Michael Olscha
Michael Olscha

4:2! Spektakel in Freiburg.

Hummels Mann des Tages.


FREIBURG: Borussia Dortmund hat am 4. Spieltag seinen zweiten Saisonsieg geholt und sich damit etwas Ruhe verschafft.
Beim SC Freiburg gewann der BVB mit 4:2 (1:2).
Für Dortmund trafen Mats Hummels (11. Minute/88.) mit seinen ersten beiden Saisontoren, Donyell Malen (60.) mit Saisontor drei und Marco Reus (90.) mit Saisontor eins.
Für Freiburg schossen Lucas Höler (45.) und Nicolas Höfler (45.) die Tore. SC-Profi Höfler flog später aufgrund eines rüden Foulspiels mit der roten Karte vom Platz (82.).
Dortmund liegt mit 8 Punkten und 8:5 Toren auf dem 7. Platz.


Der Neunte Dortmund (5 Punkte) traf auf den Achten Freiburg (6 Zähler). Gegen keinen anderen Bundesligisten gab es eine so gute Bilanz wie gegen den SC Freiburg. 30 der zuvor 46 Duelle hatte der BVB für sich entschieden, die jüngsten drei mit insgesamt 13:3 Toren. Freiburg hatte saisonübergreifend drei seiner jüngsten vier Heimspiele gewonnen, war zuhause zuletzt zweimal ohne Gegentor geblieben.


BVB-Trainer Edin Terzic entschied sich im Vergleich zum 2:2 gegen den 1. FC Heidenheim vor der Länderspielpause (1:4 gegen Japan, 2:1 gegen Frankreich und die Entlassung von Bundestrainer Flick) zu zwei Umstellungen.
Ryerson und Hummels starteten statt Wolf und Süle (beide Bank).
Freiburg-Coach Christian Streich nahm nach dem 0:5 beim VfB Stuttgart ebenfalls zwei Wechsel vor.
Gulde und Doan begannen anstelle von Sildillia und Grifo (beide Bank).


Vor 34.700 Zuschauer im ausverkauften Europa-Park-Stadion staffelte sich der BVB in einer 4-2-3-1-Grundordnung, wobei sich Sabitzer bei Ballbesitz immer wieder aus der Doppelsechs, die er defensiv gemeinsam mit Can bekleidete, in den freien Raum hinter der offensiven Dreierreihe orientierte, die Brandt im Zentrum dirigierte. Auf den Flügeln wechselten Malen und Adeyemi wiederholt die Seiten. Gegen den Ball agierten die Borussen mit zwei Viererketten, vorne attackierten dann Brandt und Haller. Freiburg begann in einem 3-4-2-1. Kübler und Sallai erweiterten die Dreierkette fallweise zu einer Fünferkette. Doan und Höler agierten auf den offensiven Halbpositionen hinter dem einzigen Angreifer Gregoritsch.


Dortmund erwischte den besseren Start und sorgte mit viel Tempo immer wieder für Probleme für die Freiburger Defensive. Bensebaini hatte nach einem Eckball die erste Gelegenheit im Spiel (6.). Eine Ecke war es auch, die dem BVB wenig später die Führung bescherte.
Brandt brachte sie nach innen, wo der völlig freistehende Hummels per Kopf wuchtig vollstreckte (11.). 1:0 für den BVB!
Mit dem Treffer erzielte der Weltmeister von 2014 in der 16. Bundesliga-Saison in Folge ein Tor und stellte damit einen historischen Rekord ein.
Nach und nach erhöhten die Breisgauer die Intensität und kauften den Westfalen so langsam den Schneid ab. Gregoritsch hatte mit einer artistischen Kopfballeinlage die erste Chance (16.). Wenig später musste der Österreicher allerdings, im Bereich der rechten Wade angeschlagen, frühzeitig vom Feld. Grifo kam in die Partie (28.).
Danach gehörte die Schlussviertelstunde fast vollständig dem SCF. Lienhart scheiterte vom Strafraumrand noch am linken Außenpfosten (31.), Doan verzog knapp (40.). Dann kam die sechsminütige spektakuläre Nachspielzeit.
Eine Grifo-Flanke köpfte Höler mit dem Hinterkopf ins lange Eck, der verdiente Ausgleich (45.). 1:1-Ausgleich für Freiburg!
Damit war aber noch nicht Schluss.
Erneut war Grifo der Vorlagengeber. Diesmal gab der italienische Nationalspieler eine Freistoßflanke in die Mitte, wo Höfler blank stand und ohne Probleme einköpfen konnte. Alle drei Treffer fielen per Kopfball (45.). 2:1 für Freiburg!
Direkt danach ging es in die Halbzeitpause.
Zum Seitenwechsel lag Freiburg mit 2:1 vorne.
Nach der Pause präsentierte sich das Spiel offen. Denn zwar war Dortmund um Offensive bemüht, doch Freiburg war ebenfalls auf Spielkontrolle aus. Die erste Chance der zweiten Hälfte bot sich Brandt, der nur knapp verzog (54.). Auf der Gegenseite schoss Grifo aus guter Position aus Rücklage deutlich über das Tor (55.). Terzic baute kurz darauf in der BVB-Offensivabteilung um, Füllkrug und Nmecha kamen für Haller und Adeyemi (59.).
Der Doppelwechsel fruchtete prompt.
Nach Zusammenspiel mit Joker Füllkrug tauchte Malen halbrechts frei im Strafraum auf und erzielte per akkuratem Abschluss ins lange Eck das vierte Tor des Tages (60.). 2:2-Ausgleich für den BVB!
Anschließend blieb die Partie offen, wurde aber zusehends nickeliger.
In der 81. Minute sah Höfler nach einem harten Tritt mit offener Sohle ans Bein von Sabitzer zunächst die gelbe Karte (81.). Doch Schiedsrichter Stieler revidierte diese nach Video-Studium der Bilder und stellte den Freiburger Mittelfeldspieler mit Rot vom Feld, eine Szene, die das ganze Spiel mit entschied (82.).
Sechs Minuten später dann die nächste entscheidende Szene.
Der eingewechselte Reus schlug einen Freistoß in den Freiburger Strafraum. Dort stiegen drei Freiburger gegen Schlotterbeck zum Kopfball hoch, doch der Ball prallte irgendwie genau zu Hummels, der zunächst Atubolu anschoss, dann die zurückgeprallte Kugel mit Glück und Geschick aus sehr kurzer Distanz am Freiburger Keeper vorbei über die Linie drückte (88.). 3:2 für den BVB!
Nun ging es nur noch in eine Richtung. Reus scheiterte an Atubolu, den Nachschuss schoss Moukoko am Kasten vorbei (90.). Wenig später verzog Wolf.
Reus sorgte dann für die endgültige Entscheidung.
Wolf spielte den halbrechts völlig frei einlaufenden Reus an, der dann ins linke obere Toreck abschloss. Atubolu war noch mit den Fingerspitzen am Spielgerät, konnte den Einschlag jedoch nicht mehr verhindern (90.). 4:2 für den BVB!
Danach trudelte das Spiel aus.
Nach acht Minuten Nachspielzeit war Schluss.
Borussia Dortmund gewinnt beim SC Freiburg mit 4:2!
Beide Teams sind unter der Woche im internationalen Geschäft gefordert.
Dortmund spielt in der UEFA Champions League am Dienstag um 21 Uhr bei Paris St. Germain.
Freiburg ist in der UEFA Europa League am Donnerstag um 21 Uhr bei Olympiakos Piräus gefordert.


Statistik:


SC Freiburg – Borussia Dortmund 2:4 (2:1)


Tore: 0:1 Hummels (11.), 1:1 Höler (45.), 2:1 Höfler (45.), 2:2 Malen (60.), 2:3 Hummels (88.), 2:4 Reus (90.)


Rote Karte: Höfler (Freiburg) (82.)


Freiburg: Atubolu – Ginter, Lienhart, Gulde – Kübler (85. Schmidt), Eggestein, Höfler, Sallai – Doan (85. Röhl), Höler (77. Adamu) – Gregoritsch (28. Grifo)
Trainer: Christian Streich


BVB: Kobel – Ryerson, Hummels, Schlotterbeck, Bensebaini (46. Wolf) – Sabitzer, Can (84. Moukoko) – Malen, Brandt (71. Reus), Adeyemi (59. Nmecha) – Haller (59. Füllkrug)
Trainer: Edin Terzic


Gelbe Karten: Lienhart, Eggestein – Bensebaini, Wolf, Can


Torschüsse: 14:14 (60:57)
Ecken: 6:8 (21:20)
Chancen: 6:10 (33:23)
Ballbesitz: 49:51


Schiedsrichter: Tobias Stieler (Hamburg)
Zuschauer: 34.700 (ausverkauft)

Highlights vom Freiburg-Spiel

PK nach dem Freiburg-Spiel


Bundesliga 2023/24: 4. Spieltag:


Samstag, 16. September 2023 um 15:30 Uhr in Freiburg, Europa-Park-Stadion:


SC Freiburg – Borussia Dortmund


voraussichtliche Aufstellungen:


Freiburg: Atubolu – Kübler, Ginter, Lienhart, Schmidt – Eggestein, Höfler – Höler, Grifo – Philipp, Gregoritsch
Trainer: Christian Streich


BVB: Kobel – Ryerson, Süle, Schlotterbeck, Bensebaini – Sabitzer, Can – Malen, Brandt, Adeyemi – Haller
Trainer: Edin Terzic


Schiedsrichter: Tobias Stieler (Hamburg)
Assistenten: Gittelmann (Gauersheim) + Unger (Tengstedt)
Vierter Schiedsrichter: Petersen (Stuttgart)
VAR: Dingert (Lebecksmühle)



Ersatzbank:


Freiburg: Müller (Torwart), Gulde, Makengo, Sildillia, Röhl, Doan, Sallai, Weißhaupt, Adamu, Breunig


BVB: Meyer (Torwart), Hummels, Nmecha, Öczan, Reus, Wolf, Bynoe-Gittens, Moukoko, Füllkrug



Ausfälle:


Freiburg: Günter (Armbruch), Keitel (Adduktorenverletzung), Kyereh (Kreuzbandriss), Uphoff (Muskelfaserriss)


BVB: Duranville (Trainingsrückstand), Morey (Knieverletzung), Meunier (Muskelfaserriss), Reyna (Trainingsrückstand)



Zum Spiel:


Freiburg: Freiburg hat nach der krachenden 0:5-Pleite gegen Stuttgart am vergangenen Spieltag etwas gutzumachen, verlor aber die jüngsten drei Duelle mit dem BVB. Der Sport-Club zeigte sich sonst bisher sehr stabil in dieser Spielzeit und holte sich bereits sechs Zähler. Nach dem Stuttgart-Spiel und der Länderspielphase gibt es einige Fragezeichen. Sallai, Doan und Weißhaupt vorne sowie Sildillia und Gulde (bei Dreierkette) hinten sind Startelf-Alternativen.


BVB: Dortmund holte bislang ein Arbeitssieg gegen Köln, ein Unentschieden gegen Bochum und zuletzt das ganz magere 2:2 gegen Aufsteiger Heidenheim. Der BVB wusste in der neuen Saison bislang kaum zu überzeugen. Nur fünf Punkte nach drei Spieltagen, weniger gab es in Dortmund zuletzt vor 14 Jahren. Trainer Terzic und sein Team stehen damit in Freiburg gehörig unter Druck. Am einfachsten holt man sich mit einem klaren Sieg Ruhe. Auch ein 4-3-3 mit zwei Achtern ist mit demselben Personal denkbar. Der zuletzt angeschlagene Füllkrug, ist im Gegensatz zu Reyna, im Spieltagskader dabei. Hummels ist eine gleichwertige Option in der Innenverteidigung. Meunier fehlt noch ein paar Wochen, Unglücksrabe Morey ist wieder verletzt, dagegen steht Duranville wieder kurz davor ins Mannschaftstraining einzusteigen.


Bilanz: 46 Spiele. BVB 30 Siege, 11 Unentschieden, Freiburg 5 Siege. 106:45 Tore.

PK vor dem Freiburg-Spiel

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