Spielbericht:

BVB-Trainer Marco Rose tauschte im Vergleich zum 1:3 beim FC Bayern München zweimal. Youngster Bynoe-Gittens gab im Revierderby sein Startelf-Debüt in der Bundesliga und ersetzte Reinier (Bank). Des Weiteren rückte Witsel für den gelbgesperrten Can ins zentrale Mittelfeld.
Bochums Trainer Thomas Reis, der beim 0:2 gegen Augsburg gesperrt gefehlt hatte, nahm vier Veränderungen vor.
Für Soares (Hüftprobleme), Bella Kotchap (nicht im Kader), Osterhage sowie Zoller (beide Bank) begannen Masovic, Bockhorn, Pantovic und Polter.
Vor 81.365 Zuschauer im ausverkauften Signal-Iduna-Park ging es sofort rund und beide Teams spielten nach vorne. Bynoe-Gittens scheiterte in Minute 2 an Bochum-Torwart Riemann und auf der Gegenseite schlug der VfL sofort zu.
Riemann schaltete schnell um. Dessen langer Ball erreichte Asano, der sich vorher gegen den leicht fallenden Guerreiro durchgesetzt hatte. Die Flanke des Japaner verwertete Polter in der Mitte völlig blank stehend (3.). 1:0 für Bochum!
Dortmund hatte sich noch nicht erholt und wenig später kam die Reis-Mannschaft direkt zum nächsten Treffer.
Asano erlief erneut einen langen Schlag. Dessen Rückpass ließ Pantovic clever durch. Holtmann schoss den Ball per Direktabnahme ins lange Eck. Keine Chance für Hitz (8.). 2:0 für Bochum!
Die Rose-Elf wirkte etwas verunsichert und versuchte sich in das Spiel zu beißen. In der 17. Minute half der Gegner mit, dass die Hausherren zurück ins Spiel kamen.
Wolf flankte von der rechten Seite. Pantovic traf den Ball klar mit dem Arm. Schiedsrichter Hartmann wurde vom VAR aufmerksam gemacht und gab verzögert den Strafstoß. Haaland trat an und verwandelte unten rechts (18.). 1:2-Tor für den BVB!
Nach dem Anschlusstreffer kam der BVB langsam ins Rollen und fing an Bochum in die eigene Hälfte zu drücken. Brandt (21.) und Reus (26.) scheiterten jeweils aus super Positionen am überragenden Riemann. Wenige Augenblicke später gab es erneut Strafstoß.
Die Ecke nach der Reus-Szene kam über Umwege zu Rexbecaj, dem das Leder auf den Oberarm fiel. Erneut griff der VAR ein und Hartmann zeigte wieder auf den Punkt. Haaland übernahm wiederum die Verantwortung und schob diesmal unten links ein. Bei beiden Elfern wurde Riemann klassisch verladen (30.). 2:2-Ausgleich für den BVB!
Nun wirkte der Neuling angeknockt. Die Hausherren drückten mit hohem Tempo auf das Führungstor. Wolf kam an Riemann nicht vorbei (36.), Akanji köpfte nach einer Ecke knapp vorbei (37.) und ein Zagadou-Abschluss kam zu zentral (38.). Ein Distanzversuch von Holtmann zeigte, dass auch die Bochumer nach langer Zeit mal wieder vorne auftauchten (41.). Insgesamt war es ein hochklassiges und rassiges Derby, mit Tempo und vielen Chancen. Kurz vor der Pause konnte sich der VfL etwas befreien. Ein Polter-Kopfball ging über das Tor (44.).
Mit 2:2 ging es zum Pausentee.
Nach dem Seitenwechsel ging es weiter munter hin und her, ohne dass es zunächst zu Torannäherungen kam. Dortmund hatte etwas an Schwung eingebüßt. Das nutzte Bochum, um den Gegner wieder etwas mehr vorne zu attackieren.
Riemann zeigte sich in Minute 58 wieder mal von seiner guten Seite. Einen Schuss von Haaland klärte der Tormann im Nachfassen. Fünf Zeigerumdrehungen später konnte auch er nichts mehr ausrichten.
Reus wurde von Bynoe-Gittens steil geschickt und fand in der Mitte den freien Haaland. Der Norweger schoss sich den Ball mit dem linken Fuß auf das rechte Standbein und so rotierte die Kugel an den chancenlosen Riemann und Leitsch ins kurze Eck, was für ein komischer Treffer (63.). 3:2 für den BVB!
Wer dachte der BVB würde nun den Sack zumachen, der sah sich getäuscht. Die Schwarz-Gelben zogen sich unverständlicherweise zurück und lauerten vermehrt auf Konter. So kam der Tabellen-13. wieder besser ins Match. Polter, der den Ball per Hacke am Tor vorbei setzte (64.) und dann der eingewechselte Zoller kamen wieder zu einem Abschluss, dessen Kopfball war aber kein Problem für Hitz (77.). Auf der Gegenseite ließ Reus das wohl entscheidende 4:2 liegen (80.). Dies wurde prompt bestraft.
Eine Flanke von Pantovic fand den ebenfalls neu gekommene Locadia. Der Niederländer nahm das Leder sehenswert herunter, drehte sich um Akanji und schoss ins kurze Eck ein (81.). 3:3-Ausgleich für Bochum!
Bochum wollte mehr und wirkte sehr gierig. Dortmund dagegen war mental angeschlagen und ausgepumpt. Die vielen Verletzten sorgten auch dafür, dass man von der Bank nicht nachlegen konnte. Es wird Zeit, dass die Saison endet. Die Gäste konnten das Spiel wieder zu ihren Gunsten drehen.
Der auffällige Bockhorn setzte sich gegen Passlack und Reus durch. Seine Hereingabe blockte Witsel mit dem Arm. Diesmal brauchte Hartmann keine Unterstützung und gab sofort den Elfmeter. Pantovic machte es und verwandelte in die Mitte (85.). 4:3 für Bochum!
Ekstase im Gästeblock. Die Bochumer Fans sorgten nun für die Stimmung im Stadion. Moukoko (90.) vergab die letzte Gelegenheit für einen müden BVB. Am Ende spielte sich der VfL in einen Rausch und wirkte gefährlicher als der fast Vize-Meister.
Mit vier Minuten Nachspielzeit war Schluss.
Die Borussen erholten sich nicht mehr von dem späten Doppelschlag und musste dadurch die erste Heimniederlage gegen den VfL Bochum seit 1998 hinnehmen. Bei den Bochumern hingegen kannte die Freude nach dem Derbysieg und dem Klassenerhalt keine Grenzen.
Dortmund verliert gegen Bochum in einem super Fußballspiel mit 3:4!
Für Dortmund geht es am nächsten Samstag (15:30 Uhr) mit dem Auswärtsspiel bei Absteiger Fürth weiter.
Bochum hat bereits am Abend zuvor (20:30 Uhr) Abstiegskandidat Bielefeld zu Gast.

Statistik:

Borussia Dortmund – VfL Bochum 3:4 (2:2)

Tore: 0:1 Polter (3.), 0:2 Holtmann (8.), 1:2/2:2/3:2 Haaland (18./HE/30./HE/63.), 3:3 Locadia (81.), 3:4 Pantovic (85./HE)

BVB: Hitz – Wolf (84. Reinier), Akanji, Zagadou, Guerreiro (84. Rothe) – Witsel (88. Papadopoulos), Bellingham – Brandt (88. Moukoko), Reus, Bynoe-Gittens (64. Passlack) – Haaland
Trainer: Marco Rose

Bochum: Riemann – Gamboa, Masovic, Leitsch, Bockhorn – Losilla – Pantovic, Rexbecaj (84. Löwen) – Holtmann (68. Antwi-Adjei), Asano (72. Zoller) – Polter (72. Locadia)
Trainer: Thomas Reis

Gelbe Karten: Rothe, Papadopoulos, Bellingham, Brandt – Masovic, Losilla, Zoller

Torschüsse: 18:12 (441:355)
Ecken: 10:3 (178:139)
Chancen: 12:8 (278:185)
Ballbesitz: 69:31

Schiedsrichter: Robert Hartmann (Wangen)
Zuschauer: 81.365 (ausverkauft)

Dortmund – Bochum 3:4 | Highlights Bundesliga 32. Spieltag

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