Trotz vieler Fehler, eine gute Ausgangslage.

EINDHOVEN: Borussia Dortmund hat im Hinspiel des CL-Achtelfinale eine ordentliche Ausgangsposition herausgeholt.
Bei der PSV Eindhoven kam ein schwacher BVB zu einem glücklichen 1:1 (1:0).
Ex-PSV-Spieler Donyell Malen (24. Minute) brachte die Westfalen in Führung. Die Hausherren antworteten durch einen umstrittenen Foulelfmeter, den Luuk de Jong (56./FE) verwandelte.
Das Rückspiel findet am Mittwoch, 13. März um 21 Uhr in Dortmund statt.

Als Sieger der Gruppe F durfte der BVB zunächst auswärts beim Zweiten der Gruppe B antreten. Eindhoven hatte sich mit zwei Siegen (in Sevilla und zuhause gegen Lens), drei Unentschieden sowie einer Niederlage (0:4 bei Arsenal) für das Achtelfinale qualifiziert.

BVB-Trainer Edin Terzic wechselte im Vergleich zum 1:1 beim VfL Wolfsburg dreimal.
Malen kehrte nach Knieproblemen in die Startelf zurück und auch Hummels stand in dieser. Brandt rückte auf die Bank, Süle war krank. Kurz vor Anpfiff meldete sich außerdem Keeper Kobel mit muskulären Problemen ab, Meyer hütete das Tor.
Eindhoven-Coach Peter Bosz nahm nach dem 2:0 über Heracles Almelo zwei personelle Änderungen vor.
Der wieder genesene Flügelspieler Bakayoko startete, ebenso begann Saibari. Ramalho und Pepi saßen auf der Bank.

Vor 34.950 Zuschauer im Philips-Stadion war die PSV im 4-3-3 sehr offensiv aufgestellt. Der BVB wurde immer wieder massiv angelaufen, mit schnellen Umschaltaktionen versuchte Eindhoven zum Ziel zu kommen. Im 4-2-3-1 des BVB rückte Maatsen im Aufbau von der linken Abwehrseite zu Sabitzer auf die Doppelsechs, während sich Can aus dieser Position zurückfallen ließ, zwischen die beiden Innenverteidiger.

Die Routiniers Hummels und Reus bestritten ihr 85. Spiel in der Champions League für den BVB und zogen somit aus Dortmunder Sicht mit Rekordhalter Stefan Reuter gleich. In der turbulenten Anfangsphase hatte der Abwehrspieler direkt viel zu tun, die PSV lief wie erwartet hoch an und presste. Doch weil sich auf beiden Seiten viele Fehler einschlichen, blieb es lange ungefährlich.
In der 14. Minute wurde es erstmals brenzlig. Königsklassen-Debütant Maatsen vertändelte vorm Strafraum und verlor den Ball leichtfertig, Schlotterbeck entschärfte Tillmans Schuss noch gerade so für Meyer. Auf der Gegenseite gab Malen aus 16 Metern den ersten Schuss des BVB aufs Tor ab (15.). Eine Minute später ließ sich Schlotterbeck zu einfach ausspielen und Tillman vergab die Führung, die FCB-Leihgabe schoss vorbei (16.).
Die PSV roch Lunte, Dortmund blieb ungefährlich, Füllkrug verzog (18.).
Fast aus dem Nichts schlug der BVB zu.
Nach Sabitzers Zuspiel nahm Malen es halbrechts vorm Strafraum mit zwei Gegenspielern auf, setzte sich mit energischem Antritt durch, zog aus etwa acht Metern ab, leicht abgefälscht touchierte das Leder die Unterkante der Torlatte und landete im Netz (24.). 1:0 für den BVB!
Eindhoven sammelte sich kurz, blieb im Anschluss aber wach. Lediglich im Abschluss wurde zu wenig geboten, Bakayoko setzte einen Volley freistehend vorbei (37.). Bis zur Pause wurde es hitziger und umkämpfter, Tore fielen nicht mehr. Saibari war noch an Meyer gescheitert (40.).
Schlotterbeck sah Gelb und fehlt gesperrt im Rückspiel.
Wenig später war Pause.
Zur Halbzeit führte Dortmund mit 1:0.
Nach dem Seitenwechsel drückte die PSV weiter, Dortmunds Hintermannschaft hatte Probleme. Immer wieder musste der starke Hummels in einer erneut fehlerbehafteten Anfangsphase klären.
Hummels war auch in der umstrittensten Szene des gesamten Spiels involviert.
In der 54. Minute klärte Hummels im Strafraum gegen Tillman, traf klar erkennbar den Ball, erst danach den Gegner. Schiedsrichter Jovanovic zeigte trotzdem auf den Punkt und gab den Elfmeter. Eine Fehlentscheidung, die jedoch einer Video-Überprüfung standhielt. Meyer ahnte die Seite, doch der Schuss von de Jong flach ins linke Eck war zu platziert (56.). 1:1-Ausgleich für Eindhoven!
So verdient der Ausgleich auch war. Die Art und Weise war nicht in Ordnung.
Die PSV war auch nach dem Ausgleich klar besser, von Dortmund kam zu wenig und schwamm teilweise extrem. Die Gäste gaben die Kugel immer wieder her, die Hausherren vergaben Chancen. Saibari schoss aus der Distanz drüber (62.).
Das Spiel plätscherte Mitte der zweiten Hälfte vor sich dahin, dem BVB fiel wenig ein und Eindhoven zog die Fäden. Plötzlich wäre dann doch fast das schmeichelhafte 2:1 für die Gäste gefallen. Joker Wolf scheiterte per Hacke an Benitez (72.).
In der Schlussphase blieb der BVB blass und hatte Glück, dass es beim Remis blieb. Bakayoko schloss zu schwach ab (76.), Dest scheiterte an Meyer (81.) und Hummels musste mal wieder vor de Jong retten (84.). Eindhoven war dem Sieg letztlich näher.
Nach fünf Minuten Nachspielzeit war Schluss.
Die PSV Eindhoven und Borussia Dortmund trennen sich 1:1 voneinander!
Für beide Teams geht es am kommenden Wochenende mit dem 23. Spieltag in der heimischen Liga weiter.
Dortmund empfängt am Sonntag um 17:30 Uhr in der Bundesliga die TSG Hoffenheim.
Eindhoven muss am Samstag um 20 Uhr in der Eredivisie bei PEC Zwolle antreten.

Statistik:

PSV Eindhoven – Borussia Dortmund 1:1 (0:1)

Tore: 0:1 Malen (24.), 1:1 de Jong (56./FE)

Eindhoven: Benitez – Teze, Schouten, Boscagli (90. Obispo), Dest – Veerman, Saibari (83. Mauro Junior), Tilman – Bakayoko, de Jong, Lozano (75. Pepi)
Trainer: Peter Bosz

BVB: Meyer – Ryerson, Hummels, Schlotterbeck, Maatsen – Sabitzer, Can – Malen (82. Öczan), Reus (62. Brandt), Sancho (68. Wolf) – Füllkrug (82. Moukoko)
Trainer: Edin Terzic

Gelbe Karten: Lozano – Schlotterbeck, Maatsen

Torschüsse: 14:8 (92:101)
Ecken: 4:4 (37:48)
Chancen: 9:4 (52:54)
Ballbesitz: 55:45

Schiedsrichter: Srdjan Jovanovic (Serbien)
Zuschauer: 34.950

UEFA Champions League 2023/24: Achtelfinale: Hinspiel:

Dienstag, 20. Februar 2024 um 21 Uhr in Eindhoven, Philips-Stadion:

PSV Eindhoven – Borussia Dortmund

voraussichtliche Aufstellungen:

Eindhoven: Benitez – Teze, Ramalho, Boscagli, Dest – Schouten, Saibari, Veerman – Bakayoko, de Jong, Tillman
Trainer: Peter Bosz

BVB: Meyer – Ryerson, Hummels, Schlotterbeck, Maatsen – Sabitzer, Can – Malen, Brandt, Sancho – Füllkrug
Trainer: Edin Terzic

Schiedsrichter: Srdjan Jovanovic (Serbien)
Assistenten: Stojkovic (Serbien) + Mihajlovic (Serbien)
Vierter Schiedsrichter: Simovic (Serbien)
VAR: Kajtazovic (Serbien)

Ersatzbank:

Eindhoven: Drommel (Torwart), Sambo, Obispo, Mauro Junior, van Aanholt, Pepi, Lozano, Babadi

BVB: Lotka (Torwart), Bensebaini, Wolf, Öczan, Duranville, Wätjen, Bamba, Reus, Bynoe-Gittens, Moukoko

Ausfälle:

Eindhoven: Bella-Kotchap (Schulterverletzung), Lang (Oberschenkelverletzung), Ledezma (Trainingsrückstand)

BVB: Adeyemi (muskuläre Probleme), Haller (Sprunggelenksverletzung), Kobel (muskuläre Probleme), Nmecha (Aufbautraining), Süle (krank)

Zum Spiel:

Eindhoven: Eindhoven gewann am Wochenende in der heimischen Eredivisie mit 2:0 gegen Heracles Almelo und bleibt ohne Saisonniederlage klarer Tabellenführer. Die PSV kann erstmals seit 2007 in die Runde der letzten acht Mannschaften einziehen. Der frühere BVB-Coach Bosz hat ein Ensemble geformt, das die niederländische Liga dominiert, schon 70 Tore geschossen hat und nur zehn kassiert. Zur Wahrheit gehört aber auch, dass es nur zehn Gegentore in 22 Liga-Partien gab, aber auch zehn in den sechs Gruppenspielen der UEFA Champions League, zudem vier in den beiden Play-off-Partien zuvor gegen die Glasgow Rangers (2:2, 5:2). Der 24-malige niederländische Meister spielt im klassischen 4-3-3-System. Die PSV muss auf Bella-Kotchap, Lang und Ledezma verzichten, der Rest ist fit.

BVB: Dortmund spielte zuletzt 1:1 in Wolfsburg. Auch wenn das jüngste Spiel nicht gerade für Euphorie gesorgt hat, sieht sich der BVB nicht als Außenseiter. Als Vorbild für die Herangehensweise am Dienstag dienen die sehr überzeugenden Aufritte und Erfolge in der CL-Vorrunde bei Newcastle (1:0) und in Mailand (3:1), aber auch die Tatsache, dass Borussia in der Liga gemeinsam mit Leverkusen das Team mit den meisten erzielten Kontertoren ist. Und Räume wird es aufgrund der offensiven Herangehensweise der PSV ganz sicher geben. Vor allem dann, wenn „das erste Tor für uns durch Ballbesitz oder einen Standard“ erzielt werden könne, so Coach Terzic: „Wir wollen den Ball haben und Konterräume.“ Dortmund gilt, auch aufgrund des Heimvorteil im Rückspiel als leichter Favorit. Malen kehrt wohl zurück in die Startelf, Bensebaini zumindest in den Kader zurück. Adeyemi, Haller, Kobel, Nmecha sowie Süle fehlen.

Bilanz: 2 Spiele. BVB 1 Sieg, 1 Unentschieden, Eindhoven 0 Siege. 4:2 Tore.