Pflichtsieg gegen Kopenhagen erfüllt.

DORTMUND: Borussia Dortmund hat zum 1. Spieltag in der diesjährigen CL-Gruppenphase einen Pflichtsieg eingefahren.
Gegen den Außenseiter FC Kopenhagen setzte sich der BVB mühelos mit 3:0 (2:0) durch.
Marco Reus (35. Minute), Raphael Guerreiro (42.) und Jude Bellingham (83.) sicherten mit ihren Toren einen gelungen Auftakt.
Im anderen Spiel der Gruppe G unterlag der FC Sevilla dem englischen Meister Manchester City mit 0:4.
Dortmund liegt mit 3 Punkten und 3:0 Toren auf dem 2. Platz.

BVB-Trainer Edin Terzic tauschte nach dem 1:0 gegen die TSG Hoffenheim insgesamt viermal. Kobel (muskuläre Probleme) und Bynoe-Gittens (Schulter-OP) fehlten verletzt, Wolf und Hummels nahmen auf der Bank Platz. Dafür begannen Keeper Meyer (Pflichtspieldebüt für den BVB), Guerreiro, Süle und Hazard.
Nach sechs Jahren kehrte Kopenhagen in die Champions League zurück und freute sich daher natürlich sehr auf das Spiel in Dortmund. In der Liga gab es mit vier Siegen und vier Niederlagen aus acht Spielen einen durchwachsenen Start für den Meister Dänemarks, zuletzt aber gewann Coach Jess Thorup mit seinem Team 1:0 gegen Sikeborg, diesen Schwung galt es nun mitzunehmen. Thorup wechselte zweimal.
Falk und Lerager ersetzten Haraldsson und Johannesson (beide Bank).
Unter den zuvor absolvierten 280 Europapokalspielen von Borussia Dortmund hatte es nur vier Begegnungen mit dänischen Teams gegeben. 1993/94 gegen Bröndby (1:0, 1:1) und 2001/02 gegen den FC Kopenhagen (1:0, 1:0). Borussia hatte sieben der vorangegangenen elf Heimspiele in der UEFA Champions League gewonnen. Für den FC Kopenhagen ist es die sechste Teilnahme an der Königsklasse. Dänemarks Meister setzte sich in den Play-offs mit 2:1 und 0:0 gegen Trabzonspor durch.
Erstmals seit 1999 waren wieder Stehplätze bei UEFA-Spielen zugelassen, allerdings war der Signal-Iduna-Park aufgrund der kurzen Zeitspanne zwischen Ansetzung und Anpfiff (250 Stunden) nicht ausverkauft, hinzu kam die für viele Berufstätige (zu) frühe Anstoßzeit um 18:45 Uhr. 70.700 Zuschauer – darunter auch der erkrankte BVB-Angreifer Haller – bedeuteten dennoch Rekordbesuch für ein Europapokal-Heimspiel.
Vor 70.700 Zuschauer im Signal-Iduna-Park begegneten die Dänen dem Dortmunder 4-2-3-1 defensiv mit zwei engen Ketten ebenfalls in einem 4-2-3-1 und wechselten bei eigenem Ballbesitz in ein 4-3-3. Sie waren immer eng am Mann, machten das Zentrum dicht und drängten die Borussen auf die Flügel. Brandt überließ Meunier die rechte Seite, rückte weit ein.
Beim Anpfiff knallte die Sonne noch auf die Osttribüne; auf dem Rasen herrschten Temperaturen deutlich über 30 Grad. Nach 30 Sekunden gaben die Dänen den ersten Torschuss ab. Zeca schoss aus der Distanz knapp am linken Pfosten vorbei. Nach forschem Beginn der Gäste bekam Dortmund die Partie nach wenigen Minuten in den Griff, Modeste ließ eine erste gute Chance aus (9.).
Die Schwarz-Gelben kontrollierten die Begegnung mit viel Ballbesitz, wirklich viele zwingende Ideen in der Offensive hatte der Favorit zunächst aber nicht. Deswegen versuchte es Özcan mal aus der Ferne, sein Schuss ging knapp links vorbei (28.).
Die Westfalen blieben jedoch immer weiter dran und das wurde belohnt.
Eine Balleroberung und der folgende Sololauf von Süle leiteten den Führungstreffer ein. Mitte der gegnerischen Hälfte überließ er Brandt die Kugel, der setzte Reus clever in Szene, der Kapitän ließ im Strafraum Vavro locker stehen und traf rechts unten zur Führung (35.). 1:0 für den BVB!
Wie schon beim 1:0 gegen Hoffenheim brillierten Reus und Brandt im direkten Zusammenspiel.
Wenig später machte Dortmund den Sack praktisch schon zu.
Guerreiro spielte mit dem eingewechselten Reyna (ersetzte den angeschlagenen Hazard, die Verletztenliste wird immer länger) einen Doppelpass, bekam das Leder des Amerikaner pfannenfertig aufgelegt und musste nur noch einschieben (42.). 2:0 für den BVB!
Meyer musste dann erstmals eingreifen und hielt mit der Parade gegen Leragers Schuss das „zu Null“ zur Pause fest (44.).
Zum Pausentee lag der BVB 2:0 vorne.
Der zweite Durchgang begann wieder mit einer guten Chance Kopenhagens. Lerager scheiterte aus kurzer Distanz am gut reagierenden Meyer (47.). Anschießend gab wieder der BVB den Ton an, Brandt vergab gleich zweimal binnen einer Minute die Chance auf den dritten Treffer (58./59.). Es war eine sehr einseitige Partie, in der die Schwarz-Gelben alles im Griff hatten. Der Sieg geriet somit auch nie in Gefahr.
Nach vergebenen Möglichkeiten von Guerreiro (70.), Brandt (78.) und Moukoko (80.) folgte endlich Treffer drei.
Nach Schlotterbecks Balleroberung leitete Bellingham selbst ein und spielte rechts rüber zu Reyna, der die Kugel dann flach in die Mitte legte. Dort machte Bellingham wieder mit und vollendete aus zehn Metern links unten (83.). 3:0 für den BVB!
Somit startete die Borussia erfolgreich in die neue Champions-League-Saison und spielte auch zu null, da Falks Treffer kurz vor dem Ende wegen einer Abseitsstellung in der Entstehung des Tores zurückgenommen wurde (89.).
Nach drei Minuten Nachspielzeit pfiff Schiedsrichter Letexier ab.
Dortmund schlägt ein überfordertes Kopenhagen 3:0!
Der BVB gastiert in der Bundesliga am Samstag (15:30 Uhr) bei RB Leipzig.
Kopenhagen muss in der dänischen Liga am selben Tag um 19 Uhr bei Odense BK ran.

Statistik:

Borussia Dortmund – FC Kopenhagen 3:0 (2:0)

Tore: 1:0 Reus (35.), 2:0 Guerreiro (42.), 3:0 Bellingham (83.)

BVB: Meyer – Meunier, Süle, Schlotterbeck, Guerreiro (85. Rothe) – Bellingham, Özcan (66. Can) – Brandt, Reus (85. Wolf), Hazard (23. Reyna) – Modeste (66. Moukoko)
Trainer: Edin Terzic

Kopenhagen: Ryan – Diks (81. Jelert), Khocholava (81. Boilesen), Vavro, Kristiansen – Falk, Lerager – Claesson, Zeca (72. Sörensen), Daramy (60. Haraldsson) – Cornelius
Trainer: Jess Thorup

Gelbe Karten: Khocholava, Lerager (beide Kopenhagen)

Torschüsse: 16:7 (16:7)
Ecken: 4:5 (4:5)
Chancen: 10:4 (10:4)
Ballbesitz: 63:37

Schiedsrichter: Francois Letexier (Frankreich)
Zuschauer: 70.700

Uefa Champions League 2022/23: Gruppe G: 1. Spieltag:

Dienstag, 6. September 2022 um 18:45 Uhr in Dortmund, Signal-Iduna-Park:

Borussia Dortmund – FC Kopenhagen

voraussichtliche Aufstellungen:

BVB: Kobel – Wolf, Hummels, Schlotterbeck, Guerreiro – Bellingham, Özcan – Brandt, Reus, Hazard – Modeste
Trainer: Edin Terzic

Kopenhagen: Ryan – Diks, Khocholava, Vavro, Kristiansen – Zeca, Falk – Haraldsson, Claesson, Daramy – Cornelius
Trainer: Jess Thorup

Schiedsrichter: Francois Letexier (Frankreich)
Assistenten: Mugnier (Frankreich) + Rahmouni (Frankreich)
Vierter Schiedsrichter: Stinat (Frankreich)
VAR: Delajod (Frankreich)

Ersatzbank:

BVB: Meyer (Torwart), Coulibaly, Meunier, Papadopoulos, Passlack, Rothe, Süle, Can, Gürpüz, Kamara, Reyna, Moukoko

Kopenhagen: Johnsson (Torwart), Dithmer, Ikonomou, Jensen, Sörensen, Ankersen, Jelert, Johannesson, Lerager, Stamenic, Mukairu, Amoo, Babacar, Karamoko, Oskarsson

Ausfälle:

BVB: Haller (Hoden-Tumor), Malen (muskuläre Probleme), Morey (Meniskus-OP), Dahoud (Schulter-OP), Adeyemi (Zehnenverletzung), Bynoe-Gittens (Schulterprobleme)

Kopenhagen: Grabara (Gesichtsfraktur), Boilesen (unbekannt), Bardghji (unbekannt)

Zum Spiel:

BVB: Nach dem enttäuschenden Vorjahresabschneiden in der Champions League steht der diesjährige Auftakt des BVB gegen den FC Kopenhagen auch im Zeichen der Wiedergutmachung. Wenn Borussia Dortmund am Dienstagabend (18:45 Uhr) gegen den FC Kopenhagen in die diesjährige Champions-League-Saison startet, geht es zum einen um Wiedergutmachung für das schwache Abschneiden in der Vorsaison, als der BVB bereits nach der Gruppenphase die Segel streichen musste. Zum anderen geht es aber auch darum, sich in eine gute Ausgangsposition für die kommenden und ungleich schwereren Gruppenspiele bei Manchester City und dem FC Sevilla zu verschaffen. Erstmals in der Champions League wird die Südtribüne wie in der Bundesliga eine Stehtribüne sein. Adeyemi ist noch fraglich. Statt Hazard könnte auch Reyna starten. Sollte Guerreiro nicht rechtzeitig gesunden, würde Wolf hinten links verteidigen und Meunier rechts reinrücken.

Kopenhagen: Der dänische Meister vom FC Kopenhagen ist zum insgesamt sechsten Mal in der Gruppenphase der CL dabei. Die Mannschaft, die seit 2020 von Coach Thorup trainiert wird, wurde in der Vorsaison seiner Favoritenrolle gerecht und holte mit drei Punkten Vorsprung auf Midtjylland den Titel, in Dänemark übrigens in einem Playoff-Liga-System gegen die fünf anderen Bestplatzierten. Die Kopenhagener kommen mit einer hochinteressanten Mannschaft nach Dortmund, die mit einigen Talenten gespickt ist und als physisch, läuferisch und mental stark gilt. Thorup setzt konsequent auf die Jugend und bietet regelmäßig Mannschaftsaufstellungen mit einem Durchschnittsalter von 22 bis 24 Jahren auf. Der erst 16-jährige Bardghji, der zurzeit verletzt ist, gilt als eines der interessantesten Talente. Trotz allem ist Kopenhagen klarer Außenseiter in der Gruppe G.

Bilanz: noch kein Spiel