Michael Olscha
Michael Olscha

1:0! Reus schießt den BVB an die Spitze.

Mindestens bis morgen bleibt Dortmund vorne.

DORTMUND: Borussia Dortmund hat für mindestens eine Nacht wieder die Tabellenführung inne. Im Freitagabendspiel des 5. Spieltags gewann ein über weite Strecken starker BVB hochverdient mit 1:0 (1:0) gegen die TSG Hoffenheim.
Marco Reus (16. Minute) sicherte mit seinem zweiten Saisontor den Dreier. Dortmund ist damit seit 32 Heimspielen an einem Freitagabend ungeschlagen (25 Siege, 7 Remis).
Dortmund liegt mit 12 Punkten und 8:4 Toren auf dem 1. Platz.

BVB-Trainer Edin Terzic musste nach dem 1:0 bei Hertha BSC zweimal umbauen.
Guerreiro (krank) und Adeyemi (Zehenverletzung) standen nicht zur Verfügung, für sie begannen Meunier und Bynoe-Gittens.
Hoffenheim Coach Andre Breitenreiter vertraute dagegen derselben Elf, die mit 1:0 gegen den FC Augsburg gewonnen hatte.
Beide waren mit drei Siegen und einer Niederlage in die Saison gestartet. Nach zuvor zwei Remis und einer Niederlage hatte es in der vergangenen Saison erstmals wieder einen Heimsieg gegen die TSG gegeben, den siebten im 14. Duell an der Strobelallee. Im Rückspiel siegte der BVB ebenfalls mit 3:2 und gewann damit erstmals seit dem Aufstieg Hoffenheims im Jahr 2008 beide Saisonspiele gegen die TSG.
Vor 79.300 Zuschauer im Signal-Iduna-Park rückte Wolf in Borussia Dortmunds 4-2-3-1-Formation von der rechten auf die linke Abwehrseite. Brandt begann diesmal rechts im Mittelfeld, rückte wie schon beim Spiel in Berlin ein, bildete mit Reus häufig eine „Doppel-Zehn“.
Hoffenheim staffelte sich defensiv in einem 5-3-2 und schaltete nach Balleroberung blitzschnell um. Angelino und Akpoguma, die linken Leute aus der Fünfer- bzw. Dreierkette, spurteten dann nach vorn, um Überzahl zu schaffen auf dem linken Flügel.
Mit Anpfiff entwickelte sich eine temporeiche Partie. Keine 30 Sekunden waren gespielt, als Hummels den in abseitsverdächtiger Position gestarteten Rutter stoppen musste. Auf der anderen Seite gab Wolf einen frühen Warnschuss ab, den Baumann parierte (2.). Echte Chancen ergaben sich in den nächsten Minuten zunächst nicht.
Vor heimischem Publikum spielten die Dortmunder eine starke erste Hälfte. Die TSG begann zwar mutig, ließ dann offensiv allerdings schnell nach und hatte gar keine erwähnenswerten Torchancen. Ganz anders der BVB, der früh in Führung ging.
Bynoe-Gittens spielte die Kugel von der linken Seite scharf nach innen. Am Sechzehner ließ Brandt abtropfen für den über links einlaufenden Reus, der aus sieben Metern rechts oben in den Winkel traf (16.). 1:0 für den BVB!
Das läutete eine starke Phase der Hausherren ein, Modeste ließ eine gute Chance per Kopf aus (19.) und Bynoe-Gittens, der später mit Schulterproblemen ausgewechselt werden musste (44., Hazard kam rein), setzte die Kugel aus sechs Metern links vorbei (22.).
Es hätte zu dieser Zeit durchaus schon 2:0 für Dortmund stehen können. Nach 32 Minuten forderte Schwarz-Gelb dann Elfmeter, Kabak hatte eine Wolf-Flanke an den linken Arm bekommen. Der Arm des Defensivmannes zuckte reflexartig heraus und bekam dann die Kugel ab, für den VAR allerdings kein strafbares Handspiel, es blieb dabei. Kein Strafstoß.
Da hatte die TSG großes Glück. Der BVB ließ sich nicht beirren und spielte weiter munter nach vorne, doch weder Reus, der vorbei schoss (43.) noch Bellingham, dessen Abschluss Baumann stark parierte (45.), konnten für das 2:0 sorgen.
Wenig später war die 1:0-Halbzeitführung des BVB amtlich.
Die Gäste konnten froh sein, dass es zur Pause nur 0:1 stand. Dortmund musste sich ärgern, aus den Chancen nicht mehr gemacht zu haben.
Zum zweiten Durchgang brachte Breitenreiter mit Rudy, Kaderabek und Damar für Geiger, Skov und Baumgartner drei frische Kräfte. Und nach vorne ging bei Hoffenheim nun mehr, die ganz große Gefahr für das Tor von Kobel verursachten Rutter (52.) und Kramaric (60.) mit ihren Abschlüssen allerdings nicht. Gefährlicher war weiterhin der BVB, der per Doppelchance die Möglichkeit zum 2:0 hatte, doch Baumann war gegen Hazard und Modeste auf dem Posten (67.).
So wirklich in Gefahr geriet der Dreier der Dortmunder nach der Pause nicht mehr, wenngleich es sich die Westfalen auch hätten leichter machen können. Bis zur letzten Minute blieb es spannend, doch Hoffenheim entwickelte an diesem Abend offensiv keine wirkliche Durchschlagskraft.
In der Schlussphase forcierte Hoffenheim zwar die Offensivbemühungen, Terzic stellte mit der Hereinnahme von Süle um auf Dreier-/Fünferkette (Meunier und Hazard außen). Borussia kam nicht mehr strukturiert nach vorne, musste dies aber wie gesagt auch nicht. In Minute 85 ließ Modeste das 2:0 liegen, als er nach einem hervorragenden Konter über das Tor schoss.
Danach passierte nichts mehr.
Nach drei Minuten Nachspielzeit pfiff Schiedsrichter Siebert ab.
Dortmund gewinnt gegen Hoffenheim 1:0 und feiert den hochverdienten Heimsieg!
Für Dortmund geht es direkt unter der Woche mit den Auftakt in der Champions League weiter, der BVB hat am Dienstag (18:45 Uhr) den dänischen Meister FC Kopenhagen zu Gast.
Hoffenheim spielt am Samstag um 15:30 Uhr in der Bundesliga zu Hause gegen den FSV Mainz 05.

Statistik:

Borussia Dortmund – TSG Hoffenheim 1:0 (1:0)

Tor: 1:0 Reus (16.)


BVB: Kobel – Meunier, Hummels, Schlotterbeck, Wolf (82. Süle) – Özcan, Bellingham – Brandt (82. Reyna), Reus (90. Moukoko), Bynoe-Gittens (44. Hazard) – Modeste
Trainer: Edin Terzic


Hoffenheim: Baumann – Kabak, Vogt, Akpoguma – Skov (46. Kaderabek), Geiger (46. Rudy), Angelino – Prömel (71. Dabbur), Baumgartner (46. Damar) – Rutter (86. Bruun Larsen), Kramaric
Trainer: Andre Breitenreiter


Gelbe Karten: Hummels, Bellingham, Reus – Kabak, Vogt, Skov, Kramaric


Torschüsse: 16:7 (75:57)
Ecken: 5:8 (23:31)
Chancen: 10:3 (46:31)
Ballbesitz: 50:50


Schiedsrichter: Daniel Siebert (Berlin)
Zuschauer: 79.300

Highlights vom Hoffenheim-Spiel

PK nach dem Hoffenheim-Spiel

Bundesliga 2022/23: 5. Spieltag:

Freitag, 2. September 2022 um 20:30 Uhr in Dortmund, Signal-Iduna-Park:

Borussia Dortmund – TSG Hoffenheim

voraussichtliche Aufstellungen:

BVB: Kobel – Wolf, Hummels, Schlotterbeck, Guerreiro – Özcan, Bellingham – Brandt, Reus, Reyna – Modeste
Trainer: Edin Terzic


Hoffenheim: Baumann – Kabak, Vogt, Akpoguma – Skov, Geiger, Angelino – Prömel, Baumgartner – Rutter, Kramar
Trainer: Andre Breitenreiter


Schiedsrichter: Daniel Siebert (Berlin)
Assistenten: Seidel (Henningsdorf) + Foltyn (Wiesbaden)
Vierter Schiedsrichter: Heft (Neuenkirchen)
VAR: Winkmann (Kerken)

Ersatzbank:


BVB: Meyer (Torwart), Coulibaly, Meunier, Passlack, Rothe, Süle, Can, Dahoud, Kamara, Papadopoulos, Adeyemi, Bynoe-Gittens, Hazard, Moukoko


Hoffenheim: Philipp (Torwart), Eduardo Quaresma, Kaderabek, Nsoki, Becker, Bischof, Damar, Rudy, Samassekou, Stiller, Bruun Larsen, Dabbur


Ausfälle:


BVB: Haller (Hoden-Tumor), Malen (muskuläre Probleme), Morey (Meniskus-OP)


Hoffenheim: Bebou (Reha), Bicakcic (Aufbautraining), Hübner (Innenbandverletzung), Pentke (Ellbogen-OP)


Zum Spiel:


BVB: Auf das späte wie bittere 2:3 gegen Bremen fand Dortmund die richtige Antwort und gewann mit 1:0 bei Hertha. Das Ergebnis hätte aus BVB-Sicht höher ausfallen müssen, doch die Borussen betrieben Chancenwucher. Das gilt es sicher zu ändern. Was Coach Terzic allerdings positiv mitnimmt. Die ersten zehn Saisontreffer wurden von zehn verschiedenen Spielern erzielt, in der Hauptstadt feierte Modeste sein Tor-Debüt. Das macht die Schwarz-Gelben für Gegner wie die TSG Hoffenheim am Freitagabend (20:30 Uhr) unberechenbar. Adeyemi und Dahoud sind noch fraglich. Möglich, dass statt Reyna oder Brandt auch Bynoe-Gittens oder Moukoko zum Einsatz kommen. Auch Süle ist ein Startelfkandidat.


Hoffenheim: Mit drei Siegen in Folge reisen die Kraichgauer mit mächtig Selbstvertrauen an. Auf ein Remis sollte man sich eher nicht einstellen, denn keines der jüngsten 26 BVB-Heimspiele endete unentschieden. Das letzte Remis gab es jedoch ausgerechnet gegen Hoffenheim, als es im Februar 2021 2:2 hieß. Echten Wechselbedarf sollte Trainer Breitenreiter nicht haben. Nsoki trainiert wieder und ist eine Option, allerdings präsentierte sich gerade die Defensive zuletzt gegen den FC Augsburg sattelfest.


Bilanz: 28 Spiele. BVB 11 Siege, 10 Unentschieden, Hoffenheim 7 Siege. 44:43 Tore.

PK vor dem Hoffenheim-Spiel

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