Michael Olscha
Michael Olscha

0:2! BVB ist raus.


Saison entwickelt sich immer schlechter.


STUTTGART: Borussia Dortmund ist im Achtelfinale des DFB-Pokal 2023/24 ausgeschieden und ist damit noch in zwei von drei Wettbewerben dabei.
Beim VfB Stuttgart verlor ein chancenloser BVB hochverdient mit 0:2 (0:0).
Serhou Guirassy (54. Minute) und Silas (77.) trafen für die, ähnlich wie vier Wochen in der Bundesliga zuvor, klar überlegenen Schwaben zum Erfolg. Bei Dortmund wirkt vieles in der Spielzeit 2023/24 sehr mühsam und schwerfällig. Im Pokal ist für Dortmund Schluss. Im Januar und Februar 2024 geht es im Viertelfinale für die restlichen acht Teams weiter.

Borussia gewann sieben der jüngsten zehn Bundesliga-Gastspiele in Stuttgart, siegte insgesamt nirgendwo sonst so oft wie beim VfB (16-mal). Zuletzt aber, vor 25 Tagen, gab es eine hochverdiente 1:2-Niederlage. Im Pokal war es das sechste Aufeinandertreffen (3:2-Siege für Dortmund).


BVB-Trainer Edin Terzic wechselte im Vergleich zum 1:1 bei Bayer Leverkusen in der Bundesliga auf drei Positionen.
Özcan, Adeyemi und Moukoko begannen statt Brandt, Reus und Füllkrug (alle Bank).
Stuttgart-Coach Pellegrino Matarazzo tauschte auf der Gegenseite nach dem 2:0 gegen Werder Bremen in der Liga zweimal.
Vagnoman und Stiller starteten für Stenzel und Silas (beide Bank).


Vor 54.200 Zuschauer in der MHP-Arena formierte sich der BVB in einer 3-4-3-Grundordnung mit Can im Zentrum einer Dreierkette, die Wolf (rechts) und Ryerson (links) bei Stuttgarter Angriffen zu einer Fünferkette erweiterten (5-4-1). Stuttgart agierte defensiv in einer 4-2-2-2-Formation, im Aufbau im 2-4-4, presste mit drei Akteuren in vorderster Linie (und weiteren zwei dahinter), suchte nach Ballgewinn mit weiten Pässen nach außen den Weg über die Flügel, die Millot (rechts) und Führich (links) besetzten.


Der Plan der Dortmunder war schnell zu sehen. Defensiv kompakt stehen und dann über die schnellen Offensivleute umschalten. Doch das klappte im ersten Durchgang überhaupt nicht, da der BVB sich bietende Räume gar nicht nutzte. Es dauerte lange, bis beide Teams im eiskalten Stuttgart in die Gänge kamen. Immerhin kamen die Gäste zur besten Chance im ersten Durchgang. Sabitzer traf per Distanzschuss nur die Latte (20.).
Ansonsten war Stuttgart in allen Belangen überlegen, machte das Spiel und kam dann auch zu Torchancen. Undav agierte sehr auffällig. Der Stürmer zwang Kobel per Kopf zu einer guten Tat (24.), verpasste eine Flanke knapp (41.) und wurde bei einem aussichtsreichen Abschluss noch geblockt (43.). Der VfB machte wieder ein ordentliches Spiel, schaffte es aber nicht, sich viele klare Chancen zu erspielen. Die Leistung der Borussia war in vielen Bereichen zu wenig. Defensiv schlichen sich gegen das Stuttgarter Pressing immer wieder Fehler ein. Bis zum Pausenpfiff überstand der BVB jedoch alles.
Zur Halbzeit stand es noch 0:0.
Der BVB kam mit Bensebaini und Brandt für die angeschlagenen Wolf sowie Sabitzer aus der Kabine, aber am Spiel der Gäste änderte sich auch zu Beginn der zweiten Hälfte zunächst nichts. Dortmund war extrem fehlerbehaftet und lud Stuttgart immer wieder ein. Die Gastgeber wussten das aber erst einmal nicht zu nutzen, Guirassy scheiterte alleine vor dem stark reagierenden Kobel (52.).
Doch das Spiel der Schwarz-Gelben konnte so nicht lange gut gehen und wurde bestraft.
Millot steckte durch für Guirassy, der erzielte durch die Beine von Kobel die überfällige Führung für die Schwaben. Erneut sehr passiv verteidigt von der Borussia (54.). 1:0 für Stuttgart!
Dortmund war defensiv ziemlich von der Rolle und konnte sich bei Kobel bedanken, der stark gegen Millot rettete (58.). Vorne wäre der BVB dann beinahe aus dem Nichts zum 1:1 gekommen, aber Bynoe-Gittens scheiterte erst an Nübel (59.) und stand dann bei seinem vermeintlichen Ausgleichstreffer etwas zu weit vorne (60.). Die Partie war nun offener, weil der BVB endlich mehr investierte. Besser war jedoch weiterhin der Tabellendritte der Bundesliga, doch es stand eben nur 1:0.
Das Geschehen spielte sich nun weitgehend in der VfB-Hälfte ab, doch früh nutzten die Gastgeber eine Konterchance zur Entscheidung.
Millot auf Mittelstädt, der weiter in den Lauf von Silas spielte. Halblinks vor dem Tor blieb der eingewechselte Stuttgarter eiskalt und erhöhte (77.). 2:0 für Stuttgart!
Der eingewechselte Reus hätte Borussia acht Minuten vor dem Ende heranbringen können, doch er kam nach einem langen Ball von Hummels nicht an Nübel vorbei (82.).
So trudelte das Spiel bis zum Ende ereignislos über die Bühne.
Stuttgart wies Dortmund wie bereits am 11. Spieltag klar in die Schranken. Gegen die Top-4 ist der BVB absolut chancenlos. Eine traurige Entwicklung.
Nach sechs Minuten Nachspielzeit pfiff Schiedsrichter Brand ab.
Der VfB Stuttgart gewinnt gegen Borussia Dortmund mit 2:0!
Weiter geht es für beide Mannschaften am Wochenende in der Bundesliga mit Spieltag 14 und zwei Top-Duellen.
Der Fünfte Dortmund empfängt am Samstag um 18:30 Uhr den Vierten RB Leipzig.
Der Dritte Stuttgart spielt am Sonntag um 15:30 Uhr zu Hause gegen den Ersten Bayer Leverkusen.

Statistik:

VfB Stuttgart – Borussia Dortmund 2:0 (0:0)

Tore: 1:0 Guirassy (54.), 2:0 Silas (77.)


Stuttgart: Nübel – Vagnoman (80. Stergiou), Anton, Zagadou, Mittelstädt – Karazor, Stiller – Millot (90. Jeong), Führich (71. Silas) – Undav (71. Rouault), Guirassy (90. Leweling)
Trainer: Pellegrino Matarazzo


BVB: Kobel – Hummels, Can, Schlotterbeck – Wolf (46. Bensebaini), Öczan (79. Reus), Sabitzer (46. Brandt), Ryerson – Adeyemi, Moukoko (25. Füllkrug), Bynoe-Gittens (71. Malen)
Trainer: Edin Terzic


Gelbe Karten: Anton, Karazor – Bensebaini


Torschüsse: 17:11 (57:29)
Ecken: 4:2 (16:8)
Chancen: 7:4 (25:13)
Ballbesitz: 54:46


Schiedsrichter: Benjamin Brand (Schwebheim)
Zuschauer: 54.200

Highlights vom Stuttgart-Spiel

PK nach dem Stuttgart-Spiel

DFB-Pokal: Saison 2023/24: Achtelfinale:

Mittwoch, 6. Dezember 2023 um 20:45 Uhr in Stuttgart, MHP-Arena:
VfB Stuttgart – Borussia Dortmund

voraussichtliche Aufstellungen:

Stuttgart: Nübel – Vagnoman, Anton, Zagadou, Mittelstädt – Karazor, Millot – Silas, Führich – Undav, Guirassy
Trainer: Pellegrino Matarazzo


BVB: Kobel – Wolf, Hummels, Schlotterbeck, Ryerson – Can, Sabitzer – Reus, Brandt, Bynoe-Gittens – Füllkrug
Trainer: Edin Terzic


Schiedsrichter: Benjamin Brand (Schwebheim)
Assistenten: Stein (Weibersbrunn) + Thomsen (Kleve)
Vierter Schiedsrichter: Gerach (Landau)
VAR: Welz (Wiesbaden)

Ersatzbank:


Stuttgart: Bredlow (Torwart), Rouault, Stenzel, Stergiou, Haraguchi, Jeong, Stiller, Kastanaras, Leweling


BVB: Meyer (Torwart), Bensebaini, Meunier, Blank, Papadopoulos, Öczan, Adeyemi, Malen, Moukoko

Ausfälle:


Stuttgart: Egloff (Innenbandverletzung), Ito (Oberschenkelverletzung), Nartey (Reha)


BVB: Duranville (Aufbautraining), Haller (Knieverletzung), Nmecha (Hüftverletzung), Reyna (krank), Süle (krank)

Zum Spiel:


Stuttgart: Der DFB-Pokal ist noch immer der kürzeste Weg in die Europa League. Sechs Spiele, sechs Siege und los geht es auf der europäischen Bühne. Doch für zwei Drittel aller Bundesligisten ist dieser Weg in der laufenden Pokalrunde schon zu Ende. Ein Exodus wie seit über 30 Jahren nicht mehr. Nur sechs Erstligisten schafften den Sprung ins Achtelfinale 2023/24. So ausgeprägt unterklassig war die Runde der letzten 16 im Pokal letztmals in der Saison 1992/93 besetzt. Zwei Buli-Teams treffen am Mittwoch mit Stuttgart und Dortmund aufeinander. Beim VfB läuft alles rund. In der Bundesliga gewann man gegen Bremen mit 2:0, dazu durften zum ersten Mal das neue Sturmduo Undav und Guirassy ran. Beide Angreifer werden auch am Mittwoch im Angriff spielen. Die Schwaben, als Tabellendritter, stehen in der Liga fünf Zähler vor dem BVB und ist auch am Mittwoch leichter Favorit. Egloff, Ito und Nartey fallen aus.


BVB: Nach dem 1:1 in Leverkusen weiß man nicht so richtig, wohin mit dem BVB. Die Leistungen sind sehr schwankend. In der Liga steht die Terzic-Elf auf Rang fünf und damit auch hinter den Erwartungen. Die besten Chancen das Saisonziel zu erreichen dürften im Pokal liegen. Özcan, Süle und Bensebaini fehlten in Leverkusen erkrankt. Offen, ob die Zeit bis zum Spiel am Mittwoch reicht, um in den Kader zurückzukehren. Schlotterbeck musste zudem angeschlagen ausgewechselt werden. Wahrscheinlich darf die Leverkusen-Startelf erneut beginnen. Definitiv nicht dabei sind Duranville, Haller, Nmecha, Reyna und Süle.


Bilanz: 5 Spiele. BVB 3 Siege, 0 Unentschieden, Stuttgart 2 Siege. 10:9 Tore.

PK vor dem Stuttgart-Spiel

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