BVB absolut chancenlos in Stuttgart.
STUTTGART: Borussia Dortmund hat am 11. Spieltag seine zweite Saisonniederlage kassiert und droht in der Tabelle weiter abzurutschen.
Beim VfB Stuttgart verlor ein unterirdischer BVB mit 1:2 (1:1).
Niclas Füllkrug (36. Minute) brachte die Gäste trotz klarer Unterlegenheit mit seinem dritten Saisontor in Führung. Deniz Undav (42.) und Serhou Guirassy (83./FE) drehten die Partie, für einen wie entfesselnden spielenden VfB, der obendrein durch Chris Führich auch noch einen Foulelfmeter verschoss, der von BVB-Torwart Gregor Kobel gehalten wurde (11.).
Kobel parierte als erster Dortmunder Schlussmann seit etwas mehr als zehn Jahren einen Elfmeter in einem Bundesligaspiel (zuletzt Weidenfeller am 25. Oktober 2013 beim 3:1 auf Schalke). Stuttgart hat jetzt drei Spiele in Folge einen Strafstoß vergeben. Erst Undav, dann Silas, nun Nationalspieler Führich.
Dortmund liegt mit 21 Punkten und 21:17 Toren auf dem 5. Platz.
Der Vierte Dortmund (21 Punkte) traf auf den Dritten Stuttgart (21 Zähler). Dortmund hatte sieben der vorangegangenen neun Bundesliga-Gastspiele bei den Schwaben und insgesamt nirgendwo sonst so oft gewonnen wie beim VfB (16-mal), der zuletzt erstmals unter Trainer Hoeneß zwei Niederlagen hintereinander in der Bundesliga kassierte (2:3 gegen Hoffenheim, dann in Heidenheim). Vor der jüngsten Niederlage gegen den FC Bayern war die Borussia in der Bundesliga 17-mal hintereinander ungeschlagen geblieben.
BVB-Trainer Edin Terzic ließ die selbe Mannschaft antreten, die in der CL zuletzt beim 2:0 gegen Newcastle United überzeugen konnte.
Stuttgart-Coach Sebastian Hoeneß nahm nach dem 0:2 beim 1. FC Heidenheim in der Bundesliga drei Wechsel vor.
Mittelstädt, Millot und Leweling statt Rouault, Jeong und Silas (alle Bank) spielten von Beginn an.
Vor 55.000 Zuschauer in der MHPArena wechselte Stuttgart zwischen Dreier-, Vierer- und Fünferkette, meist 3-4-3 gegen den Ball, 4-2-3-1 mit Ball. Bei eigenen Aktionen rückte Anton rechts raus, bei BVB-Angriffen agierte er als dritter Innenverteidiger. Leweling verteidigte dann rechts defensiv. Auch bei Borussia waren die Übergänge fließend zwischen 4-2-3-1 (mit Sabitzer neben Özcan auf der Doppelsechs) und 4-1-4-1, dann mit Sabitzer auf einer Höhe mit Nmecha.
Die Anfangsphase war geprägt von taktischen Verschiebungen und wenig Fußball auf beiden Seiten. Man suchte Zuordnungen und Lücken, relativ schnell fand Stuttgart dann die Räume.
Mittelstädt hatte schon in der zweiten Minute die erste Chance und gab damit schon bald den Rhythmus vor.
Dies führte zu einem Elfmeter in der 11. Minute.
Nach starkem Steilpass von Anton wurde Undav von Kobel abgeräumt. Doch der ehemalige VfB-Keeper parierte den schwach geschossenen Versuch von Führich (11.).
Auch das brachte die Hausherren nicht von ihrem Weg ab.
Mehr und mehr spielte sich der VfB in einen Offensivrausch, der etliche Chancen zur Folge hatte. Doch er erlaubte sich einen ausgemachten Chancenwucher. Millot (20.), Leweling (23.), Undav (25.) sowie nochmals Leweling (31.) schossen in erster Linie zu zentral auf Kobel, der seine Farben im Spiel hielt. Nach einer knappen halben Stunde hatte der BVB zudem den Ausfall von Hummels zu verkraften, der benommen und mit Rückenproblemen ausgewechselt werden musste. Bensebaini kam dafür neu ins Spiel.
9:0 stand es aus Stuttgarter Sicht nach Abschlüssen, als es auf der Gegenseite einschlug.
Sabitzer drehte stark auf, Brandt ließ durch für den aufgerückten Ryerson, dessen Hereingabe Füllkrug links im Fünfmeterraum über die Linie drückte, die Führung aus dem Nichts (36.). 1:0 für den BVB!
Doch der überraschende Treffer gab dem Spiel der Gäste keine Sicherheit. Die Terzic-Elf stand weiter völlig neben sich und ließ alles mit sich geschehen, ein ganz übler Auftritt.
Der VfB benötigte auch nicht lange bis zum Ausgleich.
Ito schickte Leweling steil, der in die Mitte durchsteckte zu Undav, der Kobel mit einem Flachschuss ins linke Eck überwand, aus Sicht der Schwaben sowas von überfällig (42.). 1:1-Ausgleich für Stuttgart!
Millot hätte das Spiel sogar noch vor der Halbzeit drehen können, gegen seinen Kopfball war aber einmal mehr Kobel zur Stelle (45.).
Mit einem für Dortmund sehr schmeichelhaften 1:1 ging es in die Halbzeit.
Terzic reagierte mit einem Doppelwechsel. Malen und Reus ersetzten mit Beginn der zweiten Hälfte Brandt und Adeyemi. Doch am fehlerbehafteten Spiel änderte sich wenig. Nach einem Ballverlust im Aufbau konterte der VfB. Führich kam halblinks im Strafraum zum Abschluss, setzte den Ball aber um Zentimeter am rechten Pfosten vorbei (54.). Man musste es phasenweise als Einbahnstraßenfußball bezeichnen, was Bensebaini und Schlotterbeck beinahe ein Eigentor fabrizieren ließ (60.). Doch zumindest gegen den Ball stabilisierte sich der BVB, wodurch er sich auch manch höheren Ballgewinn bescherte. Und eine anschließende Chance. Wie schon in der ersten Halbzeit kam der BVB fast aus dem Nichts zu einer Topchance und beinahe zum zweiten Treffer. Ein abgefälschter Schuss von Sabitzer landete am Pfosten, die zweite und letzte Torgelegenheit einer leblosen Vorstellung (62.). Kurzzeitig hatte Borussia so etwas wie Augenhöhe, ehe der VfB wieder aktiver wurde und den BVB praktisch überrannte. Vagnomans Abschluss, den Kobel sicher parierte, war eine Viertelstunde vor Schluss bereits der 17. Torschuss der Schwaben gegenüber vier der Westfalen (74.). Anton köpfte kurz darauf knapp vorbei (79.).
Stuttgart lief die Zeit davon, haushoch überlegene Schwaben würden bei einem Remis zwei Punkte liegenlassen.
Torjäger Guirassy war nach seiner dreiwöchigen Verletzung mittlerweile im VfB-Spiel und wurde zum Matchwinner.
Wieder brachen die Schwaben durch. Silas lief vom Dortmunder Tor weg und fädelte gegen Kobel ein. Einen Elfmeter, den man nicht geben muss, da Silas schon vorher abhob.
Diesmal schoss Guirassy und zu platziert für den sonst starken Kobel, der im richtigen rechten Eck war. Die mehr als verdiente Führung (83.). 2:1 für Stuttgart!
Stuttgart blieb auch danach einfach zu aktiv für den BVB, der dem Ausgleich nicht mehr nahekam. Silas vergab die letzte Torchance im Spiel (87.).
Nach fünfminütiger Nachspielzeit pfiff Schiedsrichter Stieler ab.
Borussia Dortmund verliert nach unterirdischer Leistung beim VfB Stuttgart mit 1:2!
Jetzt steht wieder eine Länderspielpause an.
Weiter geht es in der Bundesliga mit dem 12. Spieltag, der zwischen Freitag, 24. November bis zum Sonntag, 26. November absolviert werden wird.
Stuttgart muss am Samstagabend um 18:30 Uhr bei Eintracht Frankfurt antreten.
Dortmund empfängt am Samstag um 15:30 Uhr zu Hause Borussia Mönchengladbach.
Statistik:
VfB Stuttgart – Borussia Dortmund 2:1 (1:1)
Tore: 0:1 Füllkrug (36.), 1:1 Undav (42.), 2:1 Guirassy (83./FE)
Bes. Vorkommnis: Führich (Stuttgart) scheitert per FE an Kobel (BVB) (11.)
Stuttgart:
Nübel – Anton, Zagadou, Ito, Mittelstädt (88. Stergiou) – Karazor, Stiller – Leweling (67. Guirassy), Millot (88. Jeong), Führich (67. Vagnoman) – Undav (77. Silas)
Trainer: Sebastian Hoeneß
BVB:
Kobel – Süle, Hummels (28. Bensebaini), Schlotterbeck, Ryerson – Öczan – Brandt (46. Malen), Sabitzer, Nmecha (63. Reyna), Adeyemi (46. Reus) – Füllkrug (77. Moukoko)
Trainer: Edin Terzic
Gelbe Karten: Karazor, Undav – Kobel, Sabitzer, Adeyemi
Torschüsse: 22:5 (155:145)
Ecken: 6:1 (51:45)
Chancen: 14:2 (80:71)
Ballbesitz: 57:43
Schiedsrichter: Tobias Stieler (Hamburg)
Zuschauer: 55.000
Highlights vom Stuttgart-Spiel
PK nach dem Stuttgart-Spiel
Bundesliga 2023/24: 11. Spieltag:
Samstag, 11. November 2023 um 15:30 Uhr in Stuttgart, MHPArena:
VfB Stuttgart – Borussia Dortmund
voraussichtliche Aufstellungen:
Stuttgart: Nübel – Rouault, Anton, Zagadou, Ito – Karazor, Stiller – Leweling, Millot, Führich – Undav
Trainer: Sebastian Hoeneß
BVB: Kobel – Süle, Hummels, Schlotterbeck, Ryerson – Öczan, Sabitzer – Brandt, Reus, Adeyemi – Füllkrug
Trainer: Edin Terzic
Schiedsrichter: Tobias Stieler (Hamburg)
Assistenten: Unger (Tangstedt) + Hüwe (Köln)
Vierter Schiedsrichter: Alt (Illingen)
VAR: Dingert (Lebecksmühle)
Ersatzbank:
Stuttgart: Bredlow (Torwart), Stergiou, Vagnoman, Haraguchi, Mittelstädt, Stenzel, Jeong, Silas, Guirassy
BVB: Meyer (Torwart), Bensebaini, Reyna, Nmecha, Wolf, Malen, Bynoe-Gittens, Moukoko, Haller
Ausfälle:
Stuttgart: Nartey (Trainingsrückstand)
BVB: Can (Knieprobleme), Duranville (Muskelfaserriss)
Zum Spiel:
Stuttgart:
Stuttgart gegen Dortmund. Dieses Duell steht auf Rang drei der Bundesliga-Tabelle, wenn es um Tore geht. 360 Treffer fielen schon bei diesem Aufeinandertreffen, nur Dortmund gegen den HSV (363) und Bremen gegen Bayern (362) hatten bisher noch ein bisschen mehr zu bieten. In Sachen Toreschießen hofft der VfB natürlich auf die Rückkehr von Guirassy, die dreimalige Absenz des Torjägers bekam den Schwaben nicht wirklich gut (zwei Liga-Niederlagen, ein Pokalsieg). Millot (familiäre Probleme) ist zurück im Training und kann spielen. Leweling könnte für Silas starten, Vagnoman (nach muskulären Problemen) kommt nach Verletzung vielleicht für Rouault zurück. Für Top-Torjäger Guirassy (nach Muskelfaserriss) reicht es für die Bank. Nartey fehlt dagegen weiter.
BVB: Dortmund hat sich nach dem 0:4 gegen die Bayern dank der Königsklasse (2:0 gegen Newcastle) wieder gefangen und kann sich nun auf die Aufholjagd im Titelrennen konzentrieren. Zur Erinnerung. Auch am 11. Spieltag der Vorsaison hatte der BVB sieben Punkte Rückstand zur Tabellenspitze und fegte den VfB damals mit 5:0 vom Platz, wenn auch im heimischen Stadion. Unabhängig davon darf sich der Sieger des Duells als ernsthafter Verfolger des Topduos aus Leverkusen und München fühlen. Can und Duranville werden weiterhin fehlen. Malen, Bensebaini, Wolf oder Moukoko könnten am Ende der englische Woche in die Startelf rutschen.
Bilanz:
106 Spiele. BVB 41 Siege, 25 Unentschieden, Stuttgart 40 Siege. 185:175 Tore.
PK vor dem Stuttgart-Spiel
https://blau-weiss-aasee.de/?c=pages&i=27 HP vom Verein von meinem Sohn
www.bvb.de/ger/Mannschaften/Profis HP des BVB