Michael Olscha
Michael Olscha

1:1! BVB mit Remis in Wolfsburg.

BVB wieder mit einem schwächeren Auftritt.


WOLFSBURG: Borussia Dortmund hat am 22. Spieltag wieder mal einen schwächeren Auftritt gezeigt und bereits zum achten Mal in dieser Saison unentschieden gespielt.
Beim VfL Wolfsburg kam der BVB nicht über ein 1:1 (1:0) hinaus.
Dortmund ging durch das elfte Saisontor von Niclas Füllkrug (9. Minute) in Führung, die Wolfsburg durch Yannick Gerhardt (64.) Mitte der zweiten Hälfte ausgleichen konnte.
Dortmund liegt mit 41 Punkten und 44:27 Toren auf dem 4. Platz.

Der Vierte Dortmund (40 Punkte) traf auf den Zwölfen Wolfsburg (23 Zähler). Der BVB war mit 13 von 15 möglichen Punkten das erfolgreichste Team nach der Winterpause. Wolfsburg hatte vier Remis und eine Niederlage verbucht, war 2024 noch ohne Sieg. Zuletzt hatte es drei BVB-Gastspiele in Serie ohne Gegentor gegeben (Vereinsrekord sind vier Spiele). In Wolfsburg hatten die Westfalen 14 ihrer bisherigen 26 Spiele gewonnen, mehr BVB-Auswärtssiege gab es historisch nur in Stuttgart (16).


BVB-Trainer Edin Terzic wechselte gegenüber dem klaren 3:0 gegen den SC Freiburg zweimal.
Brandt und Sancho verdrängten Bynoe-Gittens und den leicht angeschlagenen Malen (beide Bank) aus der Startelf.
Wolfsburg-Coach Niko Kovac nahm nach dem 0:1 bei Union Berlin ebenfalls zwei personelle Wechsel vor.
Stammkeeper Casteels (nach Rückenproblemen) kehrte ins Tor für Pervan (Bank) zurück, dazu ersetzte Baku den verletzten Rogerio.


Vor 28.917 Zuschauer in der ausverkauften Volkswagen-Arena praktizierten beide Teams im 4-2-3-1. Mit hohem Pressing setzten Paredes, Behrens und Majer den BVB im Aufbau energisch unter Druck. Der rechts offensiv aufgebotene Majer überlagerte zudem wiederholt den linken Flügel. Gegen den Ball stellte Wolfsburg in der Abwehr mehrfach eine Fünferkette (mit Paredes ganz links). Borussia wechselte wie zuletzt zwischen 4-2-3-1 (mit Maatsen links in der Viererkette) und 3-2-4-1 (mit Can zwischen den Innenverteidigern sowie Maatsen auf der Doppelsechs neben Sabitzer).


Trotz der Negativserie waren es die Niedersachsen, die besser in die Partie starteten. Behrens, der vor Wind wieder den Stoßstürmer gab, ließ BVB-Keeper Kobel ein erstes Mal fliegen, den Nachschuss donnerte Majer ans Außennetz (4.).
Stattdessen aber gingen die Borussen mit ihrem ersten wirklichen Angriff in Führung.
Sabitzer verlagerte das Spiel mit einem langen Ball auf den linken Flügel, Reus suchte im Strafraum den Abschluss, den Casteels nicht festhalten konnte. Füllkrug drückte den Abpraller mit dem Knie über die Linie (9.). 1:0 für den BVB!
Wolfsburg blieb trotz des Rückstands weiter bissig, lief Dortmund früh an und suchte auch immer wieder den Weg nach vorne, am Strafraum agierten die Wölfe mitunter aber zu umständlich. Der BVB hatte ein optisches Übergewicht, eine Lücke in der gut organisierten VfL-Defensive fanden die Gäste in der ab der 13. Minute mehrfach wegen Protesten gegen die DFL-Investoren-Entscheidung unterbrochenen Partie allerdings nicht.
Selbst als der Ball dann wieder rollte, blieb das Spiel, auch wegen mehrerer kleinerer Fouls, zerfahren. In den flüssigen Phasen waren die Wölfe einem Treffer aber näher als der BVB, der zwar weiterhin mehr Ballbesitz hatte, allerdings nicht zwingend war. Paredes ließ wenige Meter vor dem Tor eine Svanberg-Flanke nur über die Stirn flutschen (27.), Kobel lenkte einen Abschluss des freigespielten Behrens an den Pfosten (45.).
Dortmund verzeichnete erst gegen Ende der zwölfminütigen Nachspielzeit der ersten Hälfte wieder einen ernstzunehmenden Abschluss. Sabitzer schoss eine Füllkrug-Ablage aber genau in die Arme von Casteels (45.).
Danach war Pause.
Zur Halbzeit lag Dortmund mit 1:0 vorne.
Auch der zweite Durchgang begann schwungvoll, diesmal setzte der BVB das erste Zeichen. Casteels entschärfte einen Flatterball von Sabitzer (48.). Ins Rollen kam die Offensive der Schwarz-Gelben, bei denen Brandt und Sancho auf den Außenbahnen nahezu wirkungslos blieben, aber nicht, auch weil Wolfsburg in den Zweikämpfen weiterhin präsent blieb.
Die Partie wurde wegen abermaligen Fan-Protesten zunächst dann wieder ausgebremst, spielte sich nach Wiederaufnahme viel im Mittelfeld ab. Insgesamt waren die Wölfe präsenter, das Pressing wurde aufrechterhalten, die Aufenthaltsdauer am Dortmunder Strafraum nahm zu. Kobel wehrte einen von Wind abgefälschten Baku-Schuss zur Ecke ab (62.).
Wenig später war der BVB-Keeper, der immer wieder sich den Oberschenkel hielt, sich jedoch durchbiss, überwunden.
Kurz darauf faustete Kobel einen weiteren Eckball aus dem Strafraum, allerdings nicht weit genug. Arnold köpfte den Ball wieder vorne rein, nach einer Kopfball-Kerze von Reus drückte der zum zweiten Durchgang eingewechselte Gerhardt die Kugel mit der Stirn über die Linie (64.). 1:1-Ausgleich für Wolfsburg!
Auch nach dem Ausgleich blieben die Wölfe, bei denen L. Nmecha sein Comeback feierte (77.), bissig, konnten sich aber lange keine richtig echte Torchance mehr erarbeiten, auch weil Kobel vor Majer aufmerksam war (82.). Dortmund fand erst in der Schlussphase wieder zu etwas mehr Tempo im Spiel nach vorne. Weil Sabitzer einen Süle-Querpass knapp verfehlte (90.) und Brandt in der letzten Aktion der Partie einen Freistoß aus 20 Metern knapp über das Tor hob (90.), blieb es beim leistungsgerechten Remis.
Damit lässt der BVB im Kampf um einen Champions-League-Startplatz wichtige Punkte liegen. Für den VfL, der nun sieben Spiele in Folge sieglos ist, ist es immerhin ein Achtungserfolg.
Nach zehn Minuten Nachspielzeit pfiff Schiedsrichter Petersen ab.
Der VfL Wolfsburg und Borussia Dortmund trennen sich 1:1 voneinander!
Für die einen geht es kommendes Wochenende weiter, die anderen sind europäisch im Einsatz.
Dortmund ist am Dienstag um 21 Uhr bei der PSV Eindhoven zum Achtelfinal-Hinspiel der CL zu Gast.
Wolfsburg muss in der Bundesliga am Sonntag um 15:30 Uhr bei Eintracht Frankfurt ran.

Statistik:

VfL Wolfsburg – Borussia Dortmund 1:1 (0:1)

Tore: 0:1 Füllkrug (9.), 1:1 Gerhardt (64.)


Wolfsburg: Casteels – Baku, Lacriox, Jenz, Maehle – Svanberg (46. Gerhardt), Arnold – Majer, Paredes, Wind (88. Sarr) – Behrens (77. L. Nmecha)
Trainer: Niko Kovac


BVB: Kobel – Ryerson, Süle, Schlotterbeck, Maatsen – Sabitzer, Can – Brandt, Reus (79. Öczan), Sancho (79. Bynoe-Gittens) – Füllkrug (85. Moukoko)
Trainer: Edin Terzic


Gelbe Karten: Jenz, Gerhardt, Arnold – Moukoko


Torschüsse: 9:12 (335:299)
Ecken: 5:3 (106:108)
Chancen: 7:6 (181:137)
Ballbesitz: 38:62


Schiedsrichter: Martin Petersen (Stuttgart)
Zuschauer: 29.817 (ausverkauft)

Highlights vom Wolfsburg-Spiel

PK nach dem Wolfsburg-Spiel

Bundesliga 2023/24: 22. Spieltag:

Samstag, 17. Februar 2024 um 15:30 Uhr in Wolfsburg, Volkswagen-Arena:


VfL Wolfsburg – Borussia Dortmund

voraussichtliche Aufstellungen:


Wolfsburg: Casteels – Baku, Lacriox, Jenz, Maehle – Svanberg, Arnold – Cerny, Majer, Paredes – Wind
Trainer: Niko Kovac


BVB: Kobel – Ryerson, Süle, Schlotterbeck, Maatsen – Can, Sabitzer – Brandt, Reus, Sancho – Füllkrug
Trainer: Edin Terzic


Schiedsrichter: Martin Petersen (Stuttgart)
Assistenten: Sather (Grimma) + Wessel (Berlin)
Vierter Schiedsrichter: Grudzinski (Hamburg)
VAR: Brych (München)

Ersatzbank:

Wolfsburg: Pervan (Torwart), Zesinger, Fischer, Sarr, Gerhardt, Vranckx, Wimmer, Behrens, L. Nmecha


BVB: Meyer (Torwart), Wolf, Hummels, Morey, Öczan, Bamba, Malen, Bynoe-Gittens, Moukoko


Ausfälle:


Wolfsburg: Llanez (Verkehrsunfall), Rogerio (Muskelverletzung), Tiago Tomas (Ellbogenverletzung)


BVB: Adeyemi (muskuläre Probleme), Bensebaini (krank), Duranville (Aufbautraining), F. Nmecha (Aufbautraining), Haller (Sprunggelenksverletzung)

Zum Spiel:

Wolfsburg: Wolfsburg verlor am letzten Spieltag bei Union Berlin mit 0:1. Am Samstagnachmittag (15:30 Uhr) gilt es für Coach Kovac. Er ist gegen Borussia Dortmund wohl zum Siegen verdammt, sonst dürften seine Tage in der Autostadt gezählt sein: „Unser Bekenntnis für die Konstellation hat unverändert Bestand, trotzdem ist klar, dass wir Ergebnisse liefern müssen“, sagte VfL-Geschäftsführer Schäfer. Ein schwieriges Unterfangen, denn Wolfsburg verlor 15 der vergangenen 17 Duelle gegen den BVB. Wird Keeper Casteels (Rückenprellung) nicht rechtzeitig fit, bleibt Pervan im Tor. Maehle geht für den verletzten Rogerio auf die Linksverteidigerposition, Baku rückt rechts ins Team. Neben Rogerio fehlen dazu Llanez und Tiago Tomas.


BVB: Dortmund gewann zuletzt mit 3:0 gegen Freiburg. Der BVB reist zudem als bisher bestes Team der Rückrunde (3-1-0) an. Haller ist seit Mittwoch vom Afrika-Cup zurück, am Freitag ergab eine Untersuchung aber eine wieder aufgebrochene Sprunggelenksverletzung. Der Stürmer ist damit mehrere Wochen raus. Özcan (fehlte zuletzt erkrankt) ist dagegen wieder einsatzfähig. Morey spielte am Dienstag in der U23 gegen Preußen Münster (2:3) und wird langsam wieder zu einer ernsthaften Alternative. Trainer Terzic muss neben Haller auf Adeyemi, Bensebaini, Duranville und F. Nmecha verzichten. Daher fällt das Nmecha-Bruderduell aus. Meunier ist dazu zu Trabzonspor gewechselt. Malen hat sich unter der Woche leicht am Knie verletzt, steht nur zur Not im Kader.


Bilanz: 53 Spiele. BVB 33 Siege, 10 Unentschieden, Wolfsburg 10 Siege. 115:56 Tore.
Hinspiel: 0:1.

PK vor dem Wolfsburg-Spiel

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