Spielbericht:

BVB-Trainer Marco Rose wechselte nach dem 3:1 in Fürth auf einer Position.
Am Tag der großen Abschiede in Dortmund standen beim BVB mit Bürki, Zagadou, Witsel und Haaland vier Spieler in der Startelf, die die Borussia definitiv in diesem Sommer verlassen werden. Im Vergleich zum letzten Spiel war aber nur Bürki neu von Anfang an dabei, er ersetzte Hitz, der angeschlagen sein ebenfalls letztes Spiel im BVB-Trikot verpasste.
Beim BVB wurden vor dem Spiel einige große Namen verabschiedet. Sportdirektor Zorc legt sein Amt bei der Borussia nach Saisonende nieder, Schmelzer beendet derweil seine Karriere. Auch Haaland, Witsel, Hitz, Bürki, Zagadou, Reinier und Pongracic wurden das letzte Mal als BVB-Spieler auf dem Rasen im Signal-Iduna-Park gesehen.
Herthas-Trainer Felix Magath stellte seine Startelf gegenüber dem 1:2 gegen Mainz auf vier Positionen um.
Plattenhardt, Mittelstädt, Ekkelenkamp und Belfodil ersetzten Dardai, Selke (beide muskuläre Probleme), Darida und Boateng (beide Bank). Hertha hat es derweil am vergangenen Spieltag erneut verpasst, den Klassenerhalt vorzeitig zu sichern. Folglich mussten die Hauptstädter noch zittern und darauf schauen, was der VfB Stuttgart (Platz 16) zeitgleich gegen den 1. FC Köln machte.
Vor 80.500 Zuschauer im Signal-Iduna-Park pfiff Schiedsrichter Stieler am Samstag, den 14. Mai 2022 um 15:30 Uhr das letzte Spiel der Saison 2021/22 an.
Die Umstellungen fruchteten bei den Gästen, die dem BVB den Ball überließen und erst ab der Mittellinie die Zweikämpfe suchten. Dortmund war von Beginn an auf der Suche nach Lösungen, fand diese aber kaum, weil zum einen die Bewegung ohne Ball fehlte und sich zum anderen immer wieder ungewohnte Leichtsinnsfehler einschlichen.
Die Magath-Truppe versuchte, die Fehler des BVB durch schnelles Umschalten zu nutzen und wurde nach etwas mehr als einer Viertelstunde in dieser Herangehensweise bestätigt.
Belfodil wurde auf rechts geschickt, drang in den Strafraum ein und wurde dann von Zagadou zu Fall gebracht. Stieler entschied zunächst auf Abseits, wurde aber vom VAR korrigiert und schaute sich die Szene selbst nochmal am Bildschirm an. Der Kontakt war unstrittig, es gab Elfmeter für die Gäste. Belfodil trat an, schickte BVB-Tormann Bürki in die falsche Ecke und verwandelte links unten (16.). 1:0 für die Hertha!
Die Aufgabe wurde für die Rose-Mannschaft dadurch schwieriger, die Hauptstädter standen in der Folge noch tiefer, verteidigten am eigenen Strafraum aber kompakt und aggressiv. Eine richtige Torchance konnte sich Dortmund im ersten Durchgang nicht erspielen.
Lediglich ein Brandt-Abschluss der am Kasten vorbei ging (44.) und eine abgerutschte Flanke von Zagadou, die Lotka entschärfte, sorgten vor der Pause für Gefahr (45.).
Zum Seitenwechsel lag Dortmund mit 0:1 zurück.
Nach Wiederanpfiff änderte sich zunächst nicht viel, Rose brachte mit Bynoe-Gittens für Can aber mehr Geschwindigkeit ins Spiel. Dadurch agierte Dortmund fortan mit einer Viererkette, in Ballbesitz blieb der BVB aber fehlerhaft. Immerhin strahlte Bynoe-Gittens etwas Gefahr aus, der Youngster leitete in Minute 51 auch eine gute Chance für Reus ein, der nach einem Steckpass von Brandt vor Lotka aber verstolperte.
Aus dem Spiel gelang Dortmund aber auch in der Folge nicht viel, dennoch kam der BVB zum durchaus schmeichelhaften Ausgleich.
Ascacibar blockte einen Freistoß von Guerreiro im Strafraum mit dem Arm, wodurch Plattenhardt die Kugel ebenfalls an den Arm bekam. Stieler sah das erst am Video-Bildschirm. Den folgenden Strafstoß verwandelte Haaland, der Norweger hatte aber Glück, dass Lotka nur mit einem Fuß dran war und die Kugel dadurch über die Linie sprang, das letzte BVB-Tor für den Superstar (69.). 1:1-Ausgleich für den BVB!
Der Treffer tat dem Spiel der Hausherren gut, Hertha igelte sich weiter tief in der eigenen Hälfte ein. Dortmund drückte jetzt auf den Sieg, die Berliner konnten sich kaum noch aus der Umklammerung der Gastgeber befreien. Die Gäste wirkten aufgrund des unerbittlichen Kampfes in den ersten 70 Minuten müde, weitere BVB-Treffer schienen nur eine Frage der Zeit.
Haaland vergab in der 74. und 76. Minute per Kopf Gelegenheiten auf das 2:1.
Nach 82 Minuten brachte Rose Moukoko für Witsel und wechselte damit den Sieg ein.
Der Youngster war erst wenige Sekunden auf dem Feld, als er von Bellingham überragend links in den Strafraum geschickt wurde. Moukoko zog trocken flach mit links ab und die Kugel prallte an den rechten Innenpfosten und ging von dort ins Tor (84.). 2:1 für den BVB!
Das Spiel war gedreht und plötzlich musste Hertha wieder zittern. Lange stand es in Stuttgart 1:1, in der zweiten Minute der Nachspielzeit brachte Endo den VfB aber in Führung. Das sprach sich in Dortmund schnell rum, trotz offensiver Wechsel konnten sich die platt wirkenden Berliner nicht mehr in der Hälfte des BVB festsetzen. Lediglich der eingewechselte Jovetic kam in der Schlussphase noch zu einer Chance, schoss aber nur ans Außennetz (90.).
Nach fünf Minuten Nachspielzeit war Schluss.
Dortmund schlägt die Hertha mit 2:1!
Weil Stuttgart den Sieg über die Zeit brachte, steht für Hertha nun der Gang in die Relegation an.
Dort ist der Hauptstadtklub am Donnerstag sowie am darauffolgenden Montag (jeweils 20:30 Uhr) gefragt. Dortmund ist in der Sommerpause. Die neue Spielzeit 2022/23 beginnt am Dienstag, den 29. Juli mit der 1. Runde des DFB-Pokal.

Statistik:

Borussia Dortmund – Hertha BSC 2:1 (0:1)

Tore: 0:1 Belfodil (16./FE), 1:1 Haaland (69./HE), 2:1 Moukoko (84.)

BVB: Bürki – Can (46. Bynoe-Gittens), Akanji, Zagadou (82. Pongracic) – Witsel (82. Moukoko), Bellingham – Wolf, Brandt, Reus, Guerreiro – Haaland (90. Reinier)
Trainer: Marco Rose

Hertha: Lotka – Pekarik, Boyata, Kempf, Plattenhardt – Ascacibar (88. Jovetic), Tousart – Serdar (46. Darida), Ekkelenkamp (46. Richter), Mittelstädt (65. Björkan/88. Boateng) – Belfodil
Trainer: Felix Magath

Gelbe Karten: Plattenhardt, Ascacibar (beide Hertha)

Torschüsse: 9:4 (458:367)
Ecken: 3:1 (183:145)
Chancen: 7:2 (291:190)
Ballbesitz: 69:31

Schiedsrichter: Tobias Stieler (Hamburg)
Zuschauer: 80.500

Dortmund – Hertha 2:1 | Highlights Bundesliga 34. Spieltag

Die Südtribüne war beeindruckend bei den Abschieden!" | PK mit Marco Rose | BVB – Hertha BSC 2:1

Wollen unser letztes Heimspiel gewinnen!“ | PK mit Marco Rose | BVB – Hertha BSC