Michael Olscha
Michael Olscha

1:1! BVB punktet glücklich.

Tor vom Ryerson sorgt für den Punktgewinn.


LEVERKUSEN: Borussia Dortmund hat am 13. Spieltag sein viertes Saisonunentschieden kassiert und droht in der Tabelle weiter abzurutschen.
Beim Spitzenreiter Bayer Leverkusen kamen die Westfalen zu einem äußerst glücklichen 1:1 (1:0).
Julian Ryerson (5. Minute) brachte den BVB mit seinem dritten Saisontor in Führung, die durch Victor Boniface (79.) für Bayer ausgeglichen wurde.
Dortmund liegt mit 25 Punkten und 26:20 Toren auf dem 5. Platz.


Der Vierte Dortmund (24 Punkte) traf auf den Tabellenführer Leverkusen (34 Zähler). Zehn Punkte lagen vor dem Anpfiff zwischen beiden Klubs. Leverkusen auf Platz eins und Dortmund nach den Samstagspielen auf Rang fünf. Bayer war als einziges Team wettbewerbsübergreifend noch ungeschlagen (19 Spiele) und hatte historisch in der Bundesliga nur gegen Bayern München häufiger verloren (52-mal) als gegen Borussia Dortmund (36 Niederlagen). Die Schwarz-Gelben gewannen sieben der vergangenen 15 Gastspiele in Leverkusen.


BVB-Trainer Edin Terzic ließ gegenüber dem 3:1 beim AC Mailand, der das weiterkommen in der CL garantierte, zweimal wechseln.
Wolf und Brandt ersetzten Malen (Bank) sowie den grippekranken Bensebaini.
Leverkusen-Coach Xabi Alonso rückte nach dem 2:0 bei BK Häcken in der EL zurück auf seine Stammelf und wechselte gleich achtmal.
Stammtorwart Hradecky, Kossounou, Frimpong, Xhaka, Palacios, Grimaldo, Hofmann und Wirtz nahmen die Plätze von Ersatzkeeper Kovar, Stanisic, Hincapie, Andrich, Tella, Hlozek, Adli (alle Bank) und Puerta (nicht im Kader) ein.


Vor 30.210 Zuschauer in der ausverkauften BayArena staffelte sich Leverkusen sehr variabel in einer 3-4-3-Grundordnung und attackierte häufig über die rechte Seite mit Frimpong und dem weit aufrückenden Kossounou aus der Dreierkette, während Hofmann meist halbrechts vor dem Strafraum zu finden war. Andererseits überlagerten Wirtz und Zentrumsspieler Boniface wiederholt den linken Flügel. Der BVB stellte ein 4-2-3-1 dagegen und schaffte es, das Zentrum abzudichten, Leverkusen im Aufbau nach außen zu drängen.


Der Flow aus dem San Siro und dem weiterkommen in der CL reichte auch hinüber bis in die BayArena.
Direkt beim ersten Angriff der Partie schlug der BVB zu.
Die Borussen kombinierten sich fein nach vorn. Der vorletzte Pass erreichte Füllkrug, der sich mit dem Rücken zum Tor stark gegen Tapsoba behauptete und ablegte für Ryerson, der den Ball aus kurzer Distanz an Hradecky vorbei in die Maschen drückte (5.). 1:0 für den BVB!
Dem Traumstart folgte aber aus Dortmunder Sicht danach nahezu nichts mehr.
Die bestens eingespielte Stammformation, mit der Bayer den Großteil der Bundesliga-Saison angegangen hatte, zeigte sich vom frühen Rückschlag wenig beeindruckt. Leverkusen übte sich in viel Balldominanz und schnürte den BVB mitunter ein. In der Box verteidigten die Gäste allerdings äußerst konzentriert, sodass Leverkusen hauptsächlich aus der Distanz zum Abschluss kam. Xhaka (21.) und Grimaldo (31.) kamen dem Ausgleich am nächsten.
Mit zunehmender Spieldauer wurde Leverkusen aber immer überlegener, die völlig passiven Dortmunder verschanzten sich immer häufiger mit fast allen Spielern um den eigenen Strafraum. Wirtz belohnte die Hausherren scheinbar mit einer spektakulären Direktabnahme, der Treffer wurde wegen einer minimalen vorangegangenen Abseitsstellung von Boniface vom VAR aber einkassiert (45.).
Zur Halbzeit lag Dortmund trotz klarer feld- und spielerischer Unterlegenheit mit 1:0 vorne.
Nach Wiederbeginn änderte sich wenig an der Gemengelage. Dortmund verschanzte sich vor dem eigenen Strafraum und legte wenig Wert auf eigenen Ballbesitz, war aber vor allem im Zentrum extrem gut sortiert. Leverkusen versuchte es immer wieder mit kleinteiligen Kombinationen. In der 61. Minute hätte es Elfmeter für Bayer geben können, Palacios wurde von Can klar getroffen. Wenig später kam die Werkself zur nächsten Ausgleichschance durch Palacios, die vom starken Duo Hummels und Kobel vereitelt wurde (63.). Dortmund kam erst Mitte des zweiten Durchgangs durch Füllkrug zum zweiten gefährlichen Abschluss des Spiels (68.).
In dieser Phase ging Leverkusen erstmals in der Partie die Dominanz ab und Xabi Alonso reagierte mit einem offensiven Wechsel.
Schick kam für Palacios und damit bewies der spanische Coach ein gutes Händchen.
Nach Anspiel des andribbelnden Kossounou hatte Schick rechts im Strafraum viel Platz und das Auge für Boniface, der aus kürzester Distanz nur noch einschieben musste, der mehr als überfällige Ausgleichstreffer (79.). 1:1-Ausgleich für Leverkusen!
In den Schlussminuten hatten beide Teams noch je eine gute Kopfballchance. Schick nach einer Xhaka Hereingabe (88.) und Füllkrug nach Flanke des eingewechselten Meunier (90.), konnten aber keinen Lucky Punch mehr setzen.
Angesichts von 23:6 Torschüssen, 16:1 Ecken und 7:3 Chancen für die Hausherren wäre der Sieg von Dortmund auch völlig unverdient gewesen.
Leverkusen bleibt durch das Remis Tabellenführer, hat aber nur noch drei Punkte Vorsprung auf den FC Bayern, der noch ein Spiel sowie das bessere Torverhältnis in der Hinterhand hat.
Nach sechs Minuten Nachspielzeit pfiff Schiedsrichter Siebert ab.
Bayer Leverkusen und Borussia Dortmund trennen sich 1:1 voneinander!
Beide Teams müssen nun unter der Woche im Viertelfinale des DFB-Pokal antreten.
Dortmund spielt am Mittwoch um 20:45 Uhr beim VfB Stuttgart.
Leverkusen empfängt am Mittwoch um 18 Uhr den Zweitligisten SC Paderborn 07.



Statistik:


Bayer Leverkusen – Borussia Dortmund 1:1 (0:1)


Tore: 0:1 Ryerson (5.), 1:1 Boniface (79.)


Leverkusen: Hradecky – Kossounou, Tah, Tapsoba – Frimpong, Xhaka, Palacios (78. Schick), Grimaldo – Hofmann (64. Adli), Boniface, Wirtz
Trainer: Xabi Alonso


BVB: Kobel – Wolf, Hummels, Schlotterbeck (64. Papadopoulos), Ryerson – Can, Sabitzer – Reus (84. Meunier), Brandt, Bynoe-Gittens (64. Adeyemi) – Füllkrug
Trainer: Edin Terzic


Gelbe Karten: Kossounou, Frimpong, Palacios – Hummels, Wolf


Torschüsse: 23:6 (183:181)
Ecken: 16:1 (57:65)
Chancen: 7:3 (96:83)
Ballbesitz: 68:32


Schiedsrichter: Daniel Siebert (Berlin)
Zuschauer: 30.210 (ausverkauft)

Highlights vom Leverkusen-Spiel

PK nach dem Leverkusen-Spiel


Bundesliga 2023/24: 13. Spieltag:


Sonntag, 3. Dezember 2023 um 17:30 Uhr in Leverkusen, BayArena:


Bayer Leverkusen – Borussia Dortmund



voraussichtliche Aufstellungen:


Leverkusen: Hradecky – Kossounou, Tah, Tapsoba – Frimpong, Xhaka, Palacios, Grimaldo – Hofmann, Boniface, Wirtz
Trainer: Xabi Alonso


BVB: Kobel – Wolf, Hummels, Schlotterbeck, Ryerson – Can, Sabitzer – Reus, Brandt, Bynoe-Gittens – Füllkrug
Trainer: Edin Terzic


Schiedsrichter: Daniel Siebert (Berlin)
Assistenten: Seidel (Henningsdorf) + Foltyn (Wiesbaden)
Vierter Schiedsrichter: Badstübner (Nürnberg)
VAR: Cortus (Röthenbach an der Prignitz)



Ersatzbank:


Leverkusen: Kovar (Torwart), Stanisic, Hincapie, Tella, Andrich, Adli, Amiri, Hlozek, Schick


BVB: Meyer (Torwart), Meunier, Papadopoulos, Morey, Reyna, Adeyemi, Malen, Moukoko, Haller



Ausfälle:


Leverkusen: Arthur (Muskelverletzung)


BVB: Bensebaini (krank), Duranville (Aufbautraining), Nmecha (Hüftverletzung), Süle (krank), Öczan (krank)



Zum Spiel:


Leverkusen: Das tabellarische Topspiel steigt dann um 17:30 Uhr, wenn Spitzenreiter Bayer Leverkusen die Dortmunder Borussia empfängt. Seit Xabi Alonso die Werkself trainiert, blieb sie nur einmal im heimischen Stadion ohne Torerfolg. Diese bittere Pille musste Bayer gegen Dortmund beim 0:2 in der vergangenen Runde schlucken. Zuletzt lief es überall überragend. Am vergangenen Spieltag siegte man mit 3:0 bei Werder Bremen, in der EL gab es ein : bei BK Häcken. 16 von 17 Pflichtspielen gewann die momentan beste deutsche Mannschaft. Die zuletzt geschonten Tah und Tapsoba kehren ins Team zurück, so kann Xabi Alonso seine Bundesliga-Standardelf stellen. Wirtz, der in der Europa League wegen muskulärer Probleme geschont wurde und nicht mit nach Schweden flog, ist einsatzbereit. Bis auf den verletzten Arthur sind alle Mann an Bord.


BVB: Sollte den Dortmundern in Leverkusen ein Sieg gelingen (und die Bayern gegen Union gewinnen), könnte sich das Szenario vom 21. Spieltag der Saison 1993/94 wiederholen, als der BVB mit einem 1:0 die Leverkusener vom Thron der Bundesliga stürzte und für sie Platz 1 bis zum 34. Spieltag in weite Ferne rückte. Für den Tabellenvierten läuft es holprig. Nach dem 3:1 beim AC Mailand überwintert man zwar in der CL, jedoch beträgt der Rückstand in der heimischen Liga auf Bayer bereits zehn Zähler. Durch die Mannschaft läuft eine Erkältungswelle. Adeyemi und Haller fielen letzten Samstag aus, am Dienstag erwischte es Süle. Neben dem Verteidiger fehlen nun auch Bensebaini und Öczan. Für Bensebaini rückt wohl Wolf in die Mannschaft und Ryerson geht nach links.


Bilanz: 88 Spiele. BVB 36 Siege, 22 Unentschieden, Leverkusen 30 Siege. 145:122 Tore.

PK vor dem Leverkusen-Spiel

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