5:2! BVB bleibt an den Bayern dran.

Erneut traumhaftes Heimspiel.

DORTMUND: Borussia Dortmund hat am 32. Spieltag seine Nerven eindrucksvoll glänzend gehalten, seinen 21. Saisonsieg geholt und bleibt Spitzenreiter Bayern München (6:0 über Schalke) mit einem Zähler Rückstand somit auf den Fersen. Es bleibt ein Kopf-an-Kopf-Duell um die Schale 2023.
Der BVB brannte im dritten Heimspiel am Stück ein fußballerisches Feuerwerk ab und schickte Borussia Mönchengladbach mit einem deutlichen 5:2 (4:0) zurück an den Niederrhein und holte gleichzeitig den zehnten Heimsieg in Folge. Vereinsrekord.
Die Torschützen des BVB: Donyell Malen (5. Minute) mit seinem neunten Saisontor, Jude Bellingham (18. FE) nach verwandelten Foulelfmeter mit seinem achten Saisontor, Doppelpacker Sebastien Haller (20./32.) mit seinen sechsten und siebten Saisontor sowie Giovanni Reyna (90.) mit seinem siebten Saisontor.
Für die harmlosen Gäste trafen Ramy Bensebaini (75. FE) ebenfalls per verwandelten Strafstoß und Lars Stindl (86.).
Dortmund liegt mit 67 Punkten und 78:42 Toren auf dem 2. Platz.

Der Zweite Dortmund (64 Punkte) gegen den Zehnten Mönchengladbach (39), mit Abstand bestes Heimteam gegen die viertschwächste Auswärtself. Der BVB verbuchte aus den vorangegangenen 17 Heimspielen gegen Gladbach 46 von 51 möglichen Punkten.
BVB-Trainer Edin Terzic ließ die selbe Elf wie beim 6:0-Kantersieg gegen Wolfsburg ran.
Gladbach-Coach Daniel Farke nahm nach dem 2:0 über Bochum zwei Wechsel vor.
Keeper Olschowsky und H. Wolf ersetzten Tormann Omlin (verletzt) sowie den gesperrten Plea.
Vor 81.365 Zuschauer im ausverkauften Signal-Iduna-Park agierte der BVB wie immer in einer 4-1-4-1-Grundordnung mit Can zentral vor der Abwehr. Im Aufbau orientierte sich Ryerson häufig in die vorderste Linie zu Malen, Brandt, Bellingham und Adeyemi. Die meisten Angriffe erfolgten über die rechte Seite (Malen). Gladbach agierte gegen den Ball in einem 4-4-2-Verbund und wechselte bei eigenen Aktionen in ein 4-2-3-1, in dem Hofmann vom Flügel weit nach innen rückte und zentral neben Neuhaus wirkte.
Trotz eines bedächtigen Beginns bejubelte der BVB ein frühes Tor.
Haller wurde bei seinem Spurt mit Ball durchs Mittelfeld nicht angegriffen, der erste Torschuss der Partie von Bensebaini leicht abgefälscht, Malen reagierte blitzschnell, lief in den Fünfmeterraum und drückte den Ball per Kopf über die Linie (5.). 1:0 für den BVB!
Kobel verhinderte mit einer starken Parade den möglichen Ausgleich, als er Bensebainis harten Schuss aus dem Eck kratzte (12.), im Gegenzug verfehlte Bellingham knapp den Kasten (13.).
Wenig später durfte Dortmund erhöhen.
Neuhaus legte Haller im Sechszehner und Schiedsrichter Schlager pfiff zurecht Elfmeter. Bellingham trat an, schoss schlecht, hatte aber Glück, dass der Ball unter Olschowsky ins Tor ging (18.). 2:0 für den BVB!
Ein Traumtor fiel zwei Minuten später.
Bellingham hatte von links geflankt, etwas zu hoch, als Malen die Kugel vor der gegenüberliegenden Eckfahne sicherte, dann herrlich mit Brandt kombinierte, flach nach innen passte, wo Haller mit dem Rücken zum Tor stehend mit der Hacke traf, ein überragender Treffer für Haller, der langsam immer mehr in Fahrt zu kommen scheint (20.). 3:0 für den BVB!
Auch in der Folge ergaben sich viele Räume für spielfreudige Westfalen gegen nur halbherzig die Lücken schließende Gladbacher, die immerhin durch Ngoumou mal zu einer Torchance kamen (27.).
Fußball wie aus einem Guss, der erneut belohnt wurde.
Süle spielte tief in der eigenen Hälfte auf Brandt ins Mittelfeld, der klatschen ließ für Malen, dessen Hereingabe vom rechten Flügel Haller abermals verwertete und für wie entfesselnd spielende Dortmunder weiter erhöhte (32.). 4:0 für den BVB!
Haller war damit an allen vier Treffern der ersten Hälfte beteiligt. Ein Großteil der mitgereisten Gladbacher Fans kommentierten diesen Spielstand zwischenzeitlich feiernd und zwar mit dem Rücken zum Spielfeld. Friedrich (35.) und Neuhaus (36.) hätten verkürzen können, während Malen im Gegenzug beim möglichen 5:0 mit einem Geschoss an einer starken Parade von Olschowsky verzweifelte (37.).
So trudelte die erste Hälfte aus.
Dortmund führte zum Seitenwechsel gegen Gladbach mit 4:0.
Der BVB spielte überragend gut, aber auf der anderen Seite des Balles erlaubte sich die Elf vom Niederrhein gegen schnelle Angriffsaktionen der BVB-Angreifer viel zu passives Verhalten, Friedrich & Co. standen in entscheidenden Momenten nicht eng genug am Mann. Gladbach stand am Rande einer Arbeitsverweigerung.
Die zweiten 45 Minuten kamen zunächst überschaubar daher, was auch an der Farke-Maßnahme lag, Abwehrmann Itakura für den offensiv harmlosen H. Wolf zu bringen. Mit dem Japaner als zusätzliche Abwehrkraft wirkte das BMG-Konstrukt stabiler.
Durchaus ordentliche Abschlüsse von Adeyemi (48.), Bellingham (54./56.), Adeyemi (61.) und Süle (62.) verbuchten die Schwarz-Gelben dennoch. Chancen hatten somit weiterhin nur die Hausherren.
Ein Elfmeterpfiff brachte nochmal etwas Spannung.
Der eingewechselte Reyna foulte Gladbachs Bensebaini leicht im Strafraum. Schlager zeigte erneut auf den Punkt. Bensebaini trat selber an und verlud Kobel (75.). 4:1-Tor für Mönchengladbach!
Sekunden nach dem Anstoß tauchte Netz frei vor Kobel auf, lupfte den Ball über den Keeper, doch Süle klärte vor der Torlinie. Adeyemi scheiterte an Olschowsky (85.), ehe im Gegenzug erneut ein Tor fiel.
Netz legte für Stindl ab, der aus 17 Meter ins Netz traf (86.). 4:2-Tor für Mönchengladbach!
Stindl hatte zwei Minuten später gar die Chance auf das 3:4, Kobel parierte stark und verhinderte eine unfassbare Schlussphase, die noch einen Treffer sah.
Einen Freistoß von Guerreiro ließ Olschowsky nach vorne abprallen, dort stand Reyna blank und schob das Leder ins Tor (90.). 5:2 für den BVB!
Natürlich die Entscheidung und die letzte Szene des Spiels.
Nach fünf Minuten Nachspielzeit war Schluss.
Dortmund zeigt sich bis auf ein paar Minuten sehr souverän und schlägt Gladbach hochverdient mit 5:2!
Borussia Dortmund spielt am 33. Spieltag am Sonntag um 17:30 Uhr beim FC Augsburg.
Borussia Mönchengladbach reist ebenfalls am Sonntag, aber um 19:30 Uhr, zu Bayer Leverkusen.

Statistik:

Borussia Dortmund – Borussia Mönchengladbach 5:2 (4:0)

Tore: 1:0 Malen (5.), 2:0 Bellingham (18. FE), 3:0/4:0 Haller (20./32.), 4:1 Bensebaini (75. FE), 4:2 Stindl (86.), 5:2 Reyna (90.)

BVB: Kobel – M. Wolf, Süle, Hummels (59. Öczan), Ryerson (59. Guerreiro) – Can – Malen (69. Reyna), Brandt (69. Reus), Bellingham, Adeyemi – Haller (79. Moukoko)
Trainer: Edin Terzic

Mönchengladbach: Olschowsky – Lainer, Friedrich, Elvedi (82. Jantschke), Bensebaini – Weigl, Kone (75. Netz) – Hofmann, Neuhaus (69. Kramer), H. Wolf (46. Itakura) – Ngoumou (75. Stindl)
Trainer: Daniel Farke

Gelbe Karten: Bensebaini, Kramer (beide Mönchengladbach)

Torschüsse: 34:13 (518:389)
Ecken: 10:4 (213:148)
Chancen: 15:8 (297:200)
Ballbesitz: 55:45

Schiedsrichter: Daniel Schlager (Hügelsheim)
Zuschauer: 81.365 (ausverkauft)

Highlights vom Mönchengladbach-Spiel

PK nach dem Mönchengladbach-Spiel

Bundesliga 2022/23: 32. Spieltag:

Samstag, 13. Mai 2023 um 18:30 Uhr in Dortmund, Signal-Iduna-Park:

Borussia Dortmund – Borussia Mönchengladbach

voraussichtliche Aufstellungen:

BVB: Kobel – Ryerson, Süle, Hummels, Guerreiro – Can – Malen, Brandt, Bellingham, Adeyemi – Haller
Trainer: Edin Terzic

Mönchengladbach: Omlin – Lainer, Itakura, Elvedi, Bensebaini – Weigl, Kone – Hofmann, Neuhaus, Stindl – Ngoumou
Trainer: Daniel Farke

Schiedsrichter: Daniel Schlager (Hügelsheim)
Assistenten: Waschitzki-Günther (Bremen) + Blos (Deizisau)
Vierter Schiedsrichter: Kempkes (Thür)
VAR: Reichel (Stuttgart)

Ersatzbank:

BVB: Meyer (Torwart), Meunier, Morey, Papadopoulos, Passlack, Rothe, Schlotterbeck, Dahoud, Öczan, Reus, Reyna, M. Wolf, Moukoko, Modeste

Mönchengladbach: Olschowsky (Torwart), Friedrich, Jantschke, Netz, Scally, Fraulo, Kramer, Noß, H. Wolf, Borges Sanches, Herrmann, Telalovic

Ausfälle:

BVB: Bynoe-Gittens (Schulter-OP)

Mönchengladbach: Thuram (Muskelfaserriss), Plea (Gelb-Sperre)

Zum Spiel:

BVB: Ob die Bayern patzen oder nicht, Borussia Dortmund möchte seine eigenen Hausaufgaben gegen Borussia Mönchengladbach erfüllen und das Meisterrennen im Samstagabendspiel offenhalten. Nach dem Torfestival gegen den VfL Wolfsburg will der BVB den neunten Heimsieg gegen die Fohlen in Serie feiern und den 14. Bundesliga-Heimsieg in dieser Saison. Mehr gelangen dem BVB noch nie in einer Runde. Bynoe-Gittens muss die Saison aufgrund einer Schulter-OP vorzeitig beenden. Ansonsten kann BVB-Trainer Terzic aus dem Vollen schöpfen, dürfte aber an der Erfolgsformation vom 6:0 gegen Wolfsburg weitgehend festhalten. Schöne Randnotiz ist, dass Morey nach knapp zwei Jahren Verletzungszeit wohl zum ersten Mal in den Spieltagskader rücken kann.

Mönchengladbach: Dass die Gladbacher den BVB im Titelkampf ärgern können, interessiert Coach Farke nicht. „Jemandem in die Suppe zu spucken, darauf liegt nicht unser Fokus. Unsere Aufgabe ist es, unsere Fans glücklich zu machen“, erklärte der Coach, der mit „etwas Zählbarem nach Hause fahren“ möchte. Sorgen auf der Neun. Thuram fällt weiter aus und Plea ist gesperrt. Ngoumou könnte in die Spitze rücken. Denkbar durch Itakuras Rückkehr nach Rotsperre wäre die Umstellung auf eine Dreierkette mit Friedrich.

Bilanz: 101 Spiele. BVB 41 Siege, 28 Unentschieden, Mönchengladbach 32 Siege. 180:160 Tore.
Hinspiel: 4:2 für Mönchengladbach.

PK vor dem Mönchengladbach-Spiel