Dortmund setzt sich nach hartem Fight durch.

BOCHUM: Borussia Dortmund hat das DFB-Pokal Achtelfinale überstanden und steht im Pokal Viertelfinale.
Im Achtelfinale gewann der BVB beim VfL Bochum mit 2:1 (1:0).
Emre Can (45. Minute) und Marco Reus (70.) schossen die BVB-Treffer. Für Bochum glich Kevin Stöger (64. HE) nach umstrittenen Handelfmeter zwischenzeitlich aus.
Den Westfalen fehlen somit nur noch zwei Siege bis zum Endspiel in Berlin.
BVB-Trainer Edin Terzic wechselte nach dem 5:1 gegen Freiburg in der Liga viermal.
Hummels, Ryerson, Öczan sowie Bynoe-Gittens ersetzten N. Schlotterbeck, Guerreiro, Reus (alle Bank) und Adeyemi (Rot-Sperre).
VfL-Coach Thomas Letsch ließ die selbe Elf auflaufen die am Wochenende Hoffenheim beim 5:2 regelrecht deklassiert hatte.
Beide Schlotterbecks saßen somit zunächst auf der Bank.
Beide Mannschaften waren noch ohne Gegentor im Wettbewerb. Bochum hatte sich mit 3:0 bei Viktoria Berlin und 1:0 beim SV Elversberg durchgesetzt, Borussia mit 3:0 beim TSV 1860 München sowie 2:0 bei Hannover 96. Vor dem 81. kleinen Revier-Derby sprach die Gesamtbilanz für den BVB (36 Siege, 24 Unentschieden, 20 Niederlagen). In der Liga hatte der BVB zuletzt vier Siege in Serie errungen, der VfL zuhause letztmals Anfang September 2022 verloren, danach ein Remis und anschließend fünf Siege in Serie verbucht.
Vor 26.000 Zuschauer im ausverkaufen Vonovia Ruhrstadion versuchten die Bochumer das Spiel wild werden zu lassen, den Ball lieber in der Luft als am Boden zu haben. Sie attackierten früh und aggressiv, ließen dem ballführenden Borussen keine Luft zum Atmen. Im Aufbau löste sich Rechtsverteidiger Janko aus der Viererkette und orientierte sich weit nach vorn. Dem 4-2-3-1 des VfL stellte der BVB ebenfalls ein 4-2-3-1 entgegen mit Can, der sich immer wieder zentral zwischen zwei Ketten aufhielt.
Es ging von Beginn an rauf und runter. Dortmund baute in Ruhe sein Angriffsspiel auf, Bochum lief im Gegensatz sehr aggressiv die Gegenspieler an und setzte vermehrt auf Umschaltspiel. Trotz durchaus Tempo im Spiel gab es in den ersten 15 Minuten keine Torchancen. Dafür hatten beide früh gleich mehrere Ecken, ohne Gefahr herauf zu beschwören.
Die ersten Torschüsse gingen an den BVB. Bellingham zielte jedoch über das Tor (18.) und einen Brandt-Freistoß lenkte VfL-Keeper Riemann über die Latte (21.).
Ansonsten fing der BVB langsam an das Spiel zu kontrollieren. Bochum blieb jedoch nah an den Leuten und setzte mehrmals gefährliche Ansätze per Konter, die jedoch nicht zu Ende gespielt wurden. Dazu kamen viele intensive Zweikämpfe. Ein paar Zahlen beleuchteten das Spielgeschehen ganz gut. Fast ausgeglichener Ballbesitz und auf beiden Seiten Passquoten von unter 70 Prozent. Ordnung hatte diese Partie nicht.
Obwohl Bochum großen läuferischen Aufwand betrieb, hatten die Hausherren keine echte Tormöglichkeit bis zur Pause. Die Gäste bekamen vor der Pause das Spiel immer besser in den Griff und hatten gleich mehrere gefährliche Abschlüsse. Der wegrutschende Haller nach Bellingham-Traumpass (42.) und Bynoe-Gittens (45.) schossen jeweils über den Kasten. Dennoch fiel noch in den ersten 45 Minuten das Führungstor.
Einen langen Ball klärte Riemann vor Haller und knallte das Leder ins Mittelfeld. Knapp hinter der Mittellinie kam der Ball zu Can, der direkt abzog. Die Kugel ging am grätschenden Ordets vorbei. Riemann bekam ihn auch nicht, so dass der Ball ins Tor rollte. Ein kurioses Tor brachte die verdiente Führung (45.). 1:0 für den BVB!
Zur Pause führte Dortmund in Bochum mit 1:0.
Zur zweiten Hälfte kam Bochum sofort wieder bissig raus. Dortmund wirkte sehr überrascht und ließ die Kontrolle aus der Hand gleiten. Diesmal kam der VfL auch zu Torchancen.
Losilla köpfte in Kobels Arme (47.). Danach hieß gleich zweimal das Duell Antwi-Adjei gegen Kobel. Beim ersten Mal hielt Kobel den Abschluss des Linksaußen (54.), ehe er wenig später Antwi-Adjei den Ball vom Fuß klaute (58.). Die Dortmunder kamen in dieser Phase des Spiels überhaupt nicht mehr in Richtung offensives letztes Drittel, zu sehr waren sie mit anrennenden Bochumern beschäftigt.
Direkt danach kam es zu einem Elfmeter.
Bynoe-Gittens wurde von Losilla am Ellbogen angeschossen. Vorher gab es aber auch ein Offensivfoul des Bochumers Janko. Dazu war nicht klar, ob der Dortmunder im Strafraum stand. Schiedsrichter Stieler zeigte sofort auf den Elfmeterpunkt und ließ sich auch nach Studium der TV-Bilder nicht umstimmen. Eine große Fehlentscheidung.
Stöger war es egal. Der Bochumer knallte den Ball in die Mitte ins Netz (64.). 1:1-Ausgleich für Bochum!
Dortmund fand die perfekte Antwort.
Özcan spielte einen starken Pass auf Bellingham, der links durch war und im Strafraum quer spielte auf den eingewechselten Reus, der die Kugel zur erneuten Führung über die Linie drückte (70.). 2:1 für den BVB!
In der Schlussphase stemmte sich der VfL mit allem, unter anderem kam Riemann mehrfach mit nach vorne, gegen das Ausscheiden, konnte dieses aber letztlich gegen clever verteidigende Dortmunder nicht mehr abwenden. Bellingham verpasste es in der Nachspielzeit gar, das Ergebnis auszubauen (90.).
Für Letsch bedeutete das Ausscheiden zugleich auch die erste Heim-Niederlage als VfL-Trainer.
Nach sieben Minuten Nachspielzeit war Schluss.
Dortmund gewinnt in Bochum mit 2:1!
Dortmund tritt in der Bundesliga am Samstag (15:30 Uhr) bei Aufsteiger Werder Bremen an.
Zeitgleich spielt Bochum beim FC Bayern München.

Statistik:

VfL Bochum – Borussia Dortmund 1:2 (0:1)

Tore: 0:1 Can (45.), 1:1 Stöger (64. HE), 1:2 Reus (70.)

Bochum: Riemann – Janko, Ordets, Masovic, Soares – Losilla (86. Broschinski), Stöger – Asano, Förster (76. Kunde), Antwi-Adjei (76. Holtmann) – Hofmann
Trainer: Thomas Letsch

BVB: Kobel – Wolf (50. N. Schlotterbeck), Süle, Hummels, Ryerson – Can, Öczan – Brandt (90. Reyna), Bellingham, Bynoe-Gittens (67. Reus) – Haller (67. Modeste)
Trainer: Edin Terzic

Gelbe Karten: Riemann, Janko, Stöger, Antwi-Adjei (alle Bochum)

Torschüsse: 15:18 (60:30)
Ecken: 3:5 (25:12)
Chancen: 4:7 (21:14)
Ballbesitz: 46:54

Schiedsrichter: Tobias Stieler (Hamburg)
Zuschauer: 26.000 (ausverkauft)