4:1! Torfestival in Sevilla.

BVB-Trainer Edin Terzic stellte nach dem 2:3 in Köln auf zwei Positionen um.
Für Malen und Modeste (beide Bank) starteten Can und Moukoko.
Sevillas Coach Julen Lopetegui nahm in seinem letzten Spiel als Coach der Andalusier im Vergleich zum 0:2 gegen Atletico Madrid gleich sechs Änderungen vor.
Der ehemalige Münchner Nianzou, Delaney (ehemals Bremen und Dortmund), Lamela und Dolberg (alle Bank) sowie Ex-Hertha-Akteur Rekik (Oberschenkelverletzung) und Torres (nicht im CL-Kader) rutschten aus der ersten Elf. Neu in der Anfangsformation der Andalusier standen Carmona, Kike Salas, Jordan, Rakitic, Suso und En-Nesyri.
Manchester City führte die Gruppe mit zwei Siegen an. Der FC Sevilla (bisher ein Remis, eine Niederlage) gilt als größter Konkurrent für den BVB (ein Sieg, eine Niederlage) im Kampf um Platz zwei und dem damit verbundenen Einzug ins Achtelfinale. In den beiden bisherigen direkten Duellen holte der BVB auswärts ein Remis (2:2 im Jahr 2010) und einen Sieg (3:2 im Frühjahr 2021 mit Terzic).
Vor 34.598 Zuschauer im Estadio Ramon Sanchez Pizjuan war Dortmund personell mit einer defensiveren Herangehensweise unterwegs. In einer 4-3-2-1-Grundordnung mit Can auf der Sechs sowie Bellingham und Özcan auf den vorgeschobenen Halbpositionen. Somit war das Mittelfeld genauso formiert wie beim starken Auftritt in Manchester. Vorne sollten Adeyemi und Brandt das Spiel beschleunigen mit Bällen auf Moukoko. Sevilla spielte in einem 4-3-3-System, agierte in der Defensive auffällig mannorientiert, vorne mit hohem Pressing.
Der BVB erwischte einen exzellenten Start in die Partie.
Can und Bellingham eroberten im rechten Halbfeld den Ball. Bellinghams Seitenwechsel rutschte durch zu Guerreiro, der den Ball im vollen Lauf mitnahm, nach innen zog und leicht abgefälscht, ins rechte Toreck traf (6.). 1:0 für den BVB!
Doch Nachlässigkeiten im Abwehrverhalten brachte Sevilla ins Spiel und zu mehreren Großchancen.
Jordan fand mit einem hohen 35-Meter-Pass von der Mittellinie En-Nesyri an der Strafraumkante. Den wuchtigen Abschluss konnte Meyer parieren, allerdings nach vorne, so dass der Angreifer zum zweiten Versuch kam, wieder hielt Meyer. Nach einer zurückgenommenen Roten Karte gegen En-Nesyri (nach Notbremse gegen Özcan), weil Adeyemi vor der Aktion gefoult hatte (21.), wurde die Partie ausgeglichener.
Wenig später war der Dortmunder Schlussmann erneut reaktionsschnell zur Stelle, fischte En-Nesyris Kopfball aus dem Toreck. Bei der folgenden Ecke kam Carmona aus sieben Metern völlig frei zur Volleyabnahme, verzog aber.
Mitten in die beste Phase der Andalusier schlug der BVB kurz vor der Pause eiskalt zu.
Guerreiro und Özcan hatten den Ball über links nach vorne getrieben, Bellingham vernaschte Gudelj und schoss platziert aus spitzem Winkel ins Tor (41.). 2:0 für den BVB!
Bellingham, der in Abwesenheit von Reus und Hummels wie schon gegen Köln die Kapitänsbinde trug, stieg damit zum erst zweiten Teenager der Champions-League-Geschichte, der an jedem der ersten drei Spieltage der Gruppenphase mindestens ein Tor erzielte. Zuvor war dies nur Haaland 2019/20 für Salzburg gelungen. Und erneut verdiente sich der Engländer Bestnoten.
Direkt nach dem zweiten Tor legten die Gäste nach.
Moukoko lies am Strafraumrand mit einer gekonnten Bewegung, bei der er den Ball mitnahm, den zentralen Abwehrmann Gudelj aussteigen und schloss sofort ab. Bono wehrte nach vorne ab, Adeyemi staubte ab (43.). 3:0 für den BVB!
Nach einem hässlichen Foul von Carmona an Bellingham, das ungeahndet blieb (45.), ging es mit der komfortablen 3:0-Führung der Dortmunder unter Pfiffen der Sevilla-Fans in die Halbzeit.
Zum Seitenwechsel lag Dortmund 3:0 vorne.
Nach der Pause aber, Lopetegui brachte Montiel und Lamela für Jesus Navas und Suso, änderte sich das Bild.
Es blieb auch in der zweiten Hälfte wild, teilweise vogelwild. Tor Vier des Abends sollte nicht lange dauern.
Eine Ecke von Alex Telles köpfte En-Nesyri ein. Dabei sah Schlotterbeck nicht gut aus (51.). 3:1-Tor für Sevilla!
Im Gegenzug aber hätte Moukoko nach einem sensationellen Solo aus der eigenen Hälfte auf 1:4 stellen können, scheiterte mit seinem Schuss aber an Torwart Bono (52.). Wenig später die nächste dicke Gelegenheit für den 17-Jährigen. Diesmal schoss er nach Meuniers Steilpass aus 16 Metern über den Kasten (60.).
Aber auch die Borussen boten weiter einiges an, weil sie lange Zeit keine Ruhe am Ball hatten, daher keine Ruhe im Spiel. Lamela hatte nach Alex Telles Zuspiel Platz, sein Abschluss halblinks im Sechzehner strich knapp am rechten Pfosten vorbei (56.).
Auf der anderen Seite verfehlte der eingewechselte Malen aus ganz spitzem Winkel das Ziel, nachdem er sich im Strafraum gut durchgesetzt hatte (72.). Es ging hin und her. Chancen gab es praktisch im Minutentakt. Defensiv standen beide Teams überhaupt nicht sortiert.
Drei Minuten später sorgte Brandt dafür, dass der Lautstärkepegel deutlich sank.
Bellingham spielte einen Ball auf den linken, offenen Flügel, Moukoko holte ihn sich, schaute hoch, flankte präzise und Brandt köpfte ihn via rechtem Innenpfosten ins Netz (75.). 4:1 für den BVB!
Bono verhinderte gegen Malen das 1:5 (79.). Bei einem weiteren Konter verpasste der Niederländer das Abspiel auf den eingewechselten Modeste, der dann aus 16 Metern mit dem Ball am Fuß ins Tor hätte laufen können.
Nach vier Minuten Nachspielzeit pfiff der schwache Schiedsrichter Mariani ab.
Dortmund gewinnt beim FC Sevilla überraschend deutlich mit 4:1!
Sevilla empfängt in La Liga am Samstag um 18:30 Uhr Athletic Bilbao. Dann bereits ohne Coach Lopetegui, der bereits kurz nach Spielende entlassen wurde.
Zur gleichen Zeit kommt es in der Bundesliga in Dortmund zum Kracher-Aufeinandertreffen zwischen dem BVB und Bayern München.

Statistik:

FC Sevilla – Borussia Dortmund 1:4 (0:3)

Tore: 0:1 Guerreiro (6.), 0:2 Bellingham (41.), 0:3 Adeyemi (43.), 1:3 En-Nesyri (51.), 1:4 Brandt (75.)

Sevilla: Bono – Jesus Navas (46. Montiel), Carmona, Kike Salas, Alex Telles – Jordan (77. Dolberg), Gudelj, Rakitic (62. Delaney) – Isco (62. Gomez), En-Nesyri, Suso (46. Lamela)
Trainer: Julen Lopetegui

BVB: Meyer – Meunier, Süle, Schlotterbeck, Guerreiro (80. Rothe) – Can, Bellingham, Öczan (85. Papadopoulos) – Adeyemi (64. Malen), Brandt (85. Hazard) – Moukoko (80. Modeste)
Trainer: Edin Terzic

Gelbe Karten: Kike Salas, Gudelj, En-Nesyri, Lamela – Öczan

Torschüsse: 20:19 (40:39)
Ecken: 5:4 (10:16)
Chancen: 6:10 (26:15)
Ballbesitz: 59:41

Schiedsrichter: Maurizio Mariani (Italien)
Zuschauer: 34.598

Highlights vom Sevilla-Spiel

Sevilla - Dortmund 1-4

PK nach dem Sevilla-Spiel

PK vor dem Sevilla-Spiel