Zeit kamen die Westfalen an ihre Leistungsgrenze.
Nachdem das Spiel bis dahin komplett unter Strom stand, wurde es etwas ruhiger und zwar bis zur Minute 82.
Der ansonst schwach spielende Adeyemi zog am linken Flügel auf, spielte seine Schnelligkeitsvorteile endlich mal aus und setzte sich gegen Dina Ebimbe durch. Seine flache Hereingabe legte Brandt am chancenlosen Trapp vorbei ins Tor (82.). 3:3-Ausgleich für den BVB!
Für Brandt seine achte Torbeteiligung im achten Ligaspiel in Folge (vier Treffer, vier Vorlagen). Den letzten Dortmunder dem das gelang war übrigens Erling Haaland.
Dortmund wollte den Sieg, schnürte die Eintracht ein und hätte nach Larssons Ziehen gegen Schlotterbeck im Strafraum einen Elfmeter bekommen müssen. Schröder ließ es laufen und auch der VAR meldete sich nicht (90.).
Nach fünf Minuten Nachspielzeit war in diesem aufregenden Spiel Schluss.
Eintracht Frankfurt und Borussia Dortmund trennen sich 3:3 voneinander!
Zeit zum Ausruhen haben beide Klubs nicht, denn es steht unter der Woche die 2. Runde des DFB-Pokal auf dem Programm.
Dortmund empfängt am Mittwoch um 18 Uhr die TSG Hoffenheim.
Frankfurt muss am Mittwoch um 20:45 Uhr bei Drittligist Viktoria Köln antreten.
Statistik:
Eintracht Frankfurt – Borussia Dortmund 3:3 (2:1)
Tore: 1:0 Marmoush (8./HE), 2:0 Marmoush (24.), 2:1 Sabitzer (45.), 2:2 Moukoko (54.), 3:2 Chaibi (68.), 3:3 Brandt (82.)
Frankfurt:
Trapp – Tuta, Koch, Pacho – Buta (61. Dina Ebimbe), Skhiri, Larsson, Max (86. Hauge) – Chaibi (86. Chandler), Knauff (67. Götze) – Marmoush
Trainer: Dino Toppmöller
BVB: Kobel (26. Meyer) – Wolf, Hummels (70. Süle), Schlotterbeck, Bensebaini – Öczan, Sabitzer – Malen (46. Moukoko), Reus (65. Brandt), Reyna (46. Adeyemi) – Füllkrug
Trainer: Edin Terzic
Gelbe Karten: Pacho, Buta, Marmoush – Wolf, Öczan, Adeyemi, Trainer Terzic
Torschüsse: 11:14 (135:109)
Ecken: 0:4 (47:37)
Chancen: 9:8 (73:46)
Ballbesitz: 42:58
Schiedsrichter: Robert Schröder (Hannover)
Zuschauer: 56.500
Highlights vom Frankfurt-Spiel
PK nach dem Frankfurt-Spiel
Bundesliga 2023/24: 9. Spieltag:
Sonntag, 29. Oktober 2023 um 15:30 Uhr in Frankfurt, Deutsche-Bank-Park:
Eintracht Frankfurt – Borussia Dortmund
voraussichtliche Aufstellungen:
Frankfurt: Trapp – Tuta, Koch, Pacho, Max – Skhiri, Larsson – Buta, Chaibi, Knauff – Marmoush
Trainer: Dino Toppmöller
BVB: Kobel – Ryerson, Süle, Hummels, Bensebaini – Öczan, Sabitzer – Reyna, Reus, Malen – Füllkrug
Trainer: Edin Terzic
Schiedsrichter: Robert Schröder (Hannover)
Assistenten: Grudzinski (Hamburg) + Neitzel-Petersen (Norderstedt)
Vierter Schiedsrichter: Reichel (Sindelfingen)
VAR: Dankert (Rostock)
Ersatzbank:
Frankfurt: Grahl (Torwart), Chandler, Hasebe, Smolcic, Nkounkou, Hauge, Jakic, Götze, Dina Ebimbe
BVB: Meyer (Torwart), Schlotterbeck, Meunier, Wolf, Brandt, Adeyemi, Bynoe-Gittens, Moukoko, Haller
Ausfälle:
Frankfurt: Loune (Kreuzbandriss), Rode (Sehnenverletzung)
BVB: Can (Knieprobleme), Duranville (Muskelfaserriss), Nmecha (muskuläre Probleme)
Zum Spiel:
Frankfurt: Frankfurt ist seit 14 Heimspielen ungeschlagen und hat die letzten beiden Partien für sich entscheiden können. Man hat das Gefühl, dass die SGE langsam ins Rollen kommt. Gut möglich, dass Trainer Toppmöller die gleiche Elf wie beim 3:1-Sieg bei der TSG Hoffenheim auf den Platz schickt. Das hängt auch davon ab, wie man die Partie gegen Helsinki (6:0) kräfte- und verletzungsmäßig überstanden hat. Sollte es zu möglichen Wechseln kommen, wäre der zuletzt in einer Formkrise steckende Götze die erste Wahl.
BVB: Der formstarke BVB, mit fünf Liga-Dreiern in Folge, war das letzte Team, das genau vor einem Jahr mit einem 2:1 letztmals alle drei Zähler bei der SGE entführte. „Weniger sexy, mehr Erfolg“, das von Trainer Terzic ausgerufene Motto soll auch in der Festung Frankfurt zum 50. Sieg gegen die Eintracht führen. Gegen keinen anderen Klub gewann der BVB im Oberhaus so oft. Der 1:0-Sieg in Newcastle war bereits Dortmunds viertes 1:0 in dieser Saison. Terzic würde das freilich auch am Main reichen. Brandt und Ryerson fehlten am Mittwoch und Can musste in Newcastle angeschlagen vom Feld. Im Kader für das Frankfurt-Spiel sind Brandt und Ryerson drin, ob sie jedoch von Beginn an auflaufen, hängt davon ab, wie die Spieler die Strapazen der englischen Woche vertragen haben. Dazu ist überraschend der langzeitverletzte Meunier im Kader dabei. Can und Nmecha werden stattdessen fehlen.
Bilanz:
100 Spiele. BVB 49 Siege, 20 Unentschieden, Frankfurt 31 Siege. 194:133 Tore.
PK vor dem Frankfurt-Spiel
https://blau-weiss-aasee.de/?c=pages&i=27 HP vom Verein von meinem Sohn
www.bvb.de/ger/Mannschaften/Profis HP des BVB