Michael Olscha
Michael Olscha

0:3! BVB eiskalt überrollt.

Dortmund verliert hochverdient.

LEIPZIG: Borussia Dortmund hat am 6. Spieltag eine klare Niederlage kassiert und es verpasst an die Tabellenspitze zu springen.
Bei RB Leipzig unterlag ein ganz schwacher BVB auch in der Höhe verdient mit 0:3 (0:2).
Willi Orban (6. Minute), Dominik Szoboszlai (45.) und Amadou Haidara (82.) trafen für die roten Bullen.
Dortmund liegt mit 12 Punkten und 8:7 Toren auf dem 5. Platz.

BVB-Trainer Edin Terzic entschied sich bei den von personellen Problemen geplagten Dortmundern im Vergleich zum 3:0-Sieg gegen Kopenhagen in der Königsklasse nur zu einem verletzungsbedingten Wechsel.
Wolf ersetzte Hazard (muskuläre Probleme).
Beim Bundesliga-Debüt der etatmäßigen Nummer zwei Meyer rückte Lotka im Vergleich zur Champions League für Unbehaun als Reservekeeper auf die Bank. Für Nationalspieler Süle war es das Startelfdebüt in der Bundesliga für den BVB.
Der neue RBL-Coach Marco Rose, der ausgerechnet im Duell mit seinem Ex-Klub Dortmund als neuer Trainer debütierte, nahm nach der 1:4-Heimpleite gegen Donezk in der Champions League, dem letzten Spiel unter Coach Domenico Tedesco, zwei Änderungen vor.
Raum und Forsberg spielten für Halstenberg und Henrichs (beide Bank).
Damit wurde die RB-Aufstellung nominell einen Tick offensiver. Poulsen saß nach überstandenem Muskelfaserriss erstmals in der Saison 2022/23 wieder auf der Bank.
Elfter gegen Zweiter. Leipzig, mit einem Sieg aus fünf Spielen in die Saison gestartet, trat mit neuem Trainer an. So kam es zum Duell zwischen Terzic und seinem Vorgänger Rose.
Vor 47.069 Zuschauer in der ausverkauften Red Bull Arena suchten beide Mannschaften meist den Weg durchs Zentrum. Leipzig, im 4-2-2-2, versuchte es von dort mit tiefen Bällen auf den beweglichen, mit der Abseitslinie „spielenden“ Werner, um hinter die Kette zu kommen.
Dem Dortmunder Aufbauspiel (4-2-3-1 nominell aufgestellt) begegneten die Gastgeber mit hohem, mannorientiertem Pressing und stellten damit die Passwege zu. Während das Spiel des BVB auf Ballbesitz angelegt war, aber unter zu vielen Fehlpässen litt, setzten die Gastgeber auf Konter.
Nur in den Anfangsminuten hatte die Borussia mit direktem Spiel Vorteile, doch dann ging Leipzig nach einer von Werner herausgeholten Ecke früh in Führung.
Szoboszlai brachte sie nach innen. Dort setzte sich Orban gegen Schlotterbeck durch und überwand Meyer per platziertem Kopfball aus elf Metern (6.). 1:0 für Leipzig!
Der Treffer verlieh den Sachsen mehr Selbstvertrauen. Erfolgreich störte RB das Aufbauspiel der Dortmunder zumeist früh und ließ den BVB so offensiv nicht zur Entfaltung kommen. Generell wirkten die Hausherren giftiger und heißer als die pomadigen Dortmunder, die überhaupt nicht Zugriff auf das Match bekamen.
Während Schlotterbeck nach einer Standardsituation schon kurz vor der Pause per Kopf die einzige nennenswerte Torannäherung der Gäste in der ersten Hälfte verbuchte (43.), wurde Leipzig immer wieder mit schnellem und direktem Spiel in die Spitze gefährlich.
Szoboszlai scheiterte schon kurz nach dem 1:0 aus guter Position volley an Meyer (8.). Nachdem Wolf nach einem Konter gerade noch vor Szoboszlai klärte (33.), vergab Werner kurz vor der Pause aus bester Position das 2:0 (44.), das nur wenig später aber dennoch fallen sollte.
Der auffällige Szoboszlai traf nach Simakan-Pass mit einem Sonntagsschuss aus zentraler Position wuchtig ins Tor (45.). 2:0 für Leipzig!
Wenig später war Pause.
Zum Seitenwechsel lagen die Sachsen verdient mit 2:0 vorne.
Obwohl Terzic erst nach einer knappen Stunde auf die Leipziger Führung personell reagierte und Reyna und Moukoko für Wolf und Brandt brachte (59.), entwickelte die Borussia nach der Pause etwas mehr Zug nach vorne.
Die klareren Chancen aber hatte zunächst weiter Leipzig. Nkunku versprang in bester Position ein Ball bei der Annahme (54.), Diallos Versuch ging ans Außennetz (59.) und Werner scheiterte wenig später an Meyer (61.). Erst danach hatte der BVB nach Flanke von Reyna durch Modeste, der per Volleyabnahme knapp verzog (63.), seine beste Chance der Partie.
In der Schlussphase, für die Terzic Debütant Njinmah für Özcan brachte (69.), wurde die Partie zerfahrener, geprägt von einigen Unterbrechungen nach Wechseln oder Zweikämpfen.
Von der zuletzt hochgelobten Dortmunder Defensivkünste sah man an diesem Tag nichts. Am Ende nutzte Leipzig die immer größer werdenden Räume noch zur endgültigen Entscheidung.
Die Leipziger waren durchgebrochen. Werner legte frei vor dem Tor auf Haidara ab, der nur noch ins leere Tor einschieben musste (82.). 3:0 für Leipzig!
Ein Erfolg, der aufgrund der deutlichen Vorteile in Sachen Chancen auch in der Höhe verdient war.
Ohne Nachspielzeit pfiff Schiedsrichter Jablonski ab.
Leipzig schlägt Dortmund klar und deutlich 3:0!
Die Leipziger erwartet unter der Woche am Mittwoch um 21 Uhr das Auswärtsspiel in der Champions League bei Real Madrid.
Dortmund tritt in der CL zeitgleich im Auswärtsspiel bei Manchester City an.

Statistik:

RB Leipzig – Borussia Dortmund 3:0 (2:0)

Tore: 1:0 Orban (6.), 2:0 Szoboszlai (45.), 3:0 Haidara (82.)


Leipzig: Gulacsi – Simakan (68. Henrichs), Orban, Diallo (77. Gvardiol), Raum – Schlager, Laimer (85. Kampl) – Szoboszlai, Forsberg (77. Haidara) – Nkunku, Werner (85. Silva)
Trainer: Marco Rose


BVB: Meyer – Meunier, Süle, Schlotterbeck, Guerreiro – Bellingham, Özcan (69. Njinmah) – Brandt (59. Moukoko), Reus, Wolf (59. Reyna) – Modeste (87. Can)
Trainer: Edin Terzic


Gelbe Karten: Raum, Laimer – Meunier 


Torschüsse: 15:5 (80:72)
Ecken: 5:8 (31:36)
Chancen: 9:2 (48:40)
Ballbesitz: 44:56


Schiedsrichter: Sven Jablonski (Bremen)
Zuschauer: 47.069 (ausverkauft)

Highlights vom Leipzig-Spiel

PK nach dem Leipzig-Spiel

Bundesliga 2022/23: 6. Spieltag:

Samstag, 10. September 2022 um 15:30 Uhr in Leipzig, Red Bull Arena:

RB Leipzig – Borussia Dortmund

voraussichtliche Aufstellungen:

Leipzig: Gulacsi – Simakan, Orban, Diallo – Henrichs, Schlager, Laimer, Raum – Szoboszlai, Nkunku – Werner
Trainer: Marco Rose


BVB: Meyer – Wolf, Hummels, Schlotterbeck, Guerreiro – Bellingham, Özcan – Brandt, Reus, Reyna – Modeste
Trainer: Edin Terzic


Schiedsrichter: Sven Jablonski (Bremen)
Assistenten: Koslowski (Berlin) + Pelgrim (Bocholt)
Vierter Schiedsrichter: Willenborg (Osnabrück)
VAR: Müller (Löchgau)

Ersatzbank:


Leipzig: Blaswich (Torwart), Gvardiol, Halstenberg, Forsberg, Haidara, Kampl, Novoa, Silva


BVB: Lotka (Torwart), Meunier, Papadopoulos, Passlack, Rothe, Süle, Can, Adeyemi, Malen Moukoko


Ausfälle:


Leipzig: Olmo (Innenband-Teilriss), Klostermann (Syndesmoseverletzung), Poulsen (Aufbautraining)


BVB: Haller (Hoden-Tumor), Morey (Meniskus-OP), Dahoud (Schulter-OP), Bynoe-Gittens (Schulter-OP), Kobel (Muskelfaserriss), Hazard (Oberschenkelprobleme)


Zum Spiel:


Leipzig: Interessant ist am Samstag das Duell zwischen Leipzig und Dortmund. RB reagierte nach dem 0:4 in Frankfurt sowie dem blamablen 1:4 in der CL gegen Donezk und trennte sich von Coach Tedesco. „Die Entscheidung ist uns sehr schwergefallen“, erklärte Klubboss Mintzlaff nach „einer tiefgreifenden Analyse“ am späten Dienstagabend. Ein neuer Trainer wurde am Donnerstagmorgen präsentiert, Trainer Rose übernimmt bei den Sachsen. Das erste Duell hat es für ihn direkt in sich, denn es geht gegen Ex-Klub Dortmund. Gegen den BVB soll nun die Wende her. Nach der Trennung von Trainer Tedesco geht es für alle Spieler wieder bei null los. In der Abwehr ist auch Gvardiol, der gegen Donezk aus Gründen der Belastungssteuerung geschont wurde, ein Kandidat für die Startelf.


BVB: Dortmund gut in Form, gewann zuletzt drei Pflichtspiele in Folge und kassierte dabei kein Gegentor. „Der Sieg gibt der Mannschaft viel Vertrauen, auch, dass wir zu null gespielt haben und auch mehr als ein Tor gemacht haben. Das ist alles eine stetige Entwicklung“, so Kapitän Reus nach dem 3:0 gegen Kopenhagen. Adeyemi und Malen stehen vor der Rückkehr in den Kader. Süle und Meunier könnten ebenfalls starten.


Bilanz: 12 Spiele. BVB 6 Siege, 2 Unentschieden, Leipzig 4 Siege. 22:18 Tore.

PK vor dem Leipzig-Spiel

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