BVB-Trainer Edin Terzic veränderte seine Startelf nach dem knappen 1:0-Heimsieg gegen Leverkusen auf zwei Positionen.
Gezwungenermaßen musste er auf den angeschlagenen Adeyemi verzichten, für den Hazard begann. Außerdem startete Neuzugang Modeste in der Spitze, Moukoko nahm auf der Bank Platz.
Freiburg-Trainer Christian Streich nahm im Vergleich zum erfolgreichen 4:0-Auftaktsieg in Augsburg keine Veränderung vor. Der dienstälteste Bundesliga-Coach vertraute derselben Startelf.
Vor 34.700 Zuschauer im ausverkauften Europa-Park-Stadion agierten beide Teams aus einer 4-2-3-1-Grundordnung. Im Aufbau setzten sie jeweils auf hochstehende Außenverteidiger. Der Sport-Club versuchte dabei, auf der linken Seite Überzahl zu schaffen mit Günter, Grifo und Sallai auf einem Korridor von nur wenigen Metern. Beim BVB rückte Dahoud im Aufbau häufig zwischen beide Innenverteidiger, dazu hatte Reus einen weiten Aktionsradius, holte sich die Bälle häufig schon in der eigenen Spielhälfte.
Häufig wechselnder Ballbesitz kennzeichnete die erste halbe Stunde. So gab es zunächst nur zwei Tormöglichkeiten, jeweils eine auf beiden Seiten. Der von Reus freigespielte Malen zog aus 16 Metern zu hastig und unplatziert ab, genau in die Arme von Flekken (4.). Auch Eggesteins Schuss stellte Kobel vor keine Probleme (10.). Gefährlicher wurde es, als Borussias Keeper mit dem Fuß an eine scharfe Günter-Hereingabe ran musste (16.).
Die eingespielten Gastgeber waren etwas griffiger in der Partie drin und kamen über Kapitän Günter zur ersten vielversprechenden Situation, die jedoch ohne Abschluss blieb (17.). Abschlüsse gab es dafür von BVB-Neuzugang Modeste. Erst scheiterte der Ex-Kölner an Flekken (22.), kurz darauf verpasste der 34-Jährige nach einer Kombination eine Guerreiro-Flanke nur knapp (31.).
Die Schlussviertelstunde des ersten Durchgangs ging dann komplett an die Breisgauer. Grifo eröffnete mit einem Freistoß, den Kobel noch parieren konnte (34.), bevor die Hausherren in Front gingen.
Gregoritsch hob die Kugel nach Kopfballvorlage von Ginter ebenfalls via Kopf sehenswert in hohem Bogen über Kobel hinweg ins lange Eck (35.). 1:0 für Freiburg!
Eine Initialzündung für die Hausherren, die es in der folgenden Drangphase mehrmals verpassten, noch vor der Pause das 2:0 nachzulegen. Grifo (41.) und Gregoritsch (43.) ließen gute Gelegenheiten liegen.
Mit dem durchaus verdienten 1:0 für den SCF ging es in die Kabine.
Nach dem Seitenwechsel verlagerte sich Freiburg dann auf eine starke Defensive und Umschaltmomente. Der BVB bespielte den kompakten Breisgauer Block geduldig, mehr als ein Distanzschuss von Dahoud (55.) konnten die Gäste allerdings lange Zeit nicht verzeichnen. Auch wenn der BVB optisch überlegen agierte, schaffte Freiburg immer wieder Entlastung und wurde dabei durchaus gefährlich.
So vergab Sallai die Möglichkeit auf die Vorentscheidung (65.). Längst hatte sich ein enges, vereinzelt hitziges Spiel entwickelt (Wortgefecht zwischen Ex-Freiburger Schlotterbeck und Streich), das in der 77. Minute durch einen Patzer ausglichen wurde.
Einen eigentlich harmlosen Distanzschuss von Bynoe-Gittens nach Moukoko-Vorlage legte sich der ansonsten stark haltende Flekken selbst ins Tor. Ein Tor für jeden Jahresrückblick (77.). 1:1-Ausgleich für den BVB!
Freiburg wirkte geschockt und war völlig raus aus der Partie. Die von Terzic immer offensiver aufgestellten Borussen hatten dagegen natürlich Blut geleckt und drängten mit aller (Joker-)Macht auf den Dreier und das mit Erfolg.
Nach toller Vorarbeit von Bynoe-Gittens sowie Steckpass von Einwechselspieler Brandt schoss Moukoko per Drehschuss die Dortmunder Führung (84.). 2:1 für den BVB!
Wenig später war der Deckel drauf.
Der auffällige Moukoko störte im Aufbau gegen Lienhart und provozierte den Ballverlust. Wolf wurde angeschossen, reagierte schnell und zog rechts im Strafraum mit einem Haken gegen Günter nach innen. Mit links schloss er ab und versenkte den Ball im langen Eck (88.). 3:1 für den BVB!
Danach passierte nichts mehr.
Nach drei Minuten Nachspielzeit pfiff Schiedsrichter Welz ab.
Dortmund gewinnt bei langer Zeit starken Freiburger mit 3:1!
Freiburg gastiert nach dieser Heimniederlage als nächstes am kommenden Samstag (15:30 Uhr) beim VfB Stuttgart.
Borussia Dortmund, mit sechs Punkten erfolgreich in die Saison gestartet, empfängt zur gleichen Zeit Aufsteiger Werder Bremen.

Freitag, 12. August 2022 um 20:30 Uhr in Freiburg, Europa-Park-Stadion:

SC Freiburg – Borussia Dortmund

voraussichtliche Aufstellungen:

Freiburg: Flekken – Sildillia, Ginter, Lienhart, Günter – Eggestein, Höfler – Doan, Sallai, Grifo – Gregoritsch
Trainer: Christian Streich

BVB: Kobel – Meunier, Hummels, Nico Schlotterbeck, Guerreiro – Dahoud, Bellingham – Moukoko, Reus, Malen – Modeste
Trainer: Edin Terzic

Schiedsrichter: Tobias Welz (Wiesbaden)
Assistenten: Weickenmeier (Frankfurt) + Neitzel-Petersen (Norderstedt)
Vierter Schiedsrichter: Bacher (München)
VAR: Perl (Pullach)