Hoffenheim ist über weite Strecken klar besser, verpasst aber die Punkte.
SINSHEIM: Borussia Dortmund hat am 6. Spieltag seinen vierten Saisonsieg geholt und bleibt ergebnistechnisch mit dem dritten Sieg in Folge in der Erfolgsspur.
Bei der TSG Hoffenheim gewann der BVB mit 3:1 (2:1).
Niclas Füllkrug (18. Minute) mit seinem ersten Saisontor, Marco Reus (45.) mit Saisontreffer drei und Julian Ryerson (90.) ebenfalls mit dem ersten Tor der Saison trafen für die Westfalen.
Für die besonders im zweiten Abschnitt klar tonangebenden Kraichgauer traf Andrej Kramaric (25./FE) zum zwischenzeitlichen Ausgleich.
Dortmunds Ramy Bensebaini (71.) sah wegen Ballwegschlagens die gelb-rote Karte.
Dortmund liegt mit 14 Punkten und 12:6 Toren auf dem 4. Platz.
Der Sechste Dortmund (11 Punkte) traf auf den Fünften Hoffenheim (12 Zähler). Zum dritten Mal hintereinander traf der BVB auf einen Gegner, der in der Tabelle einen Punkt und einen Platz besser platziert war. Nach den Erfolgen beim SC Freiburg und gegen den VfL Wolfsburg ging es gegen ein Team, das mit einer Serie von vier Siegen im Rücken antrat. Zwölf Punkte nach fünf Spieltagen bedeuteten den besten Saisonstart für die TSG Hoffenheim. Die Schwarz-Gelben waren saisonübergreifend seit 13 Spieltagen ungeschlagen und hatten die jüngsten vier direkten Duelle gegen die TSG allesamt gewonnen.
BVB-Trainer Edin Terzic ließ nach dem 1:0 gegen den VfL Wolfsburg einmal wechseln.
Malen rückte für Bynoe-Gittens (Bank) in die erste Elf.
Hoffenheim-Coach Pellegrino Matarazzo reagierte nach dem 2:0 bei Union Berlin auf zwei Positionen.
Bebou und Grillitsch ersetzten Kaderabek (Adduktorenverletzung) und Weghorst (Oberschenkelprobleme), die beide kurzfristig verletzt das Spiel verpassten.
Vor 30.150 Zuschauer in der ausverkauften PreZero-Arena setzte die TSG mit hohem Pressing, an dem sich vier Spieler beteiligten, in einer 3-3-2-2-Ordnung den BVB im Aufbau früh unter Druck. Im Aufbauspiel der Hoffenheimer ließ sich Kramaric ins Mittelfeld fallen, stattdessen orientierten sich die Außen Bebou und Skov auf eine Linie zu Beier. Hummels und Co. fanden jedoch spielerische Lösungen, so dass Borussia schnell in die 4-2-3-1-Grundordnung fand. Brandt, der seinen Wirkungskreis auf der linken Seite hatte, zog immer wieder ins Zentrum zu Reus.
Dortmund kam besser in die Partie, erarbeitete sich Feldvorteile und die erste gute Chance.
Malen scheiterte mit seinem Linksschuss jedoch an TSG-Keeper Baumann (15.). Nur drei Zeigerumdrehungen später war der Kapitän der Hausherren aber machtlos.
Brooks ließ sich als letzter Mann von Brandt den Ball abluchsen. Füllkrug nutzte die Einladung und den schönen Pass von Brandt zum ersten Treffer für den neuen Arbeitgeber (18.). 1:0 für den BVB!
Mitten in eine Phase, in der die Borussia die Partie eigentlich unter Kontrolle hatte, gab es dann aber einen folgenschweren Patzer der Gäste.
Mit einem Fehlpass auf Stach leitete ausgerechnet der in den vergangenen Wochen so starke Hummels den Ausgleich ein. Den durchbrechenden Hoffenheimer versuchte Hummels mit einer Grätsche an der Strafraumkante zu stoppen, traf aber nur den Gegner. Schiedsrichter Badstübner zeigte auf den Punkt. Kramaric verlud Kobel und traf (25.). 1:1-Ausgleich für Hoffenheim!
Hoffenheim war fortan optisch sehr präsent, baute die Torschussbilanz bis kurz vor dem Halbzeitpfiff auf 9:3 aus, doch den letzten Akzent in diesem abwechslungsreichen ersten Spielabschnitt setzte der BVB.
Der vierte Torschuss führte zur dritten Torchance und zum zweiten Tor. Malen setzte sich stark auf der rechten Seite durch, passte scharf nach innen. Dort ließ Baumann nach vorne abprallen, Reus reagierte blitzschnell und artistisch. Per Seitfallzieher traf der Routinier sehenswert ins Netz (45.). 2:1 für den BVB!
Direkt danach war Pause.
Zur Halbzeit lag Dortmund mit 2:1 vorne.
Nach dem Seitenwechsel kamen die Gastgeber mit Dampf aus der Kabine. Erst spielte Kramaric mit einem herrlichen Heber Prömel frei, der aus kürzester Distanz freistehend fast etwas kläglich per Kopf an Kobel scheiterte (48.). Kurz darauf war der Schweizer Keeper dann im Glück, als Skovs Freistoß an die Latte klatschte (51.).
In der Folge zog Hoffenheim das Spiel an sich. Die Hausherren dominierten, drückten, drängten, aber kamen lange nicht mehr zu richtigen Torchancen. Trotz phasenweise über 70 Prozent Ballbesitz sollte es für den Kasten Kobels nicht wirklich brenzlig werden. Der BVB war in dieser Phase mit dem Glück im Bunde, schaffte dann aber etwas Entlastung, allerdings noch keine wirkliche Spielkontrolle. Zudem kam Hektik auf. Vogt sah Gelb für einen Schubser gegen Hummels, Skovs Ellenbogenschlag gegen Ryerson zuvor war ungeahndet geblieben.
In der 71. Minute war Badstübner stattdessen streng.
Wegen Ballwegschlagens sah der vier Minuten vorher verwarnte Bensebaini die gelb-rote Karte. Es war eine sehr kleinliche Entscheidung. Der BVB nur noch zu zehnt (71.).
Der ebenfalls vorbelastete Vogt sah für seinen Schlag ins Gesicht von Adeyemi nicht Gelb-Rot, Schiedsrichter Badstübner bezichtigte den Dortmunder einer Schwalbe. Die TV-Bilder zeigten das Gegenteil.
Stark war Malens Abwehraktion gegen den einschussbereiten Bebou (76.). Auf der anderen Seite verhinderte Baumann mit einer Fußabwehr das 1:3. Ryerson hatte den Ball energisch erobert, auf den linken Flügel gepasst, wo der eingewechselte Adeyemi Tempo aufnahm, nach innen kurvte, zwei Hoffenheimer aussteigen ließ, aus elf Metern abzog, aber am TSG-Keeper scheiterte (82.).
Es wurde immer hitziger, auch deshalb, weil der Schiedsrichter die Übersicht komplett verloren hatte. Mit Leidenschaft verteidigte der BVB den knappen Vorsprung. In Überzahl kamen die Sinsheimer zu keiner Torchance mehr, der BVB schwamm sich merklich frei und sorgte dann für die Entscheidung.
Riesen-Aktion von Ryerson. Alleine pflügte der Außenverteidiger nach eigenem Ballgewinn gegen Hoffenheims Bebou, am eigenen Strafraum, die komplette linke Bahn entlang. Kein Hoffenheimer konnte ihn stoppen, bevor er vor Baumann cool blieb und in seinem 100. Bundesligaspiel durch die Beine zur Entscheidung traf. Ein Tor des absoluten Willens (90.). 3:1 für den BVB!
Das war die letzte Szene des Spiels.
Nach sechs Minuten Nachspielzeit war Schluss.
Borussia Dortmund gewinnt bei der TSG Hoffenheim mit 3:1!
Der BVB ist unter der Woche erst einmal im internationalen Geschäft gefordert.
Dortmund trifft in der CL am Mittwoch um 21 Uhr zum 2. Spieltag zu Hause auf den AC Mailand.
Hoffenheim spielt in der Bundesliga am kommenden Samstag um 18:30 Uhr bei Werder Bremen.
Statistik:
TSG Hoffenheim – Borussia Dortmund 1:3 (1:2)
Tore: 0:1 Füllkrug (18.), 1:1 Kramaric (25./FE), 1:2 Reus (45.), 1:3 Ryerson (90.)
Gelb-Rote Karte: Bensebaini (BVB) (71.)
Hoffenheim: Baumann – Kabak, Brooks (84. Bischof), Vogt – Bebou, Stach, Skov (68. Bülter) – Prömel (68. Berisha), Grillitsch – Beier (84. Justvan), Kramaric
Trainer: Pellegrino Matarazzo
BVB: Kobel – Ryerson, Hummels, Schlotterbeck, Bensebaini – Nmecha (68. Can), Öczan – Malen (79. Süle), Reus (79. Wolf), Brandt (63. Adeyemi) – Füllkrug (79. Haller)
Trainer: Edin Terzic
Gelbe Karten: Kabak, Brooks, Vogt – Hummels, Nmecha, Reus
Torschüsse: 15:6 (84:80)
Ecken: 4:3 (29:27)
Chancen: 4:6 (47:30)
Ballbesitz: 53:47
Schiedsrichter: Florian Badstübner (Nürnberg)
Zuschauer: 30.150 (ausverkauft)
Highlights vom Hoffenheim-Spiel
PK nach dem Hoffenheim-Spiel
Bundesliga 2023/24: 6. Spieltag:
Freitag, 29. September 2023 um 20:30 Uhr in Hoffenheim, PreZero-Arena:
TSG Hoffenheim – Borussia Dortmund
voraussichtliche Aufstellungen:
Hoffenheim: Baumann – Kabak, Brooks, Vogt – Kaderabek, Grillitsch, Skov – Prömel, Kramaric – Weghorst, Beier
Trainer: Pellegrino Matarazzo
BVB: Kobel – Ryerson, Süle, Hummels, Bensebaini – Can, Öczan – Malen, Reus, Brandt – Haller
Trainer: Edin Terzic
Schiedsrichter: Florian Badstübner (Nürnberg)
Assistenten: Schüller (Korschenbroich) + Unger (Tangstedt)
Vierter Schiedsrichter: Ittrich (Hamburg)
VAR: Storks (Velen)
Ersatzbank:
Hoffenheim: Philipp (Torwart), Szalai, Bischof, Samassekou, Akpoguma, Nsoki, Stach, Bülter, Becker, Justvan, Bebou, Berisha
BVB: Meyer (Torwart), Schlotterbeck, Nmecha, Reyna, Wolf, Adeyemi, Bynoe-Gittens, Moukoko, Füllkrug
Ausfälle:
Hoffenheim:
Geiger (Aufbautraining), John (Aufbautraining)
BVB: Morey (Knieverletzung), Meunier (Muskelfaserriss), Sabitzer (Adduktorenverletzung)
Zum Spiel:
Hoffenheim: Vor der Saison war nicht damit zu rechnen, dass die Partie am Freitagabend zwischen Hoffenheim und Dortmund ein echtes Topspiel werden könnte. Doch nach vier Siegen in Serie rangiert die TSG sogar vor dem BVB. Genauso wenig war damit zu rechnen, dass ein 20-Jähriger sehr großen Anteil daran hat. Neuzugang Beier hat in den letzten vier Partien jeweils getroffen.
Sollte es für Grillitsch oder Weghorst noch nicht reichen, stehen zentral Stach und vorne Bebou oder Berisha bereit. Auch Kramaric könnte vorrücken, dann käme Becker ins Spiel. Auch eine Doppelsechs Stach/Grillitsch ist denkbar, jede Menge Optionen.
BVB: Dortmund ist noch ungeschlagen. Das liegt auch am 34-jährigen Hummels, der seinen x-ten Frühling in der Abwehr erlebt und obendrauf noch torgefährlich ist. Kann der BVB die derzeit längste Serie ohne Niederlage (13 Partien) also weiter ausbauen, das Spiel in Sinsheim wird es zeigen. Trainer Terzic hat vor allem in der Offensive viele Möglichkeiten. Süle und Haller könnten reinrutschen, die Grundordnung im 4-2-3-1 dürfte bleiben.
Bilanz: 30 Spiele. BVB 13 Siege, 10 Unentschieden, Hoffenheim 7 Siege. 46:43 Tore.
PK vor dem Hoffenheim-Spiel
https://blau-weiss-aasee.de/?c=pages&i=27 HP vom Verein von meinem Sohn
www.bvb.de/ger/Mannschaften/Profis HP des BVB