Real Madrid gewinnt den Henkelpott.
LONDON: Borussia Dortmund hat das CL-Finale verloren, hat sich jedoch mehr als teuer verkauft und Borussia in Europa sehr gut vertreten.
Gegen Real Madrid verlor der BVB äußerst unglücklich mit 0:2 (0:0).
Für lange Zeit extrem passive Madrilenen trafen Dani Carvajal (74. Minute) und Vinicius Junior (83.), der jedoch ab der 41. Minute nicht mehr auf dem Platz hätte stehen dürfen.
Dortmund verlor damit sein drittes Endspiel in der CL und bleibt bei einem Erfolg stehen. Real Madrid ist zum 15. Mal Europas Champion.
Für Borussia Dortmund war es die dritte Teilnahme an diesem Endspiel (1997 Sieg gegen Juventus Turin, 2013 Niederlage gegen Bayern München). Real Madrid stand zum 18. Mal im Finale um den Europapokal der Landesmeister bzw. der UEFA Champions League und hatte zuvor nur drei dieser Endspiele verloren, zuletzt 1981.
BVB-Trainer Edin Terzic wechselte gegenüber dem 4:0 über den SV Darmstadt 98 zum Bundesliga-Ausklang einmal.
Brandt ersetzte Reus (Bank).
Madrid-Coach Carlo Ancelotti ließ die selbe Elf ran, die zuletzt 0:0 gegen Betis Sevilla gespielt hatte.
Vor 86.212 Zuschauer im Wembley-Stadion spielte Real Madrid im 4-4-2 mit rautenförmig angeordnetem Mittelfeld. Im Aufbau ließ sich Kroos zwischen die beiden Innenverteidiger fallen. Der Rekordsieger agierte zurückhaltend, wollte offenbar nicht in einen Konter laufen. Borussia formierte sich im gewohnten 4-1-4-1 mit Can als alleinigem Sechser vor der Viererkette. Im Aufbau erhielt er Unterstützung von Maatsen, der sich dann von der linken Abwehrseite ins zentrale Mittelfeld orientierte.
Am Samstag, den 1. Juni 2024, pfiff Schiedsrichter Vincic das CL-Finale an. Wer sollte sich Europas Krone holen? Borussia oder Real? Dortmund oder Madrid? Reus oder Kroos? An diesem Tag entschied es sich.
Direkt zu Spielbeginn gab es erstmal eine längere Unterbrechung, da gleich mehrere Flitzer ungehindert auf das Feld liefen und Fotos schossen. Da die Ordner nicht eingriffen, eine mehr als kuriose Szene.
Unabhängig vom skurrilen Beginn startete der BVB konzentriert und couragiert in die Begegnung, nahm die Zweikämpfe an, gewann sie mehrheitlich und war das präsentere Team.
Der Bundesliga-Fünfte kam gut rein und in die Köpfe der Spanier. Zwar presste Real früh, mehr als ein harmloser Weitschussversuch von Valverde (12.) sprang zunächst aber nicht heraus. Die Madrilenen, waren um Spielkontrolle bemüht, bekamen dann aber mit dem schnellen Umschalten der Dortmunder defensiv zunehmend Probleme.
In Minute 14 auch die erste Möglichkeit für den BVB. Schlotterbeck passte zu Füllkrug, der sich gelöst hatte und im Strafraum zurückspielte auf den nachrückenden Brandt. Der kam halblinks an den Ball, setzte ihn in Bedrängnis aber zwei Meter am rechten Pfosten vorbei. Die Westfalen setzten nach und weitere Nadelstiche. Mit einem Traumpass schickte Hummels Adeyemi auf die Reise. Der BVB-Stürmer lief in höchstem Tempo auf Courtois zu, legte den Ball am Schlussmann vorbei, aber etwas zu weit nach links, so dass der Winkel zu spitz wurde und die Innenverteidiger Rüdiger und Nacho die Kugel zur Ecke abwehren konnten (21.).
Zwei Minuten später die nächste Gelegenheit für die, wie aufgedreht spielenden Schwarz-Gelben. Maatsen unterband einen Real-Angriff und spielte auf Höhe der Mittellinie auf Füllkrug, der den Ball im Fallen am herausstürzenden Courtois vorbeispitzelte und am Innenpfosten scheiterte (23.).
Während die Defensive, die bis dahin nicht existierende Real-Offensive weiterhin weitgehend vom eigenen Tor fernhielt, kam die BVB-Offensive in Minute 28 zur vierten Top-Chance. Brandt mit einem sehenswerten Pass auf Adeyemi, der auf der halblinken Seite Carvajal stehen ließ und aus spitzem Winkel abschloss. Courtois bekam noch eine Hand an den Ball und verhinderte das längst überfällige 1:0.
In einer überragenden ersten Hälfte fehlte nur eins und zwar ein Tor. Auch Sabitzer hatte kein Glück. Seinen wuchtigen Distanzschuss konnte Courtois, wenn auch mit Mühe, zur Ecke abwehren (41.).
Negativer Höhepunkt kurz vor der Pause um Reals Vinicius Junior. Erst bekam er in der 35. Minute nach einem üblen Einsteigen gegen Kobel die gelbe Karte gezeigt, ehe er wenig später mit einer unfassbaren Schwalbe auffiel. Das Schiedsrichterteam, dass je länger das Spiel dauerte immer mehr enge Entscheidungen pro Madrid pfiff und auch mehrere Foulspiele an Dortmund andersrum entschied, übersah die Schwalbe freundlicherweise und ließ den Brasilianer auf dem Platz. Eine krasse Fehlentscheidung, die auch noch Folgen haben sollte. Das Spiel wurde nun auch emotionaler. Die Dortmunder fühlten sich benachteiligt. Schlotterbeck und Sabitzer sahen beide den gelben Karton. Da es jedoch keine rote gab, ging es mit elf gegen elf in die Halbzeit.
Zur Pause stand es 0:0.
Borussia Dortmund lieferte eine erwachsene Vorstellung gegen bislang blasse Madrilenen. Der BVB musste sich angesichts seines klaren Chancenplus gar ärgern, im Finale der Champions League nicht schon in Führung zu liegen, defensiv brannte gegen den vermeintlichen Favoriten bislang nichts an. Jedoch ist Real immer in der Lage ein Spiel plötzlich auf seine Seite zu ziehen. Das lag wie eine unsichtbare Gefahr über den BVB.
Der BVB machte nach dem Seitenwechsel so weiter wie zuvor, spielte mutig nach vorn. Allerdings wachte der spanische Meister nun auf und wirkte im Spiel besser drin.
In Minute 49 gab Real den ersten Schuss aufs Tor ab. Kobel fischte einen Kroos-Freistoß aus dem Winkel, bei der anschließenden Ecke köpfte Carvajal knapp drüber. Ein abgefälschter Abschluss des Außenverteidigers aus spitzem Winkel war wenig später trotzdem kein Problem für Kobel (57.).
Insgesamt war die Anfangsphase des zweiten Durchgangs aber deutlich mehr von Abtasten geprägt, das Risiko scheuten beide Teams. Trotzdem hatte Füllkrug eine gute Kopfball-Chance (63.), auf der Gegenseite verpasste Bellingham eine Hereingabe von Vinicius Junior knapp (69.).
Noch rund 20 Minuten.
Dortmund wirkte mittlerweile etwas müde, Real drückte den Gegner nach und nach immer mehr in die Defensive und schlug dann auch zu.
Nach einer bereits für geklärt geglaubten Ecke vertändelte Sancho den Ball, sodass sich Real eine weitere Ecke verdiente. Die brachte Kroos an den kurzen Pfosten, wo sich Carvajal am höchsten schraubte und den Kopfball neben den langen Pfosten ins Tor setzte (74.). 1:0 für Madrid!
Die Führung für die Königlichen hatte sich abgezeichnet. Die Ancelotti-Elf hatte das Spiel nun im Griff. Dortmund war platt und konnte nun nicht mehr die Wege machen, um den Gegner vom Tor fernzuhalten.
Das Tor sorgte zudem für einen sichtbaren Bruch im Dortmunder Spiel, die Blancos hatten gleich mehrere Chancen, die Führung auszubauen. Erst wurde ein Bellingham-Abschluss knapp neben das Tor abgefälscht (77.), Kobel parierte innerhalb weniger Minuten einen Kroos-Freistoß (80.), einen Camavinga-Schlenzer (81.) und einen Nacho-Kopfball (82.).
Sieben Minuten vor dem regulären Spielende machte RM den Deckel drauf.
Maatsen spielte im Aufbau einen Fehlpass, den Real eiskalt ausnutzte. Bellingham legte am Strafraum ab auf Vinicius Junior, der links zu viel Platz hatte und diesen eiskalt ausnutzte. Beim wuchtigen Linksschuss des Brasilianers war Kobel dran, konnte den Einschlag aber nicht mehr verhindern. Eben jener Vinicius Junior, der eigentlich noch in der ersten Hälfte hätten duschen gehen müssen (83.). 2:0 für Madrid!
Als Füllkrug eine Flanke des eingewechselten Malen eingeköpfte, keimte nochmal kurz Hoffnung beim BVB auf, doch eine Abseitsstellung des Stürmers ließ diese schnell wieder vergehen (87.).
Die aufopferungskämpfenden Dortmunder fanden nicht mehr ins Spiel zurück, verloren ihr zweites Finale in Wembley und müssen weiter auf den nächsten Henkelpott warten. Jedoch konnte man mit der Leistung absolut zufrieden sein, bis auf das fehlende Tor war es ein klasse Auftritt der Borussia. Am Ende wurde man aufgrund der schwachen Chancenverwertung bestraft.
Für Real Madrid war es hingegen der bereits 15. Erfolg in diesem Wettbewerb und für Kroos mit seinem insgesamt sechsten Champions-League-Titel der perfekte Abschied im Trikot der Königlichen.
Nach sechs Minuten Nachspielzeit war Schluss.
Borussia Dortmund verliert gegen Real Madrid mit 0:2!
Damit ist die Fußball-Saison 2023/24 beendet. Im Sommer steht die Europameisterschaft in Deutschland an.
Der BVB absolviert am Wochenende zwischen dem 16. bis 19. August das erste Pflichtspiel der neuen Saison 2024/25 im DFB-Pokal, wenn sie in der 1. Runde auswärts auf den 1. FC Phönix Lübeck treffen werden. Für die Dortmunder Hummels, Reus, Wolf und auch Trainer Terzic endet die Zeit im BVB-Trikot. Bei den ausgeliehenen Maatsen und Sancho gibt es noch keine Entscheidung. Der Verein möchte mit beiden weitermachen.
Statistik:
Tore: 0:1 Carvajal (74.), 0:2 Vinicius Junior (83.)
BVB: Kobel – Ryerson, Hummels, Schlotterbeck, Maatsen – Can (81. Malen) – Sancho (86. Bynoe-Gittens), Brandt (81. Haller), Sabitzer, Adeyemi (72. Reus) – Füllkrug
Trainer: Edin Terzic
Madrid: Courtois – Carvajal, Rüdiger, Nacho, Mendy – Camavinga – Valverde, Kroos (85. Modric) – Bellingham (85. Joselu) – Rodrygo (90. Militao), Vinicius Junior (90. Vazquez)
Trainer: Carlo Ancelotti
Gelbe Karten: Hummels, Schlotterbeck, Sabitzer – Vinicius Junior
Torschüsse: 13:13 (171:199)
Ecken: 9:8 (74:85)
Chancen: 6:11 (101:108)
Ballbesitz: 43:57
Schiedsrichter: Slavko Vincic (Slowenien)
Zuschauer: 86.212
Highlights vom Madrid-Spiel
PK nach dem Madrid-Spiel
Samstag, 1. Juni 2024 um 21 Uhr in London, Wembley-Stadion:
Borussia Dortmund – Real Madrid
voraussichtliche Aufstellungen:
BVB: Kobel – Ryerson, Hummels, Schlotterbeck, Maatsen – Can – Sancho, Brandt, Sabitzer, Adeyemi – Füllkrug
Trainer: Edin Terzic
Madrid: Courtois – Carvajal, Rüdiger, Nacho, Mendy – Camavinga – Valverde, Kroos – Bellingham – Rodrygo, Vinicius Junior
Trainer: Carlo Ancelotti
Schiedsrichter: Slavko Vincic (Slowenien)
Assistenten: Klancnik (Slowenien) + Kovacic (Slowenien)
Vierter Schiedsrichter: Letexier (Frankreich)
VAR: Kajtazovic (Slowenien)
Ersatzbank:
BVB: Meyer (Torwart), Süle, Nmecha, Öczan, Wätjen, Wolf, Bynoe-Gittens, Reus, Malen, Moukoko, Haller
Madrid: Kepa (Torwart), Fran Garcia, Militao, Vazquez, Arda Güler, Cellabos, Martin, Modric, Brahim Diaz, Joselu
Ausfälle:
BVB: Bensebaini (Innenbandverletzung), Duranville (Muskelverletzung)
Madrid: Alaba (Kreuzbandriss), Tchouameni (Fußverletzung)
Zum Spiel:
BVB: Dortmund siegte am vergangenen Spieltag mit 4:0 gegen den SV Darmstadt 98. Borussia Dortmund steht zum insgesamt dritten Mal sowie erstmals seit 2013 (1:2-Niederlage gegen die Bayern) wieder im Finale der UEFA Champions League. Das Team des CL-Sieger von 1997, das am Samstag in London auf Real Madrid trifft, hat sich im Laufe der Saison gegen namhafte Gegner durchgesetzt. In der Gruppe F wurde man vor Paris St. Germain (0:2/1:1), AC Mailand (0:0/3:1) und Newcastle United (1:0/2:0) Gruppensieger. Im Achtelfinale wurde die PSV Eindhoven (1:1/2:0) sowie im Viertelfinale Atletico Madrid (1:2/4:2) eliminiert. Im Halbfinale gewann man beide Partien gegen Paris (1:0/1:0). Die englische Hauptstadt ist in Dortmunder Hand. Gut 30.000 BVB-Fans sind im Wembley-Stadion live dabei, Zehntausende zudem ohne Ticket, aber voller Vorfreude in London. Und in Dortmund wird eine sechsstellige Zahl beim Public Viewing erwartet. Die Botschaft des klaren Außenseiters war einhellig. Wir glauben an uns. Dies ist das fünfte Finale zwischen Mannschaften aus Deutschland und Spanien im Landesmeister-Wettbewerb bzw. der UEFA Champions League. Beide Nationen haben jeweils zwei Siege errungen. Bayern München schlug Atletico Madrid (1974) und den FC Valencia (2001). Real Madrid bezwang Eintracht Frankfurt (1960) und Bayer Leverkusen (2002). Sollte der BVB den Titel gewinnen, wäre der Abstand von 27 Jahren zwischen den Triumphen 1997 und 2024 der viertlängste in der Geschichte des Wettbewerbs. Am längsten warten musste Inter Mailand, 45 Jahre lagen zwischen 1965 und 2010. Die Partie im Wembley-Stadion ist das 300. Europapokalspiel der Vereinsgeschichte. Für die ersten 100 Begegnungen (1956 bis 1997) benötigte der BVB 41 Jahre, für die zweiten 100 Spiele (1997 bis 2014) waren es knapp 17 Jahre, für die dritten 100 Spiele (2014 bis 2014) gute zehn Jahre. Das 100. Spiel gewann Borussia mit 3:1 gegen Juventus Turin in München und holte sich den Pokal mit den großen Ohren. Die Aufstellung ist klar. Im 4-1-4-1 wird der BVB antreten und versuchen mit hoher Laufbereitschaft, voller Leidenschaft, Kompromisslosigkeit und Härte dagegen zu halten. Im Gegensatz zu den Spaniern, für die so ein Finale immer wieder vorkommt, ist es ein Highlight in der Vereinsgeschichte. Die Spieler können sich zu Helden machen. Trainer Terzic muss auf Bensebaini sowie Duranville verzichten.
Madrid: Real Madrid spielte im letzten Spiel 0:0 gegen Betis Sevilla. Real Madrid holte sich in Gruppe C den Gruppenplatz eins. In direkten Duellen ging es für den achtmaligen CL-Gewinner gegen Union Berlin (1:0/3:2), SSC Neapel (3:2/4:2) sowie Sporting Braga (2:1/3:0). Im Achtelfinale setzte man sich gegen RB Leipzig (1:0/1:1) und im Viertelfinale im Top-Duell gegen Titelverteidiger Manchester City (3:3/5:4 n.E.) durch. Im Halbfinale wartete der FC Bayern München (2:2/2:1) und wurde durch zwei Tore kurz vor Schluss ausgeschaltet. Somit traf der CL-Rekordchampion in dieser Saison auf alle vier deutschen CL-Teilnehmer. Bisher gewannen die Königlichen alle CL-Finals, in denen sie standen. 14-mal insgesamt hat Real Madrid den Europapokal der Landesmeister gewonnen. Den bislang letzten KO gegen einen deutschen Kontrahenten in der Königsklasse mussten die Königlichen jedoch gegen den BVB hinnehmen. Dies ist Madrids 22. UEFA-Finale. Zusätzlich zu den 17 Landesmeister/Champions-League-Endspielen gewann der Klub 1985 und 1986 den UEFA-Pokal, verlor 1971 und 1983 jeweils das Finale des Europapokals der Pokalsieger. Madrids Bilanz in K.-o.-Runden gegen deutsche Klubs in UEFA-Wettbewerben liegt bei 20 Erfolgen, achtmal schied man aus. Die Aufstellung dürfte auch beim haushohen Favoriten klar sein. Ein klassisches 4-4-2 mit einer Mittelfeldraute. Dazu werden sie immer wieder versuchen über Tempo zum Erfolg zu kommen. Real ist eine absolute Ergebnismaschine. Es gilt dem Mythos Madrid noch eine weitere Note zu geben. Coach Ancelotti muss auf Alaba sowie Tchouameni verzichten.
Bilanz: 14 Spiele. BVB 3 Siege, 5 Unentschieden, Madrid 6 Siege. 19:24 Tore.
PK2, Abschlusstraining und Vorbericht zum Madrid-Spiel
PK1 (4 Tage vor dem Spiel) vor dem Madrid-Spiel
https://blau-weiss-aasee.de/?c=pages&i=27 HP vom Verein von meinem Sohn
www.bvb.de/ger/Mannschaften/Profis HP des BVB