Dortmund bleibt in der Krise.

DORTMUND: Borussia Dortmund hat am 16. Spieltag sein sechstes Unentschieden in der Saison geholt und bleibt in der Krise.
Gegen den FSV Mainz 05 kam der BVB nach einer katastrophalen zweiten Hälfte nicht über ein 1:1 (1:1) hinaus.
Julian Brandt (29. Minute) brachte die Hausherren mit seinem fünften Saisontor in Führung, die von Sepp van den Berg (43.) für Mainz ausgeglichen wurde. Die Diskussionen um Trainer Terzic dürften weiter an Fahrt gewinnen.
Dortmund überwintert mit 27 Punkten und 30:25 Toren auf dem 5. Platz.

Der Fünfte Dortmund (26 Punkte) traf auf den Siebzehnten Mainz (9 Zähler). Die Rheinhessen konnten nur eins ihrer 15 Saisonspiele für sich entscheiden, die Westfalen lediglich eins ihrer jüngsten sieben. Der BVB gewann jede der zurückliegenden sechs Partien auswärts in Mainz, im gleichen Zeitraum aber nur zweimal im eigenen Stadion.

BVB-Trainer Edin Terzic tauschte im Vergleich zum 1:1 beim FC Augsburg zweimal.
Hummels und Sabitzer spielten anstelle von Süle und Reus (beide Bank).
Mainz-Coach Jan Siewert nahm gegenüber dem 0:1 gegen den 1. FC Heidenheim vier Wechsel vor.
Widmer, Bell, Lee und Onisiwo durften beginnen statt da Costa, Papela, Burkardt und Ajorque (alle Bank).

Vor 80.350 Zuschauer im Signal-Iduna-Park trat Mainz in einer 3-4-2-1-Formation an und erweiterte die Abwehrkette bei Dortmunder Ballbesitz durch Einrücken der Mittelfeld-Außen Widmer und/oder Mwene zur Vierer- bzw. Fünferkette. Meist stellten die 05er defensiv einen 5-3-2-Block. Der BVB agierte im 4-2-3-1 mit Sabitzer als aktivem Ballschlepper zwischen Defensive und Offensive.

Von Beginn an drückte Dortmund bei strömenden Regen auf die Tube. Von Beginn an wurden die Gäste in die eigene Hälfte gedrückt und zu Chancen kam der BVB auch zügig.
Malen ans Außennetz (7.), Bynoe-Gittens nach perfekten Steilpass von Sabitzer an die Latte (8.) und Sabitzer, der an Batz scheiterte (9.), hatten frühe Möglichkeiten auf das Führungstor. Malen (11.) ließ wenig später die nächste Gelegenheit liegen. Ein ganz starke Anfangsphase der Mannschaft von Coach Terzic, der ja aktuell ziemlich unter Druck steht.
70 Prozent Ballbesitz Dortmund, dazu 5:0 Abschlüsse. Bisher dominierten die Gastgeber. Nicht zu vergessen, unter den fünf Abschlüssen waren vier, die gefährlich waren. Bei Mainz ging nichts ins Angriffsdrittel.
Und Dortmund blieb am Drücker. Bynoe-Gittens knallte den Ball aus der Distanz knapp am Tor vorbei (16.). Wenn mal die Rheinländer nach vorne spielten, war einer im Dortmunder Trikot immer sofort da, um den Angriff zu unterbinden. Nach 19 Minuten bekam BVB-Torwart Kobel erstmals was zu tun. Mit dem Kopfball von Gruda hatte der Schweizer aber keine Probleme.
Nach einer extrem dominanten Dortmunder Phase wurde die Partie etwas offener. Der ganz große Druck der Westfalen hatte abgenommen.
Genau in dieser Phase schlug der BVB zu.
Krauß foulte Sabitzer in der Nähe des Mainzer Strafraums. Den fälligen Freistoß schnibbelte Brandt links oben in den Kasten. Ein Traumfreistoß (29.). 1:0 für den BVB!
Direkt danach folgte fast Tor Nummer zwei. Sabitzer schoss das Leder an die Latte, zum zweiten Mal rettete das Aluminimum für die Mainzer (30.) und ein paar Augenblicke später musste Batz einen Füllkrug-Hammer parieren (31.).
In der 42. Minute die erste echte Mainzer Torchance. Richter hielt aus 20 Meter drauf. Kobel lenkte zur Ecke.
Und die hatte Folgen.
Die ging direkt durch zur anderen Seite zu Mwene. Dessen Flanke erreichte van den Berg. Sein Kopfball konnte Kobel erst hinter der Linie halten. Der völlig überraschende Ausgleichstreffer (43.). 1:1-Ausgleich für Mainz!
Dortmund reagierte wütend und hatte prompt den nächsten Abschluss aus der Distanz. Sabitzer war der Absender, wieder hielt Batz (45.).
Trotz Einbahnstraßenfußball mit 14:3 Torschüssen und 9:3 Chancen für Dortmund ging es mit einem Remis in die Pause.
Zwischen Dortmund und Mainz stand es zur Halbzeit 1:1.
In den Beginn der zweiten Hälfte kamen die Mainzer deutlich besser rein. Der BVB war völlig raus aus dem Spiel und kam nicht mehr wirklich auf Tempo. In der 49. Minute kam Mwene zu einer Chance, seinen Schlenzer hielt Kobel. Die seltsam schläfrigen Westfalen hatten in Minute 56 wieder eine Chance. Malen schoss erneut genau auf Batz.
Seit Wiederbeginn agierte Dortmund plötzlich unentschlossen und fehlerbehaftet. Mainz attackierte sehr früh, womit die Borussia nicht gut zurechtkam. Ein Freistoß von Richter ging in Kobels Arme (67.). Es war sehr wenig los in Sachen Torchancen.
Die Hausherren wurden von einigen Fans ausgepfiffen. Auch im letzten Spiel 2023 ging die schlechte Runde so weiter wie bisher. Lee schoss am Kasten vorbei (82.). Von Dortmund kam nichts gefährliches mehr. Ein Wahnsinn nach dieser überragenden ersten Hälfte.
Brandt legte unbedrängt Papela den Ball auf, dessen Schuss ging über das Tor (84.). Die Hausherren waren tief verunsichert und das merkte man in jeder Aktion.
Dann hatte Mainz nach Fehler von Can eine große Konterchance, Kobel parierte gegen Burkhardt (88.).
In der Nachspielzeit kam Dortmund nochmal auf. Reyna köpfte den Ball ins Tor, aber Abseits und nochmal Druck aufs Mainzer Tor. Malen scheiterte an Batz. Die Mainzer bekamen alles geklärt.
Mit einem gellenden Pfeifkonzert endete die Spielzeit 2023. Der Druck auf Trainer Terzic dürfte nochmal größer werden.
Nach fünf Minuten Nachspielzeit pfiff Schiedsrichter Fritz ab.
Borussia Dortmund und FSV Mainz 05 trennen sich 1:1 voneinander!
Nun steht die Winterpause an.
Nach dem Jahreswechsel geht es mit dem 17. Spieltag und damit dem Hinrundenabschluss weiter.
Dortmund muss am Samstag, 13. Januar 2024 um 18:30 Uhr beim SV Darmstadt 98 antreten.
Mainz empfängt ebenfalls an dem Samstag, aber schon um 15:30 Uhr den VfL Wolfsburg.

Statistik:

Borussia Dortmund – FSV Mainz 05 1:1 (1:1)

Tore: 1:0 Brandt (29.), 1:1 van den Berg (43.)

BVB: Kobel – Meunier (81. Wolf), Hummels (46. Süle), Schlotterbeck (72. Reyna), Bensebaini – Sabitzer, Can – Malen, Brandt, Bynoe-Gittens (63. Bamba) – Füllkrug (63. Haller)
Trainer: Edin Terzic

Mainz: Batz – van den Berg, Bell, Kohr – Widmer (90. da Costa), Krauß, Lee, Mwene – Gruda (68. Papela), Richter (68. Burkhardt) – Onisiwo (90. Barkok)
Trainer: Jan Siewert

Gelbe Karten: Bell, Krauß, Burkhardt, Barkok (alle Mainz)

Torschüsse: 21:11 (246:236)
Ecken: 6:1 (76:76)
Chancen: 12:8 (131:110)
Ballbesitz: 61:39

Schiedsrichter: Marco Fritz (Korb)
Zuschauer: 80.350